Anleitungen fürs Wohlbefinden
Waiblingen. Das Rote Kreuz steht für noch mehr als Lebenretten im Notfall, als Sanitätsdienst auf Großveranstaltungen, als Blutspenden und als Ausbildung in Erster Hilfe. Immer weiter wächst beim Waiblinger Ortsverein der Bereich Soziales und Gesundheit mit Kursen vom Baby- bis zum Seniorenalter.
Freitagmorgens im Hallenbad, im Nichtschwimmerbecken herrschen mollige 32 Grad. Mit bunten Wasserschlangen formen Seniorinnen die Zahlen des neuen Jahres 2018 – es ist das 35. seit Bestehen der Wassergymnastik des Waiblinger DRK-Ortsvereins. Den Anstoß, in der Richtung ein Angebot zu machen, gab einst der Bademeister. Übungsleiterin Ursel Hauser ließ sich eigens weiterbilden – und der Erfolg der „ersten Wassergymnastik im Rems-Murr-Kreis“ war überwältigend. Heute gibt es sechs Gruppen, eine davon in Bittenfeld. Über die Wohltaten des Wassers gerät Ursel Hauser ins Schwärmen: „Ein ganz tolles Element, ein wahrer Segen – die Leute nutzen es viel zu wenig.“
In der Tat hat das Wasser Eigenschaften wie kein noch so teueres Fitnessgerät. Es leistet Widerstand bei Bewegungen – ein sanftes Krafttraining für die Muskeln. Andererseits schont es durch den Auftrieb Knochen und Gelenke – ideal nach Brüchen oder bei Osteoporose. Die positive Wirkung erlebte die 76-Jährige nach einer Hüft-OP am eigenen Leib. Sowohl in der Reha als auch mit der eigenen Gruppe brachte sie sich wieder in Schwung. Als sie nicht die Vorturnerin am Beckenrand geben konnte, gab sie von einem Stuhl aus Anleitungen und ihre Helferin Helga Oswald machte die Übungen vor.
Gedächtnistraining und Eltern-Baby-Kurse
Anfangs waren noch etwas mehr Männer mit von der Partie, mittlerweile ist die Wassergymnastik allerdings zu einer Frauendomäne geworden. Schwimmbretter, Wasserschlangen, Schläuche und andere Geräte bringen Abwechslung in die Übungen. Eigens für Trainingszwecke wurden Haltestangen am Beckenrand installiert, die das Spektrum der Übungen erweitern. Nicht zu unterschätzen: die gesellige Komponente. Gerne treffen sich die Gymnastik-Damen im Anschluss in der Hallenbad-Caféteria.
Jede Woche 500 Teilnehmer
Jede Woche nehmen 500 Menschen an den verschiedenen Angeboten der DRK-Sozialarbeit teil. Betreut werden sie von 14 Übungsleiterinnen und einem Übungsleiter. Beim Gedächtnistraining etwa werden Konzentration, Merkfähigkeit, Kreativität und Sinneswahrnehmung gefördert – auf spielerische Art.
Beim Yoga ergeben sich gesundheitsförderliche Wirkungen aus der Verbindung von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe, Konzentration und Achtsamkeit. Die Übungen erhöhen die Flexibilität der Wirbelsäule, beeinflussen die Organe und unterstützen die Funktion des ganzen Organismus. Nicht zuletzt werden das seelische Wohlbefinden und die innere Gelassenheit verbessert.
Bei der Seniorengymnastik geht’s um einen altersgerechten Ausgleich zum Bewegungsmangel, der den Bewegungs- und Haltungsapparat funktionstüchtig hält und außerdem Herz, Kreislauf und Stoffwechsel anregt. Bekanntlich rostet besonders schnell, wer rastet. Und bei Eltern-Baby-Kursen mit Beate Wichtler kommen Eltern und Kinder durch Spiele, Anregung zu Bewegung und Lieder intensiv miteinander in Kontakt.
Einsatzstatistik
Die Anzahl der Sanitätsdienste ist 2017 mit mehr als 140 kleineren und zwölf größeren Einsätzen erneut gestiegen, heißt es im Jahresbericht des Ortsvereins. Die 2800 geleisteten Arbeitsstunden übertreffen sogar die Rekordzahl von 2548 Stunden aus dem Vorjahr. Die schnelle Einsatzgruppe wurde insgesamt 15-mal alarmiert. Ihre Hauptaufgabe bestand in der sanitätsdienstlichen Absicherung von Feuerwehrkräften sowie der Betreuung betroffener Hausbewohner.
Ein wiederholter Anstieg konnte bei Einsätzen der „Helfer vor Ort“ verzeichnet werden. Bei Stichworten wie Reanimation, Bewusstlosigkeit oder Amputation waren sie zu 47 Einsätzen – zusätzlich vor Ort. Die 14 Einsatzkräfte wurden mit Defibrillatoren ausgestattet, die auch schon mehrfach verwendet wurden.
Die bisherigen Teile unserer Serie:
Teil 1 - Notfallsanitäter: Leben retten ist ihr Job
Teil 2 - Wer Blut spendet, rettet Leben
Teil 3 - Ruhe bewahren, wenn andere feiern