Rudersberg

Neuer Burgherr für Burg Waldenstein gesucht

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Burg Waldenstein bei Rudersberg (hier Archivaufnahmen) sucht einen neuen Burgherren © Christine Tantschinez
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren. © Alexandra Palmizi
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Burg Waldenstein bei Rudersberg
Sonderimmobilie mit Potenzial: Burg Waldenstein oberhalb von Rudersberg. © Hardy Zürn
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Reinhard Göppel vor dem Haupthaus der Burg Waldenstein, die derzeit zum Verkauf steht.
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren.
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Burg Waldenstein such einen neuen Burgherren.

Rudersberg-Waldenstein. Burgherr werden: Diesen Traum kann man sich derzeit auf der Burg Waldenstein erfüllen - ohne einen Tropfen blaues Blut. Der bisherige Besitzer Reinhard Göppel verkauft das geschichtsträchtige Anwesen. Mit 47 Jahren hat er noch einmal Lust, etwas Neues zu beginnen. Die Entscheidung fällt gleichwohl nicht leicht, Burg und Familie sind eng miteinander verbunden.

Es ist keine einfache Entscheidung, das nehmen Reinhard Göppel und sein Vetter Thomas Herb, ein Rechtsanwalt und Sachverständiger für Immobilienbewertung, der das Verfahren begleitet, vorweg. Die Burg befindet sich in dritter Generation im Familienbesitz.

Reinhard Göppel ist in den historischen Mauern aufgewachsen, seine Eltern haben die Burg bereits betrieben. Als Kind hat Göppel im Burghof Fußball gespielt, seine Kumpels kamen hinauf auf das Anwesen, und die Kinder stöberten auch gern ein wenig. „Wir haben keinen Schatz gefunden“, erzählt Göppel schmunzelnd.

Er selbst entschied sich später für den Beruf des Hotelfachmanns, lernte im Hotel Mercure in Korntal-Münchingen, arbeitete auch zwei Jahre in London sowie ein halbes Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik. Dann stieg er in den elterlichen Betrieb ein.

„Wenn man mal auf die 50 zugeht, kann man mal etwas anderes machen“

„Wir haben die ganzen Jahre immer renoviert und investiert“, sagt Göppel über seine Burg, zu der ein Restaurant und ein Hotel gehören. Vor vier Jahren erfolgte eine große, grundlegende Renovierung, alle Zimmer wurden erneuert, neue Heiztechnik wurde eingebaut, Brandschutzauflagen wurden erfüllt. „Der Betrieb läuft eigentlich auch gut. Ich kann mich nicht beklagen“, meint Göppel.

Warum er dennoch verkaufen möchte? „Es gibt keinen Nachfolger. Wenn man mal auf die 50 zugeht, kann man mal etwas anderes machen“, findet der 47-Jährige. Er fühlt sich jung genug für etwas Neues, sagt Göppel, wohl wissend, dass die Burg „schon eine Lebensaufgabe“ ist.

Zum Burganwesen gehören unter anderem ein Haupthaus als die eigentliche Burg, ein Gästehaus sowie zwei Scheunen, eine von 1786 mit Wohnteil, den man zum Wohnen wieder ausbauen könnte. Im Kaminzimmer mit 45 Plätzen im Haupthaus finden Veranstaltungen wie Krimi- und Candlelight-Dinners oder Whiskey-Verkostungen statt.

Wer das Anwesen kaufen will, sollte 2,2 Millionen Euro bezahlen können

Der große Saal mit bis zu 100 Personen ist für Familienfeiern, zum Beispiel Hochzeiten, beliebt. Zum Hotel gehören 13 Zimmer, zum Anwesen insgesamt rund 50 000 Quadratmeter Grundbesitz. Nicht alle Flächen sind genutzt. Es gibt Reserven, etwa einen Bauplatz und zwei große Gewölbekeller, von denen einer für Vorräte genutzt wird und einer brachliegt und für Nutzungen entwickelt werden kann.

Wer das Anwesen kaufen will, sollte erstens 2,2 Millionen Euro bezahlen können. Darüber hinaus ist Erfahrung von Vorteil. Und ein Verständnis für die Immobilie als historisches Anwesen. Geht auf der Burg etwas kaputt, zieht das gern mal eine Spezialaufgabe nach sich. Das Thema Brandschutz, auch, wenn alle aktuellen Auflagen erfüllt sind, ist ein anderes als in einem Reihenhaus, vergleicht Reinhard Göppel. Und nicht zuletzt stellen künftige energetische Maßnahmen einen Spagat zwischen Flair und Moderne dar. Ein Teil der Burg ist von außen denkmalgeschützt.

Gleichwohl begeistert so eine Burg natürlich jene, die ein Faible dafür haben. „Die Emotionen schlagen hoch“, sagt Thomas Herb. Es gehe aber auch um eine sachliche Entscheidung. Es gibt bereits diverse Interessenten, so viel ist zu erfahren, „die Gespräche laufen jetzt“.

Drei festangestellte Mitarbeiter sowie Aushilfskräfte

Zum Betrieb der Burg gehören neben Reinhard Göppel, der ganz oben in der Burg wohnt und somit stets zur Stelle ist, drei festangestellte Mitarbeiter sowie Aushilfskräfte. Ein Bruder arbeitet als Koch und würde eventuell auch weiterhin zur Verfügung stehen. Eine gute, traditionelle schwäbische Küche ist einer der Schwerpunkte auf Burg Waldenstein.

Die ist natürlich auch den Stammgästen bekannt, von denen viele bereits zu den Eltern kamen. Sie nehmen nun Anteil an den aktuellen Entwicklungen. Einige wünschen ihm schon alles Gute, erzählt Reinhard Göppel, aber sie hofften dann doch, dass er die Burg nicht verkaufen möge, erzählt er.

Unmittelbar Abschied nehmen muss allerdings niemand. Der Betrieb, so versichert Reinhard Göppel, wird auf jeden Fall bis zum Ende des nächsten Jahres weitergeführt.


Burg und Burgher 1251 erstmals erwähnt

Die Burg Waldenstein wurde 1251 erstmals erwähnt. Die meisten Historiker vermuten das Baujahr in der Mitte des 12. Jahrhunderts, das ist aber nicht belegt, so Thomas Herb, der sich intensiv mit der Geschichte befasst hat. Erwähnt wurden Burg und Burgherr damals im Rahmen eines Rechtsstreits.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzverhältnisse. Die Burg, weiß Thomas Herb, diente öfter als Pfand zur Absicherung. „Eine Burg war damals ein wertvolles Pfand.“ Im 16. Jahrhundert war die Burg eine gewisse Zeit unbewohnbar, bevor sie ein Tiroler Adelsmann mit viel Aufwand renovierte. Später brannte sie sogar einmal ab - und wurde von der Gemeinde übernommen und wieder instand gesetzt. Die hat sie schließlich wieder verkauft.
1957 erwarb sie der Großvater von Reinhard Göppel von einem Privatmann.

Der Wohnsitz dieses Großvaters war einst die Klingenmühle gewesen, er war damals Betriebsleiter bei Bauknecht. Zunächst hatte er zuvor ein Café in Klaffenbach gehabt, ergänzt Reinhard Göppel.