VfB Stuttgart

Der HSV zerlegt den VfB Stuttgart mit 6:2

Martin Harnik trifft gegen den VfB_0
Der berüchtigte "Ausgerechnet-Moment": Der ehemalige VfB-Stürmer Martin Harnik (li.) erzielt den fünften Hamburger Treffer. © ZVW/Danny Galm

Hamburg. Acht Tore, unzählige Großchancen, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen und knallige Zweikämpfe: Der Hamburger SV hat den VfB Stuttgart am Samstag in einem spektakulären Spitzenspiel mit 6:2 (3:1) geschlagen und den Schwaben somit die dritte Pleite in Serie zugefügt. Ausgerechnet im Zweitliga-Gipfel setzte es für den Bundesliga-Absteiger die deftigste Niederlage der bisherigen Saison. 

Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Kiel hatte Tim Walter seine Startformation auf vier Positionen verändert: Maxime Awoudja rückte für den gesperrten Holger Badstuber in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld erhielten Orel Mangala, Philipp Klement und Atakan Karazor den Vorzug vor Gonzalo Castro, Roberto Massimo und Santiago Ascacibar (alle Bank). Auch die Grundordnung wurde erneut angepasst: Vom 4-3-3 zurück zum 4-4-2 mit Raute. 

Insua und Awoudja erwischen einen rabenschwarzen Tag

Bei herrlichem Spätherbstwetter erlebten die 57.000 Zuschauer im ausverkauften Volksparkstadion eine rasante, teilweise vogelwilde, erste Halbzeit. Bereits nach 24 Minuten lagen die Hausherren mit 2:0 in Führung. Linksverteidiger Emiliano Insua und Startelf-Rückkehrer Maxime Awoudja erwischten eine rabenschwarzen Tag. So verursachte Awoudja den Foulelfmeter, der zum 1:0 führte (14.) und vor dem 0:2 ließ sich der U-21-Nationalspieler viel zu leicht den Ball von Jatta abluchsen (24.). 

Quasi aus dem Nichts kamen die Stuttgarter nach einer guten halben Stunde zum Anschlusstreffer. Bezeichnenderweise nach einem Standard: Ecke Klement, Kopfballverlängerung Kempf - und am langen Pfosten stand Nicolas Gonzalez goldrichtig (33.). Doch der HSV antwortete direkt und stellte nach einem Konter den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Jatta und Moritz hatten die mustergültige Vorarbeit für den zweiten Treffer von Sonny Kittel geliefert (36.). Alle HSV-Treffer fielen über die linke Stuttgarter Abwehrseite - und so musste der komplett überforderte Emiliano Insua zur Halbzeit in der Kabine bleiben. 

Martin Harnik zieht dem VfB endgültig den Stecker

Wer gedacht hatte, dass es jetzt in den zweiten 45 Minuten ruhiger zugehen sollte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Zunächst unterlief dem eingewechselten Gonzalo Castro ein Eigentor (56.). Die Entscheidung zu Gunsten des HSV? Mitnichten! Silas Wamangituka hauchte dem Spiel mit seinem Premierentreffer für die Schwaben neues Leben ein (63.). Als Philipp Förster nur wenige Minute später den Ball zum 4:3 in die Maschen donnerte (68.), verstummte das stimmungsvolle Volksparkstadion kurzzeitig. Schiedsrichter Deniz Aytekin nahm den Treffer allerdings nach Intervention des Videoassistenten zurück. Nicolas Gonzalez hatte die Kugel bei der Vorarbeit mit dem Oberarm gespielt.

Mit dem fünften Hamburger Treffer an diesem Nachmittag war dem VfB dann aber endgültig der Stecker gezogen: Der Ex-Stuttgarter Tim Leibold hatte auf den Ex-Stuttgarter Martin Harnik geflankt und der Österreicher spitzelte den Ball artistisch über Kobel zum 5:2 ins VfB-Tor (76.). In der Nachspielzeit sorgte die Bayern-Leihgabe Adrian Fein für den 6:2-Endstand.

Der VfB weist nach der ersten Auswärtsniederlage der Saison mit weiter 20 Punkten nun vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter HSV auf. Schon am Dienstag (18.30 Uhr/ZVW-Liveticker) treffen die beiden Mannschaften in der 2. DFB-Pokalrunde erneut aufeinander. 


Hamburger SV - VfB Stuttgart 6:2 (3:1)

Hamburg: Heuer Fernandes - Vagnoman, Jung, van Drongelen, Leibold - Moritz (73. Letschert), Dudziak (77. Kinsombi), Fein, Jatta, Kittel - Harnik (80. Hinterseer)

Stuttgart: Kobel - Insua (46. Castro), Kempf, Awoudja, Stenzel - Karazor, Mangala (66. Gomez), Klement, Förster - Wamangituka, Gonzalez

Tore: 1:0 Kittel (14./FE), 2:0 Jatta (24.), 2:1 Gonzalez (33.), 3:1 Kittel (36.), 4:1 Castro (56./Eigentor), 4:2 Wamagituka (63.), 5:2 Harnik (76.), 6:2 Fein (90.+1)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Vagnoman (74.) / Kempf (49.), Castro (66.)