VfB-Neustart: So lief die Vorstellung von Bruno Labbadia und Fabian Wohlgemuth
Am Montagnachmittag (12.12.) um kurz nach 13 Uhr klickten im Bauch der Mercedes-Benz-Arena die Auslöser der Fotografen. Auf dem Podium nahmen Bruno Labbadia und Fabian Wohlgemuth Platz, die gemeinsam den nächsten Abstieg des VfB Stuttgart verhindern sollen. So lief der erste Auftritt des neuen Sportdirektors und des neuen Cheftrainers.
Bruno Labbadia legt den Fokus auf die Mannschaft
Der VfB hat keine Zeit zu verlieren. So sieht es auch Bruno Labbadia, der als eine seiner ersten Amtshandlungen seine Mannschaft in dieser Woche dreimal schon um 07.30 Uhr auf den Trainingsplatz bestellt. Er habe in den letzten Tagen viele Gespräche geführt und sich via Video- und Statistik-Studium einen ersten Eindruck von seiner Aufgabe verschafft. Ein kurzer Überblick, mehr war in der Kürze der Zeit noch nicht möglich. „Ab heute“, sagt Labbadia, „liegt der Fokus nur auf der Mannschaft - das ist mir sehr wichtig.“
Es wird Labbadias zweite Amtszeit am Cannstatter Wasen. Er war der letzte Trainer, der die Schwaben ins europäische Geschäft und ins Pokalfinale geführt hat. Davon ist die aktuelle Truppe weit entfernt. Tabellenplatz 16 heißt die bittere Realität im Dezember 2022.
„Es ist sicherlich nicht die einfachste Aufgabe, die ich mir ausgewählt habe. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich auch immer einen gewissen Nervenkitzel brauche und eine Herausforderung“, so Bruno Labbadia, der trotz der prekären Lage nicht lange gezögert hat. „Der Zeitpunkt ist jetzt noch gut, weil ich die Möglichkeit habe, Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen. Den braucht sie auch.“ Die Kunst sei es in einer solchen Phase zu erkenne, welche Baustellen Priorität haben. Und diese zielgerichtet zu beheben.
Beide Neulinge wollen sich einen Überblick beim VfB verschaffen
Dabei setzt Labbadia auf Pragmatismus. „Es zählt weniger, was ich möchte, sondern was die Mannschaft kann. Und was sie besonders gut kann. Das müssen wir schnell herausfinden.“ Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch der neue Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Beide Neulinge wollen sich in den kommenden Tagen einen ersten Eindruck vom Team verschaffen. Und dann gemeinsam entscheiden, welche Stellschrauben noch gedreht werden müssen.
Anschließend werde man gemeinsam „die eine oder andere Fragestellung diskutieren“, so Vorstandschef Alexander Wehrle mit Blick auf mögliche Winter-Transfers. Wobei Wohlgemuth betont: „Der Reflex, dass wir etwas am Kader verändern müssen, kommt mir zu früh.“
Bald schon eine Rolle spielen soll auch der Ex-Kapitän Christian Gentner, der ab dem 1. Januar den neugeschaffenen Posten als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung übernehmen wird. „Es soll eine große Nähe zur Mannschaft haben“, sagt Fabian Wohlgemuth, der sich „einen großen Input“ erhofft. Schon in der vergangenen Woche war Gentner in Stuttgart und in die Planung für das Trainingslager in Marbella und die erste Trainingswoche unter Labbadia involviert.