30-jähriges Jubiläum: Was der Freibadverein Weiler seit seiner Gründung geleistet hat

Das Freibad in Weiler ist in normalen Sommern der örtliche Treffpunkt schlechthin. Besonders sind nicht nur die Größe und das familiäre Umfeld um das alte Becken. Das Bädle wird von einem Verein betrieben, der nun sein 30-jähriges Bestehen feiert. Und auch wenn die diesjährige Badesaison aufgrund des Wetters eher mäßig verläuft, gibt es allen Grund zur Freude. Denn ohne das ehrenamtliche Engagement einiger Weilermer würde es das Freibad heute wahrscheinlich nicht mehr geben.
Das Bädle an sich, betont der Erste Vorsitzende des Freibadvereins Michael Dürr, wurde 1929 eröffnet und ist damit das älteste Freibad im Landkreis. Über die Jahre entwickelte es sich zum Zentrum des Weilermer Soziallebens im Sommer. Befüllt wurde das Becken ursprünglich über den Brunnbach, der direkt am Freibad vorbeiläuft. Über eine Klappe konnte man das Bachwasser einfach in das Schwimmbecken leiten.
Doch mit den Jahren wurde klar, dass sich dieses Modell aus den 1920er Jahren nicht ewig erhalten lässt. „Irgendwann kam die Zeit, als sowohl die Besucher als auch das Gesundheitsamt gewisse Forderungen hatten“, sagt Michael Dürr. Das Bädle war technisch nicht mehr zeitgemäß ausgestattet und eine Modernisierung musste her. Die Stadt Schorndorf hätte ordentlich investieren müssen und äußerte ihre Zweifel, ob sich der Aufwand rechnen würde. Die Weilermer Bürger seien entrüstet gewesen und gründeten 1991 den Förderverein zur Erhaltung des Freibads Weiler, erklärt der Vereinsvorsitzende. 84 Gründungsmitglieder setzten sich vor 30 Jahren zum Ziel, die Stadt durch Spendeneinnahmen finanziell zu entlasten.
Nur drei Jahre später, als die Bronnbachhalle gebaut wurde, sollte das Freibad erneut plattgemacht werden. Der Verein ist damals in die Bresche gesprungen und betreibt das Bad seitdem allein. „Das war damals einmalig“, betont Michael Dürr. Denn der Verein ist damals wortwörtlich ins kalte Wasser gesprungen. Eine Blaupause, wie man als Verein ein Freibad betreibt, gab es nicht.
Doch die ehrenamtlichen Helfer meisterten die Herausforderung, konnten das Bad nach und nach modernisieren und letztlich bis heute am Leben halten. Der Verein baute unter anderem das Kinderbecken, das Beachvolleyballfeld sowie ein Klettergerüst und renovierte die Sanitäranlagen und das Kiosk-Gebäude.
2017 entschied sich der Verein dann, seinen Namen in Freibadverein Weiler zu ändern. Michael Dürr sagt: „Mich hat schon immer dieser sperrige Name gestört.“
Becken soll erneuert werden
Die nächste große Aufgabe sei die Erneuerung des Schwimmbeckens, erklärt Michael Dürr. Das sei nämlich nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch undicht. Da es außerdem keine Umwälzpumpe hat, müsse das Wasser mehrmals im Jahr komplett ausgetauscht werden. Der Umbau sei ein teures Unterfangen, das nur mit finanzieller Unterstützung von Sponsoren und Spendern machbar sei, betont Dürr.
Das Erfolgsrezept sei über die vergangenen 30 Jahre die Kontinuität im Vorstand und Ausschuss gewesen. Hinzu kommen natürlich die 720 Mitglieder, die das Bad durch ihre Beiträge unterstützen. Dass dieses in seiner aktuellen Form überhaupt im Jahr 2021 überhaupt noch existiert, hätten vor 30 Jahren wahrscheinlich die meisten Leute nicht geglaubt. Der Erste Vorsitzende gibt sich trotz der erfolgreichen Arbeit des Vereins bescheiden: „Wir haben das Jubiläum nicht an die große Glocke gehängt. Eigentlich steht das Freibad im Mittelpunkt und nicht der Verein.“