Mario Gomez macht den Unterschied
Freiburg.
Die Erfolgsserie des VfB Stuttgart unter Trainer Tayfun Korkut findet kein Ende: In Freiburg siegten die Schwaben am Freitag dank zweier Gomez-Tore mit 2:1. Die Stuttgarter sind somit seit sieben Spielen ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis) und dürfen mit jetzt 37 Punkten auf dem Konto wohl für eine weitere Spielzeit in der Bundesliga planen.
Wie der VfB Stuttgart zu seinem Auswärtssieg im Breisgau kam, zeigen wir in unserer ZVW-Analyse:
Formation und Aufstellung
Gegen den SC Freiburg vertraute VfB-Trainer Tayfun Korkut derselben Startelf, die sich in der Vorwoche ein Remis gegen RB Leipzig erkämpft hatte.
Auch im Schwarzwald-Stadion begannen die Schwaben in einem 4-4-2-System mit dem Innenverteidger-Duo Pavard/Badtsuber, dem Sechser-Duo Aogo/Ascacibar und dem Sturm-Duo Gomez/Ginczek.
Spielidee und Taktik
Die Freiburger wollten nach nur einem Treffer in den letzten drei Spielen im baden-württembergischen Landesduell torgefährlicher werden und attackierten die kompakten Stuttgarter schon früh in der eigenen Hälfte. Hohe Ordnung, knackige Zweikämpfe, enge Abstände zwischen den Reihen: Die Schwaben agierten ballsicher, zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurück und vertrauten auf ihre defensive Stabilität.
Spielverlauf kompakt
4. Minute: Flanke Aogo, Kopfball Gomez - 1:0 für den VfB! Die Freiburger Hintermannschaft spielt auf abseits, was grandios nach hinten los geht.
9. Minute: Feines Solo von Insua auf der linken Seite, dann der Querpass auf Gentner und der Stuttgarter Kapitän zieht direkt ab - SC-Keeper Schwolow hat die Kugel sicher.
13. Minute: Katastrophaler Fehlpass von Robin Koch, Gomez sprintet dazwischen und visiert aus 16 Metern die rechte untere Ecke an, aber Schwolow ist auf dem Posten.
16. Minute: Nach einem Günter-Freistoß kommt Nils Petersen am langen Pfosten zum Abschluss und trifft aus spitzem Winkel das Außennetz.
32. Minute: Ein Freistoß von Dennis Aogo segelt an Freund und Feind vorbei ins Freiburger Tor - 2:0! Doch Kommando zurück. Schiedsrichter Brand pfeift den Treffer wegen eines Stürmerfouls zurück.
38. Minute: Ginczek kommt nach einer feinen Thommy-Flanke mit dem Kopf an die Kugel und verpasste nur knapp das zweite Stuttgarter Tor.
53. Minute: Ein Fehlpass von Erik Thommy leitet den Freiburger Ausgleichstreffer ein. Höfler schickt Petersen auf die Reise und der Topscorer der Freiburger überwindet Zieler mit einem sehenswerten Lupfer - 1:1.
75. Minute: Beck mit einer super Flanke vors Freiburger Tor. Gomez steht goldrichtig, scheitert zunächst an Schwolow, drückt den Abpraller aber über die Linie - 2:1 für den VfB.
87. Minute: Der VfB kontert über Akolo, der den Ball ins Zentrum zu Christian Gentner passt. Der Kapitän nimmt Maß und zirkelt das Leder nur knapp am Tor vorbei.
Spielentscheider
War mal wieder Nationalstürmer Mario Gomez. Mit seinem Doppelpack bescherte er dem VfB Stuttgart den dritten Auswärtssieg in Serie. Die Schwaben waren vom Anpfiff weg hellwach, gingen früh in Führung und hätten ihren Vorsprung in Hälfte eins noch weiter ausbauen müssen.
Nach dem Wiederanpfiff kamen dann aber die Freiburger besser in die Partie und folgerichtig zum Ausgleich. Doch das Stuttgarter Kollektiv ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hat mit Mario Gomez einen Torjäger der Extraklasse in seinen Reihen, der an diesem Freitagabend den Unterschied machte.
Auf den Punkt gebracht
Der "Man of the Match" sprach am Eurosport-Mikrofon von einem harten Stück Arbeit und wollte vom sicheren Klassenverbleib noch nichts wissen: „Wir haben einen guten Lauf und müssen dran bleiben.“
Sein Pendant auf Freiburger Seite, Nils Petersen, bemängelte die Offensivleistung des Sportclubs: „Wir waren heute nicht zwingend genug. Nach dem 1:1 hatten wir das Momentum auf unserer Seite und waren dann vielleicht ein wenig zu wild.“
VfB-Trainer Tayfun Korkut war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden und lobte vor allem die defensive Stabilität: „Es war ein hochverdienter Sieg. Wir standen sehr stabil und hätten schon in der ersten Halbzeit klarer führen müssen.“ Mit einem Lächeln ergänzte er: „Jetzt fehlt nicht mehr viel zum Klassenverbleib.“
Weniger gut gelaunt war Freiburgs Trainer Christian Streich, der mit dem ersten Stuttgarter Tor haderte: "Es war ein verdienter Sieg des VfB. Es ist tragisch, dass wir durch ein irreguläres Tor früh in den Rückstand geraten." Streich ergänzte aber noch: "Stuttgart war dann aber fußballerisch klar besser."
Ausblick
Für den VfB Stuttgart geht es nach der Länderspielpause mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV weiter. Am Samstag, den 31. März, empfangen die Schwaben um 15.30 Uhr die Hanseaten in der Mercedes-Benz Arena. Der SC Freiburg muss in zwei Wochen auswärts beim FC Schalke 04 ran. Anpfiff ist samstags um 15.30 Uhr in der Veltins Arena.
SC Freiburg – VfB Stuttgart 1:2 (0:1)
Freiburg: Schwolow - Kübler (76. Stenzel), Gulde, Söyüncü, Günter - Höfler, Koch - Höler (46. Kath), Haberer, Terrazzino (80. Kleindienst) - Petersen
Ersatzbank: Gikiewicz (Tor), Lienhart, Frantz, Schuster
Trainer: Christian Streich
Stuttgart: Zieler - Beck, Badstuber, Pavard, Insua - Aogo, Ascacibar (90.+1 Mangala) - Gentner, Thommy (60. Akolo) - Gomez, Ginczek (78. Kaminski)
Ersatzbank: Grahl (Tor), Asano, Donis, Bruun Larsen
Trainer: Tayfun Korkut
Tore: 0:1 Gomez (4.), 1:1 Petersen (53.), 1:2 Gomez (75.)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)
Alles Wissenswerte zum VfB-Sieg in Freiburg:
- Zum Spielbericht aus dem Schwarzwald-Stadion
- Gomez eiskalt, Gentner kampfstark, Thommy blass: Zu den ZVW-Einzelkritiken
- Mario Gomez: Eigenwerbung vor den Augen des Bundestrainers