Stuttgart & Region

Achterbahnfahren mit langen Beinen: Der Frühlingsfest-Test für große Menschen

Wasen
Der Euro-Coaster: Haben hier auch große Menschen Spaß? © Ramona Adolf

Stuttgart. Groß sein hat seine Vorteile, keine Frage. Im Supermark ans oberste Regal kommen, bei Konzerten über den Großteil der Menschen schauen können - alles kein Problem. Menschen über 1,80 Meter wissen aber, es geht deutlich ungemütlicher. Sitzplätze in Bus, Bahn und Flugzeug sind die reinste Qual. Und Fahrgeschäfte auf dem Stuttgarter Frühlingsfest können zu einer Herausforderung werden. Während viele Besucher fröhlich in Achterbahnen, Karussells und Co. klettern, wird es für größere Menschen oft etwas sportlich. Ich habe die Wasen-Fahrgeschäfte kurzerhand auf ihre Tauglichkeit getestet.

Zur Test-Person: ZVW-Reporterin, Sofie Smakici, ist 1,80 Meter groß und für unseren Achterbahn-Tauglichkeitstest somit bestens geeignet. Sie fährt liebend gerne Achterbahn und Co. - aber nicht unbedingt auf einer Kirmes. Wird sie zufrieden vom Platz laufen können? Finden wir es heraus.

Auf ins Getümmel: Alpen Coaster und Aeronaut im Test

Mein erster Stopp ist der Alpen Coaster. Bereits beim Anblick der grünen, kurvenreichen Achterbahn, weiß ich: Das wird unbequem. Nichtsdestotrotz setze ich mich in einen der Wägen und habe Mühe und Not meine Beine richtig zu platzieren. Ein bisschen Strecken hier und Füße knicken da und ich sitze doch noch halbwegs angenehm. Doch zu früh gefreut: Der Sicherheitsbügel drückt auf meine Oberschenkel und nimmt mir schließlich komplett meine Bewegungsfreiheit - na super! Fazit zur Fahrt: ruckelig, mit deutlichem Spaßfaktor, aber leichten Knieschmerzen.

Auf geht es zur nächsten Attraktion, dem Aeronaut. Ein Ketten-Karussell in 70 Metern Höhe. Hier werde ich glücklich, das weiß ich. Kurz darauf erhebt sich der Aeronaut auch schon in die Lüfte und beginnt sich immer schneller zu drehen. Ich lasse Beine und Seele baumeln und freue mich, mal nicht eingequetscht wie eine Ziehharmonika, ein Fahrgeschäft genießen zu können. Fazit zur Fahrt: schwindelerregend, viel Beinfreiheit (yippie) und nostalgische Gefühle.

Weiter gehts mit Autoscooter, Wasserachterbahn und Euro Coaster

Nach diesem Höhenflug entscheide ich mich für eine Fahrt im Klassiker schlechthin, dem Autoscooter. Werde ich es bereuen? Womöglich. Als Kind sahen die „Autos“ irgendwie größer aus. Na ja egal, los geht es in den Wagen. Ein Knie unterm Lenkrad, das andere in der Nähe des Gaspedals – elegant sieht anders aus. Aber, es funktioniert und macht immer noch Spaß. Fazit zur Fahrt: Eng, mein Bein ist eingeschlafen, ich habe Knieschmerzen und bestimmt ein, zwei blaue Flecken abbekommen.

Als nächstes Fahrgeschäft suche ich mir „Auf Manitus Spuren“ aus. Und ja, es ist recht bequem. Ich habe genug Platz für meine Beine und muss keine Angst haben, mir weitere blaue Flecken einzufangen. Es hat mich jedoch sehr überrascht, wie sehr man durchgeschüttelt wird, wenn sich nur zwei Personen in dem holzstammähnlichen Wagen befinden. Ich muss mich kräftig festhalten, um nicht komplett nach hinten zu rutschen, wo noch jede Menge Platz ist. Fazit zur Fahrt: witzig, ruckelig, nass und fast schon (zu) bequem.

Einer geht noch! Ich setze mich kurzerhand in den Euro Coaster. Hierbei baumeln die Füße frei in der Luft - gefällt mir. Auf dem Weg zur Achterbahn kommen einem aber noch unerwartete spaßige Hürden in den Weg: drehende Platten, Laufbänder und eine Seilbrücke. Ich überstehe den Weg an einem Stück und setze mich in eine der Gondeln. Nur noch die Bügel über die Schulter und Abfahrt. Schnell ist zwar anders, aber durch die Abbiegungen macht der Euro Coaster trotzdem Spaß  - und ich habe Platz. Fazit zur Fahrt: spaßiger als gedacht, mit „Huiii-Faktor“ und massig Beinfreiheit.

Achterbahn-Test auf dem Frühlingsfest Stuttgart: Positiv überrascht

Fünf Fahrgeschäfte später bin ich erstaunlich zufrieden. Es hätte bei Weitem schlimmer kommen können. Abschließend lässt sich sagen: Ja, ich passe irgendwie überall rein – auch wenn Komfort anders geht. Würde ich es wieder tun? Definitiv, denn schließlich steht der Spaß an vorderster Stelle und der kam nicht zu kurz. Mit meiner Größe am unbequemsten war (leider) der Autoscooter, doch für diesen kurzen Ausflug in die Kindheit war es das Quetschen und Biegen alle mal Wert.

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