17 Neue Wohnungen in der Tulpenstraße: Kernen verhandelt mit Architekten

Das gemeindeeigene Grundstück im Neubaugebiet „Tulpenstraße“ wurde in einem europaweiten Investorenauswahlverfahren ausgeschrieben. Bei dieser Art des Wettbewerbs steht der Kaufpreis fest, es gewinnt der beste städtebauliche Entwurf. Am überzeugendsten fand die 13-köpfige Jury den gemeinsamen Entwurf der Waiblinger „Brutschin Wohnbau GmbH“ und der Werkgemeinschaft HHK Architekten GmbH. Die Jury stimmte einstimmig für diesen Entwurf.
Verwaltung beginnt mit Verhandlungen
Das Ergebnis wurde in der Sitzung des Gemeinderats dem Gremium vorgestellt. Die Mitglieder des Gemeinderats haben die Verwaltung damit beauftragt, mit der Planergemeinschaft des Siegerentwurfs Verhandlungen zu führen, das Konzept zu konkretisieren und einen städtebaulichen Vertrag und Kaufvertrag auszuverhandeln.
Bei den Nachverhandlungen sollen unter anderem der bauliche Brandschutz vertieft dargestellt sowie Konzepte zum nachhaltigen Bauen und ein Energiekonzept nachgereicht werden. Das Ergebnis soll letztendlich dem Gremium zur Entscheidung vorgelegt werden.
Darüber hinaus wurde der Verwaltung die Möglichkeit gegeben, auch mit dem Zweitplatzierten in Verhandlung zu treten, sofern Gründe gegen den Siegerentwurf sprechen oder Rahmenbedingungen nicht stimmen. Das Grundstück im Neubaugebiet „Tulpenstraße“ an der Günter-Haußmann-Straße in Rommelshausen soll für 2,79 Millionen Euro verkauft werden. Der Grundstückspreis wurde vor dem Investorenauswahlverfahren gutachterlich ermittelt und war gesetzt.
Rechtskräftiger Bebauungsplan aus 2016
„Wir haben in dem Bereich einen rechtskräftigen Bebauungsplan aus dem Jahr 2016“, sagte Bauamtsleiter Peter Mauch in der Sitzung. Dieser soll weiterhin beibehalten werden. Die Verwaltung werde „relativ zügig die Verhandlungen führen, mit dem Ziel, bis Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres zu einem Vertragsabschluss zu kommen“. Matthias Schuster vom Stuttgarter Fachbüro „Lehen Drei Architektur Stadtplanung“, von dem das Wettbewerbsverfahren betreut wurde, stellte das Projekt dem Gremium vor. Bei dem Konzeptvergabeverfahren ginge es nicht darum, den maximalen Preis zu erzielen, sondern das „maximal gute Projekt zu realisieren“.
Wie bereits berichtet, nahmen fünf Büros an dem Investorenauswahlverfahren teil, der gemeinsame Entwurf der Waiblinger „Brutschin Wohnbau GmbH“ und der Werkgemeinschaft HHK Architekten GmbH setzte sich durch. Den zweiten Platz im Auswahlverfahren belegte die Mörk Immobilien GmbH aus Leonberg mit der Marcus Brucker Architektur + Planung UG.
Der Siegerentwurf sieht ein Ensemble aus drei parallel angeordneten, zwei- bis dreigeschossigen Baukörpern mit Satteldach als Auftakt zum neu entstehenden Wohnquartier Tulpenstraße vor. Dem Grundstückszuschnitt und der Topografie des Geländes folgend staffeln sich die Bauten der Länge und der Höhe nach von der Günter-Haußmann-Straße zum tiefer gelegenen Grünzug im Osten. Eingeschossige Zwischenbauten mit begrünten Dächern verbinden die Häuser untereinander und bilden in der nordwestlichen Gebäudeabwicklung Vorbauten für eine Tiefgaragenzufahrt und zwei Eingangsbereiche. Im Süden und Osten vernetzen Gärten und Terrassen die Anlage mit der offenen Wiesen- und Streuobstlandschaft.
In der Tulpenstraße sollen neben bezahlbaren Eigentumswohnungen barrierefreie Wohnungen für Senioren, besondere Wohnformen für Menschen mit Behinderung und Sozialwohnungen entstehen. Im Erdgeschoss soll auf rund 400 Quadratmetern Raum für Dienstleistungen des medizinischen und gesundheitlichen Bereichs entstehen.
Außerdem sind im Erdgeschoss vier betreute Seniorengruppen mit je sechs Bewohnerzimmern und einem gemeinsamen Wohn- und Essbereich vorgesehen. Ebenso eine als Begegnungszentrum konzipierte Tagesbetreuung für Senioren. In den Ober- und Dachgeschossen der drei Hauptbaukörper sollen insgesamt 17 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt circa 1275 Quadratmetern entstehen.