Marktplatz Plüderhausen: Neuer Foodtruck mit süßen und herzhaften Crêpes

Die Bruckmeiers waren schon mit einem Foodtruck unterwegs, als das Wort außerhalb der Großstädte noch gar niemand kannte. Seit sie ihren Laden für Gartengeräte in Heubach aufgeben mussten, sind sie voll in das Geschäft mit den individuell gestalteten Verkaufswagen eingestiegen. Sie bauen Oldtimer aus und verkaufen sie und sie sind mit einem eigenen Truck unterwegs, der jetzt jeden Dienstag auf dem Marktplatz in Plüderhausen steht. Im Angebot: Crêpes, ganz klassisch süß mit hausgemachtem Apfelmus oder Schokoaufstrich, aber auch herzhaft, als „Sattmacher“.
Das himmelblau-weiße Gefährt ist ein Hingucker, wie es da auf dem Plüderhäuser Marktplatz steht: ein Renault Estafette, Baujahr 1977. Der Kleintransporter sei in Südfrankreich einst als Verkaufswagen für Fleisch und Wurst unterwegs gewesen, sagt Beate Bruckmeier. Gert Bruckmeier hat ihn innen komplett neu ausgebaut, mit Schränken und Geräten, einer Fußbodenheizung, Beleuchtung und allem, was man braucht. Eine Kaffeemaschine und ein Herd mit zwei großen Platten für die Crêpes stehen darin. Außen steht in großen blauen Buchstaben „Monsieur Claude“.
Südfrankreich-Flair auf dem Marktplatz in Plüderhausen
Der Name ist angelehnt an den gleichnamigen Film. Passenderweise hieß auch noch der französische Vorbesitzer des Renault Estaffette mit Vornamen Claude. Der Klang des Namens, die Optik des Foodtrucks – das weckt Erinnerungen an den Frankreich-Urlaub und bringt Flair auf den grauen Plüderhäuser Marktplatz. Das Fahrzeug könnte auch gut irgendwo an einem Mittelmeerstrand in Südfrankreich stehen.
Der Crêpes-Wagen soll den Marktplatz beleben, mit seiner Präsenz und als Anziehungspunkt, das war die Idee der Gemeindeverwaltung. Die Anfrage sei aus dem Rathaus gekommen, sagt Beate Bruckmeier. Dass das mit der Belebung klappen kann, sieht sie in Lorch bestätigt. Dort steht sie immer donnerstags am Oria-Platz beim Remsgarten und beim Bürgerhaus. „Die Lorcher nutzen das Angebot gerne“, sagt sie. Wenn der Frühling mal komme und in Plüderhausen auch mehr Familien mit Kindern auf den Spielplatz neben der Staufenhalle kämen, werden ihre Crêpes dankbare Abnehmer finden, ist sie überzeugt.
Wagen zeigt Vielseitigkeit der Crêpes
„Viele Leute kennen die herzhafte Variante gar nicht“, sagt die 55-jährige. Andere Anbieter hätten sonst eigentlich nur die süßen. Dabei habe ihr an Crêpes für ihren Foodtruck gerade das so gut gefallen: dass sie so vielseitig seien und man eine große Bandbreite abdecken könne, süß, herzhaft, mit Fleisch oder vegetarisch.
„Wir legen Wert auf Hausgemachtes und dass das Angebot regional und saisonal ist“, sagt Beate Bruckmeier. Die alljährliche Verfügbarkeit von Lebensmitteln wie Erdbeeren oder Himbeeren aus den Supermärkten gebe es bei ihr nicht. „Tomaten gibt es bei uns auf den Crêpes, wenn sie bei uns wieder wachsen.“ Die Zutaten sind bio, Gemüse und Obst kommen vom regionalen Demetergärtner, Wurst von auf Stroh gehaltenen Schweinen und vom handwerklich arbeitenden Metzger. Den Teig für die Crêpes macht Monika Bruckmeier selbst aus Dinkelmehl, auch andere Zutaten wie Apfelmus oder Pesto sind hausgemacht.
Derzeit umfasst das Angebot neben den süßen Klassikern auf der herzhaften Seite zum Beispiel einen Crêpe mit Schinken, Bergkäse und Lauchzwiebeln (7,50 Euro), einen mit Pesto, Falafel und Blattspinat (6,50 Euro) oder einen nach „Texas Art“ mit Chorizo, Käse, Ei, Röstzwiebeln, Petersilie und Barbecue-Sauce (acht Euro). Zu den Crêpes gibt es Kaffee und Bio-Limonade.
Foodtrucks erst noch ein Nebengeschäft
Angefangen haben Beate und Gert Bruckmeier mit den Foodtrucks vor etwa zehn Jahren. Ihr erstes Fahrzeug war ein Citroen HY, auch ein Oldtimer. Damals war es ein Nebengeschäft, sie hatten noch ihren Laden für Gartengeräte in Heubach. Sie seien auf Messen und Märkten unterwegs gewesen, sagt Beate Bruckmeier. Vom „Foodtruck“ habe zu der Zeit auf dem Land noch niemand gesprochen, es sei halt ein „Verkaufswagen“ gewesen.
„Wir haben damals gesehen: Das macht Spaß“, sagt Beate Bruckmeier. Irgendwann hätten sie auch Bestellungen für Foodtrucks bekommen, die Fähigkeiten ihres Mannes im Ausbau von Oldtimern zu Verkaufswagen, seien nachgefragt worden. Die Interessenten bestellten sich Kleintransporter Marke Bruckmeier für Werbezwecke, als Kaffeebar oder Eiswagen.
Als die Bruckmeiers dann ihren Laden aufgaben, konzentrierten sie sich ganz darauf und die dazu gegründete Firma Classic Foodtrucks. Von ihrem Mann ausgebaute Fahrzeuge seien heute zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder Stuttgart unterwegs, sagt Beate Bruckmeier
Wann ist der Foodtruck in Plüderhausen?
Mit dem blau-weißen Schmuckstück, das jetzt in Plüderhausen steht, seien sie seit etwa zwei Jahren unterwegs, erzählt sie, anfangs überwiegend bei Veranstaltungen, für die sie gebucht wurden. Heute steht „Monsieur Claude“ auf Messen, Festen, privaten Feiern wie Hochzeiten und regelmäßig an festen, öffentlichen Standorten wie donnerstags am Oria-Platz in Lorch und nun immer dienstags von 11.45 bis 16.30 Uhr in Plüderhausen.