"Unsere Kraft liegt in der Einheit"
Stuttgart.
Diese Mitgliederversammlung forderte von allen Beteiligten eine Menge Sitzfleisch. Rund sieben Stunden dauerte die wegweisende Zusammenkunft der großen VfB-Familie in der Stuttgarter Schleyerhalle, an deren Ende ein sichtlich zufriedener, aber auch erschöpfter, Aufsichtsratsvorsitzender Martin Schäfer feststellen durfte: "Die sieben Stunden am Stück waren wirklich anstrengend, doch am Ende zählt, dass wir ein gutes Ergebnis erzielt haben."
Das "gute Ergebnis" präsentierte Schäfer im Anschluss an die Marathon-Sitzung der versammelten Journalistenschar auf einer Pressekonferenz. Wolfgang Dietrich, der einzige vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Präsidentschaftskandidat, war mit eine knappen Mehrheit (57,2 Prozent) zum neuen Präsidenten des VfB Stuttgart gewählt worden.
"Die Liebe zum Verein eint uns"
Zuvor war in der Halle hitzig debattiert und gestritten worden. Für den neuen Präsidenten allerdings kein Grund zur Sorge: "Ich bin froh, Teil eines Vereins zu sein, in dem so viel Leben steckt." Laute Pfiffe und "Spalter"-Rufe waren nach Dietrichs Wahl durch die Schleyerhalle gehallt. Diese Reaktionen griff der 68-jährige Unternehmer in seinen ersten Worten als frisch gebackener VfB-Präsident kämpferisch auf: "Ich werde nicht locker lassen, der Präsident aller zu werden. Wir alle hier im Saal könnten unterschiedlicher nicht sein, aber die Liebe zum Verein eint uns."
Mit "kühlem Kopf und heißem Herzen" will Dietrich die zerüttete VfB-Familie einen und verkündete als Ziel für seine vierjährige Amtszeit, er werde alles dafür tun, "dass auch ihr da oben sagen könnt: So schlimm war er gar nicht.“ Der Verein sei an einen Punkt gekommen, "an dem wir den Blick nach vorne richten müssen. Unsere Kraft liegt in der Einheit. Lasst unsere Mannschaft, unsere Mitlgieder und unsere Mitarbeiter wieder zu einer schlagkräftigen Einheit werden."