Krebsdiagnose kurz nach der Geburt: Schwester bittet um Hilfe für junge Mutter
Plüderhausen. Fünf Wochen nach der Geburt sieht es normalerweise so aus: Die frischgebackene Mutter hat sich soweit erholt, der neue Erdenbürger ist in der Familie angekommen und beim Stillen kehrt langsam eine gewisse Routine ein. So war es auch bei der Schwester von Lisa Widmann aus Plüderhausen, als sie ihr zweites Kind bekommen hatte. Bis zu dem Moment, in dem sie beim Stillen einen Knoten in ihrer Brust ertastete.
Anstatt nun die Zeit mit ihrer großen Tochter und ihrem kleinen Sohn zu genießen, stand auf einmal der Kampf gegen den Brustkrebs im Fokus. Ein Kampf, den ihre Schwester Damaris angenommen habe, erzählt Lisa Widmann im Gespräch mit den Schorndorfer Nachrichten. Denn schnell habe sich gezeigt, dass der Krebs extrem aggressiv ist und auch schon Lymphknoten befallen hatte. „Ich habe mir noch nie ausgemalt, was wäre wenn. Ich verspüre Hoffnung und Zuversicht, dass für sie und ihre Kinder alles gut wird,“ so Lisa Widmann.
Spendenaktion für die Behandlung nach der Chemotherapie
Und dass alles gut wird, dafür setzt auch sie sich ein. Lisa Widmann hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um ihrer Schwester nach der Chemotherapie eine Anschlussbehandlung in einer Privatklinik zu ermöglichen. Vier bis sechs Wochen, so erzählt Lisa Widmann, müsste ihre Schwester in dieser Klinik bleiben, jede Woche kostet bis zu 7000 Euro - allein die Behandlung. Dazu kommen noch Unterkunft und Essen. „Die Kosten dafür übersteigen die Möglichkeiten der Familie. Ich möchte, dass sie sich keine Sorgen machen muss, wie sie die anschließende Behandlung finanzieren soll. Daher wende ich mich an euch und bitte um Hilfe. Jedes Gebet, jeder Beitrag und jedes Teilen der Spendenaktion hilft meiner Schwester.“ So bittet Lisa Widmann auf der Spendenwebseite gofundme um Hilfe für ihre Schwester. Und die Menschen spenden für die junge Mutter. Am Donnerstagmittag waren bereits 373 Spenden, beziehungsweise 14.615 Euro eingegangen - für mindestens zwei Wochen ist der Klinikaufenthalt also bereits gesichert.
„Am ersten Tag“, erzählt Lisa Widmann, „war ich nur am Weinen“. Aber, „es waren Freudentränen, Hoffnungstränen“. Denn die Spendenaktion ist gut angelaufen, die höchste Einzelspende bisher sind 540 Euro. „So viele haben gespendet, Freunde, Nachbarn, alte Schulfreunde meiner Schwester. Aber auch Menschen, die wir gar nicht kennen. Ich bin unglaublich dankbar.“
Immer noch aktive Krebszellen nach der ersten Chemotherapie
Als ihre Schwester die Diagnose bekommen hatte, so erzählt Lisa Widmann, die selbst drei Kinder hat, habe sich Damaris umgeschaut, was es für Möglichkeiten zur Behandlung gibt. Die Privatpraxis habe sie gleich angesprochen, nach Durchsicht ihrer Befunde wurde ihr aber mitgeteilt, dass eine reine Therapie bei ihrem Krebs dort nicht möglich sei - wohl aber die Behandlung nach der Chemotherapie. „Die ersten Erfolge waren sichtbar, voller Hoffnung und Zuversicht kämpft meine Schwester, für sich, für ihre Kinder, für ihre Familie. Sie möchte ihre Kinder erleben, in jedem Moment, sie aufwachsen sehen“, schreibt Lisa Widmann. Doch der Kampf geht nach der ersten Chemotherapie mit 16 Infusionen weiter - denn es wurden noch drei Lymphknoten mit aktiven Krebszellen gefunden. Also noch einmal Chemotherapie.
Diese Chemotherapie läuft gerade, danach möchte sie unbedingt die Therapie in der Privatpraxis machen. „Weil es eine Privatpraxis ist, bezahlt die Krankenkasse nicht“, erklärt Lisa Widmann. Ihre Schwester habe sogar überlegt, trotz Chemotherapie wieder zu arbeiten. „Sie hat in der ersten Elternzeit angefangen, Mamafitnesskurse zu geben, damit wollte sie jetzt wieder anfangen. Mein Instinkt sagt mir aber, dass es nicht gut ist, wenn sie während der Therapie, die ja auch unglaublich anstrengend für den Körper ist, auch noch arbeitet. Und sie hat ja mit den beiden Kindern und den ganzen Arztbesuchen auch mehr als genug zu tun.“ Daher jetzt die Spendenaktion, „damit meine Schwester sich keine Sorgen machen muss.“ Denn wenn sie wisse, dass ihre Anschlussbehandlung gesichert sei, könne sie auch viel entspannter die jetzige Chemo angehen.
„Sie wird bekommen, was sie braucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Lisa Widmann ist zuversichtlich, dass ihre Schwester den Kampf gegen den aggressiven Krebs gewinnt. Zuversicht zieht die gläubige Christin auch aus ihrem Glauben. „Als ich den Wunsch hatte, den Gedanken, die Spendenaktion zu machen, habe ich gesagt, ich möchte es im Gebet machen. Ich segne die Spendenaktion. Ich möchte, dass die Aktion die richtigen Menschen erreicht und dass meiner Schwester so geholfen wird, wie sie es benötigt.“ Sie sagt, „ich bin sicher, dass meine Schwester das bekommen wird, was sie braucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
So kann man spenden
Wer für die Schwester von Lisa Widmann spenden möchte, kann das unter www.gofundme.com/f/hilfe-fur-meine-schwester-und-2fach-mama-gegen-brustkrebs tun. Spenden sind auch anonym möglich. Von jeder Spende zieht die Plattform gofundme automatisch eine Transaktionsgebühr von 2,9 Prozent plus 0,25 Euro ab.



