Wer ist der beste Bürgermeister?
Waiblingen. Der Jüngste ist auch der Beste: Die Rudersberger bewerten die Arbeit des 30 Jahre alten Bürgermeisters mit der Note 1,85. Auf Platz zwei folgt der Winterbacher Schultes Sven Müller und auf Platz drei kommt Jürgen Kiesl aus Leutenbach (2,26). Bei unserer repräsentativen Umfrage wurden insgesamt 6 237 Menschen befragt.
Am 26. Mai wird nicht nur das Europaparlament neu gewählt, sondern auch der Kreistag und die Gemeinderäte. Im Vorfeld der Kommunalwahl wollten wir wissen: Welche Schulnoten von eins (Sehr gut) bis sechs (ungenügend) vergeben die Bürger für die Arbeit ihres Bürgermeisters oder Oberbürgermeisters sowie für die Arbeit des Gemeinderates. Außerdem wollten wir wissen, welches Problem aus Sicht der Bürger das Wichtigste ist, das die Gemeinde aktuell anpacken sollte. Daraus haben wir eine Liste mit den drei wichtigsten Probleme für jede Gemeinde zusammengestellt.
Die Umfrage wurde in unserem Auftrag durchgeführt von der KIM aus Oberndorf. Die Befragung erfolgte telefonisch. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Die statistische Fehlerquote liegt bei fünf Prozent. Das bedeutet: Eine Note von 2,2 kann auch eine 2,1 oder eine 2,3 sein. Größer ist die Abweichung aber nicht.
Große Probleme: Wohnungsnot, schlechte Straßen, Einkaufen
Die Noten zeigen, dass die Menschen zwischen Waiblingen und Welzheim zufrieden sind mit ihren Bürgermeistern und Gemeinderäten – obwohl es drängende Probleme in allen Gemeinden gibt. Wohnungsnot, hohe Baupreise, schlechte Straßen, Verkehrsprobleme werden fast überall genannt. Angesprochen werden oft fehlende Einkaufsmöglichkeiten, langsames Internet oder Probleme bei der Kinderbetreuung.
Raimon Ahrens hat die beste Note von allen Bürgermeistern erhalten. Dabei ist er gerade erst 30 Jahre alt geworden und damit der jüngste Bürgermeister im Amt. Er wurde vor einem Jahr von den Rudersbergern mit klarer Mehrheit gewählt. Und die Bürger sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit.
Sven Müller aus Winterbach (Platz zwei) ist seit drei Jahren im Amt. Aber es gibt nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen kurzer Amtszeit und guter Note. Denn auf Platz drei folgt mit Jürgen Kiesel ein Bürgermeister, der seit fast 20 Jahren Leutenbach regiert.
Michael Segan landet auf dem letzten Platz
Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt Michael Segan mit einer 3,42. Das ist umgerechnet eine Drei minus. In Alfdorf scheint aber generell die Stimmung verhalten zu sein. Denn der Gemeinderat findet sich mit einer 3,21 auch auf dem letzten Platz wieder. Das korrespondiert mit den Problemen vor Ort: Ladensterben, schlechte Straßen, Angst um den Erhalt von Schulen und Kindergärten.
Generell schneiden die Gemeinderäte etwas schlechter ab als die Bürgermeister. Winterbach steht dabei auf Platz eins, gefolgt von Kaisersbach und Leutenbach. Bemerkenswert ist die Note für den Rudersberger Gemeinderat mit 2,70. Das ist fast eine ganze Note schlechter als für den Bürgermeister.
Interessant ist auch, dass offenbar einige Bürgermeister noch nicht bei allen Bürgern richtig bekannt sind. In Remshalden wollten 29 Prozent der Befragten keine Bewertung abgeben. In Weinstadt lag der Wert bei 27 Prozent. Zum Vergleich: In Plüderhausen hatten nur zwei Prozent keine Meinung. Kein Wunder: Bürgermeister Andreas Schaffer ist seit 33 Jahren im Amt.