Ukraine-Krieg: Bildungszentrum Bau in Geradstetten bietet Raum für Geflüchtete

Der Krieg in der Ukraine dauert an. In Remshalden befinden sich deshalb zurzeit etwa 100 Geflüchtete aus dem Land, wie Bürgermeister Reinhard Molt berichtet. Es seien auch schon 133 gewesen, einige seien aber umgezogen oder in ihre Heimat zurückgekehrt, um dort ihre Landsleute im Krieg zu unterstützen. Zwölf der verbleibenden Personen sind nun in einem Gebäude des Bildungszentrum Bau in Geradstetten untergekommen. Das Unternehmen stellt der Gemeinde dafür kostenfrei ein Gebäude zur Verfügung, in dem es momentan nur das Untergeschoss benutzt.
Gemeinde sucht weiterhin nach Wohnraum
Remshalden hat die Zahl der zugewiesenen Geflüchteten, die es aufnehmen muss, um den entsprechenden Zuteilungsschlüssel zu erfüllen, laut Reinhard Molt bereits übererfüllt. Trotzdem suche die Gemeinde nach weiterem Wohnraum – der Schlüssel könne ja, wenn mehr Menschen kommen, durchaus noch einmal angepasst werden. Dankbar zeigt sich der Verwaltungschef deshalb für das Angebot des Bildungszentrums. „Das ist eine ganz großartige Sache“, findet Molt. „Wir sind dankbar, dass wir das mietfrei bekommen.“
Zum Angebot des Bildungszentrums in Geradstetten kam es laut dessen Leiter Dewi Evans auf Anregung der Leitung der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Träger des Zentrums. Sie habe die einzelnen Bildungszentren dazu aufgefordert, sich über Unterstützungsmöglichkeiten Gedanken zu machen. Das Gebäude Oberer Wasen, in das vor einigen Wochen Geflüchtete aus der Ukraine eingezogen sind, wurde erworben, weil das Bildungszentrum sich mittelfristig ausdehnen will. Es soll dann abgerissen werden, nun kann die Gemeinde aber voraussichtlich erst einmal drei Jahre lang Geflüchtete darin unterbringen. Neben den schon untergekommenen 17 Personen könnten maximal weitere drei einziehen.
Vier Schlafzimmer und mehrere Toiletten
„In dem Haus hat eine Familie gewohnt“, sagt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Der Standard sei noch modern. Es gebe vier Schlafzimmer, eine sehr große Küche und ein Wohnzimmer sowie zwei Bäder und mehrere Toiletten. In der Vergangenheit sei das Gebäude auch schon genutzt worden, um Lehrlinge unterzubringen, aktuell biete das Gästehaus des Bildungszentrums aber wieder genügend Platz dafür.
„Das ganze Areal wird abgerissen und neu gebaut“, spricht Dewi Evans über die Zukunftspläne des Bildungszentrums. Für die Geflüchteten hat die Gemeinde vor deren Einzug aber noch Renovierungsarbeiten ausgeführt. Sie verlegte unter anderem neue Böden und stellte Betten auf. Zehn Betten steuerte das Bildungszentrum bei.