Alfdorf. Zeltbetrieb, Feuerwehrbar, Partymusik und Lichtorgel: Traditionell lädt die Alfdorfer Feuerwehr zur Gerätehaus-Hocketse im Hof hinter dem Feuerwehrgerätehaus. Mit einem Großaufgebot an Equipment und Helferstab stemmen die Kameraden das zweitägige Fest in der Alfdorfer Ortsmitte. Im Fokus: nicht unbedingt die Tätigkeiten der Feuerwehr an sich, sondern Spaß, Kulinarik und Gute-Laune-Musik.
Die Präsenz der Feuerwehr beschränkt sich auf relativ viele Feuerwehr-T-Shirts und ihre Träger, die überall im Zelt herumwirbeln, und die vor der Garage markant geparkten Feuerwehrautos. Auch die Kleinsten von der Jugendfeuerwehr, die Löschbande, machen nur dezent auf sich aufmerksam: Sie haben ein süßes Plakat gestaltet, auf dem sie sich namentlich vorstellen, während über einen Bildschirm ihre Aktivitäten flimmern.
Sitzen bleiben und feiern – das ist es, was die Besucher wollen
Damit hat es sich aber auch schon mit der Mitgliederwerbung. Auch auf spektakuläre Schauübungen wird in Alfdorf dieses Mal verzichtet. Der Platz ist grundsätzlich zu eng hierfür und wäre auch mit einem kleinen Ortswechsel für die Zuschauer verknüpft. Abteilungskommandant Marcel Stegmaier spricht aus Erfahrung: „Die Leute möchten eigentlich nur sitzen bleiben und feiern.“
Da just am Festwochenende auch das Thermometer um 20 Grad gefallen ist, waren die Aktiven dann noch organisatorisch gefordert. Ausgezahlt für die Floriansjünger, aber in erster Linie für die Besucher hatte sich die Entscheidung, eine Zeltheizung einzubauen. „Vor zwei Tagen hätte man dies noch nicht glauben können“, so Stegmaier.
Die Besucher strömen dann auch schon zur frühen Abendstunde in das Zelt. Die zentrale Lage mitten im Ort erspart vielen Besuchern weite Wege. Man kommt zu Fuß mit Kinderwagen vorbei. Spricht dem reichhaltigen Essensangebot der Wehr zu. Ein großer Helferstab agiert hinter der Theke, Bedienungen schwirren aus, Alfdorf ist komplett im Komfortmodus.
Es gibt eine Hüpfburg für die Kleinen und einen DJ für die Großen
Für Sonntag wird dann noch eine Hüpfburg für die Steppkes aufgestellt und, dann bei den vorhergesagten milderen Temperaturen, auch draußen bestuhlt.
Auch viele Jugendliche sind am Samstagabend vor Ort. Auch hier freut es diese Altersklasse, dass was „geht“ in Alfdorf. Keine weiten Wege ins Sandland oder nach Mannholz an diesem Wochenende für die Alfdorfer Jugend. Eine Gruppe hat sogar mit dem Planwagen in der Unteren Schlossstraße einen Stopp eingelegt.
Musik speziell für alle Altersgruppen liefert DJ ToKo (Thomas Koch) aus Leinfelden noch am Samstag bis in die Nacht. Die Technik wird ausgeladen, die Lichtorgel wird über der Feuerwehrbar platziert. Jürgens Drews „Bett im Kornfeld“ tönt durch das Zelt, die Bar schenkt Sommerbowle aus, bunter Lichterregen ergießt sich über die Zeltdecke.
Der Sommer 2018 ist noch lange nicht vorbei.
Freundschaftsdienst
Seit 1978 wird die Gerätehaus-Hocketse in Alfdorf gefeiert.
Seit 12 Jahren ist die Hocketse zum ausgewachsenen Zeltfest mutiert.
Die befreundeten Wehren besuchen sich gegenseitig. Die Feuerwehr Welzheim ist mit einer 15-köpfigen Delegation im Bus nach Alfdorf gekommen. Das hat ebenfalls langjährige Tradition.
Feuerwehrmann Marco Wiedmann ist befreundet mit Thomas Koch aus Leinfelden, der nebenberuflich als DJ Musik auflegt. So kam es zum ersten Auftritt des Diskjockeys in Alfdorf.
Dass sie Freunde sind, ist offensichtlich: Das Ausladen und der recht aufwendige Aufbau werden gemeinsam quasi Hand in Hand gestemmt.
Trotz der zentralen Lage mitten im Ort gab es in der Vergangenheit noch nie Beschwerden von Anwohnern.
Die Freiwillige Feuerwehr Alfdorf besteht aus den drei Abteilungen Alfdorf, Pfahlbronn und Vordersteinenberg.
Die Alfdorfer Wehr wurde im Jahre 1888 erstmals urkundlich erwähnt. Derzeit hat sie rund 60 Aktive.