Trainer, Sportdirektor, Stürmer: Die Gesichter des VfB-Aufstiegs
Der VfB Stuttgart hat am Sonntag die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Mit dem 1:3 gegen den SV Darmstadt 98 endet eine Zweitliga-Saison mit vielen Aufs und Abs. In einer turbulenten Saison standen der Sportdirektor, die Trainer und ein Stürmer-Routinier besonders im Fokus. Das sind die Gesichter des VfB-Aufstiegs:
Tim Walter

Der gebürtige Badener legte mit 31 Punkten in 18 Spielen den Grundstein für den Stuttgarter Aufstieg. Dennoch musste er den Cheftrainer-Posten am Tag vor Heiligabend nach nur einem halben Jahr wieder räumen. Nach seinem starken Start mit sechs Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten acht Liga-Spielen hatte Walter einige Rückschläge wegstecken müssen, verlor unter anderem gegen Wiesbaden (1:2), Kiel (0:1) und Osnabrück (0:1). Die Entwicklung seines Offensivstils stagnierte, die Clubführung reagierte mit der Trennung.
Pellegrino Matarazzo

Walters Nachfolger, den die Stuttgarter in der Winterpause aus dem Trainerstab der TSG Hoffenheim loseisten, war bis dahin ein weitgehend unbeschriebenes Blatt im deutschen Profifußball und in der öffentlichen Wahrnehmung durchaus einer gehörigen Portion Skepsis ausgesetzt. Doch er hielt dem immensen Druck stand - auch, als der Aufstieg nach dem Wiederbeginn nach der Corona-Pause zunächst in Gefahr geriet. Nach der bitteren Derby-Pleite in Karlsruhe (1:2) trieb er sein Team nochmal zu Höchstleistungen und klaren Siegen gegen Sandhausen (5:1) und Nürnberg (6:0) an.
Sven Mislintat

Der Sportdirektor ging gleich mehrfach ins Risiko - sowohl mit Blick auf die Kaderzusammenstellung als auch auf dem Trainerposten. Unter den rund 20 Neuzugängen, die er im Sommer holte, waren zahlreiche junge Spieler. Im Dezember entließ Mislintat den auf Profi-Ebene noch recht unerfahrenen Coach Walter und ersetzte ihn durch den noch unerfahreneren Matarazzo. Und als der durch die durchwachsenen Ergebnisse nach der Corona-Pause in die Kritik geriet, verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig bis zum Juni 2022.
Nicolas Gonzalez

In der Abstiegssaison war er der Pechvogel. Durch seine Abseitsstellung im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Union Berlin (0:0) verhinderte er die vermeintliche Stuttgarter Führung. Nun avancierte Gonzalez in der entscheidenden Phase dieser Saison zum Schlüsselspieler. 14 Tore erzielte der argentinische Nationalstürmer bislang in dieser Spielzeit, acht davon allein nach der Corona-Pause.
Mario Gomez

Der Saison-Abschluss war für den Routinier ein besonderer Moment. Mit dem Aufstieg im leeren Stadion verlässt der frühere Nationalstürmer die schwäbische Fußball-Bühne. Als Abschiedsgeschenk darf der 34-Jährige in seinem letzten Spiel im VfB-Trikot noch einmal von Beginn an ran. Auch Gomez trug zum Aufstieg bei, obwohl er selbst in der 2. Liga zuletzt keinen Stammplatz mehr hatte und ihm in dieser Saison durch den Videobeweis reihenweise Treffer aberkannt wurden.