Aufklärung der Daten-Affäre: Der Landesdatenschutzbeauftragte leitet ein Bußgeldverfahren gegen den VfB Stuttgart ein
Es kommt Bewegung in die Daten-Affäre: Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg (LfDI), Stefan Brink, wird ein Bußgeldverfahren gegen den VfB Stuttgart einleiten. „Die Datenschutzverstöße sind erheblich und veranlassen uns dazu, ein Bußgeldverfahren zu eröffnen“, wird Brink in einer Mitteilung vom frühen Mittwochabend (03.02.) zitiert.
Hinreichende Anhaltspunkte für Datenschutzverstöße
Geprüft wurden die Datenverarbeitungen in Verein und AG „rund um die Mitgliederversammlung zur Entscheidung über die Ausgliederung der Profifußballabteilung im Jahr 2017, sowie einzelne Datentransfers an einen externen Dienstleister der VfB Stuttgart 1893 AG im Jahr 2018 und Fragen zur aktuellen Umsetzung der geltenden Rechtslage unter der DS-GVO“, heißt es vom LfDI.
In diesen Jahren sollen vom VfB Mitgliederdaten an Dritte weitergereicht worden sein - unter anderem, um die im Sommer 2017 beschlossene Ausgliederung voranzutreiben. Das Fachmagazin kicker hatte die Vorgänge im September 2020 öffentlich gemacht. Der Verein und die AG haben zur Aufklärung der Affäre die Berliner Kanzlei Esecon ins rote Clubhaus geholt.
Nach Prüfung der vom VfB zur Klärung des Sachverhaltes vorgelegten Unterlagen und Gesprächen mit den Verantwortlichen sei festzustellen, „dass hinreichende tatsächliche Anhaltspunkte für Datenschutzverstöße der VfB Stuttgart 1893 AG vorliegen, welche die Einleitung eines Bußgeldverfahrens geboten erscheinen lassen“, so Brink.
Weitere Ermittlungen werden folgen
Dem Landesbeauftragten stehen bei Datenschutzverstößen sämtliche Abhilfebefugnisse nach Art. 58 Abs. 2 DS-GVO zur Verfügung, zu denen auch ein Bußgeldverfahren gehört.
Im weiteren Verlauf werden nun weitergehende Ermittlungen durch den Landesbeauftragten durchgeführt. Der Bußgeldstelle seiner Behörde stehen dabei Befugnisse zur Verfügung, die im Wesentlichen mit denen einer Staatsanwaltschaft vergleichbar sind. „Der VfB Stuttgart 1893 e.V. und die VfB Stuttgart 1893 AG haben die bisherigen Aufklärungsmaßnahmen unterstützt und erklären sich weiterhin kooperationsbereit“, heißt es weiter.