Badespaß für Hunde in Buhlbronn
Schorndorf-Buhlbronn. Ein bisschen ist’s wie „Der Letzte macht das Licht aus!“. Wenn die Badesaison zu Ende geht, am ersten Septemberwochenende, ist in Buhlbronn Hundebadetag! Bevor das Wasser abgelassen wird, dürfen sich Hunde jeder Rasse so richtig pudelwohl im Nass balgen. Ein großes Wau-Wau-Konzert, bevor der Stöpsel gezogen wird. Sehr zum Spaß auch von Herr- und Frauchen!
„Cool, richtig cool“, kommentiert Andreas aus Ebersbach/Fils. Der Mittdreißiger nimmt zum ersten Mal am Hundebadetag teil und staunt über die Zivilisationsanstrengungen der versammelten Hundeschaft: „Nicht ein Hund hat sich gefetzt!“, meint er bewundernd. Liegt sicher auch daran, dass sich die Hundehalter an diesem Tag ausnahmsweise richtig entspannt mit ihren Lieblingsvierbeinern beschäftigen und die wiederum instinktiv zu wittern scheinen, dass heute eh mehr möglich ist als sonst.
„Cody“ hat für alle Fälle eine Schwimmweste an
Andreas ist mit „Lu“ ins Freibad Buhlbronn gekommen. „Lu“ ist ein Mädchen, eine American Stafford, die er herrenlos streunend am Rand der Autobahn aufgelesen und mit nach Hause genommen hat. „Lu“ jedenfalls genießt die ausgelassene Bade-Performance ihrer Artgenossen und wirft sich auch in die Wellen. Denn das Bassin wimmelt von einladend bellenden, sich irgendwie über Wasser haltenden Hunden aller Rassen und gelegentlich auch nicht genau zu bestimmender Herkünfte.
Der weise „Cody“ bleibt draußen, wenn er den Grund nicht sieht
Da gibt’s Dalmatiner, Möpse, Pudel, Schäferhunde und Spitze. Oder „Cody“. „Cody“ ist ein Australian Shepherd mit dichtem langem Fellhaar. Und das, meint sein Frauchen, könnte dazu führen, dass er untergeht, wenn es sich mit Wasser vollsaugt. Also hat sie ihm eine Schwimmweste übergezogen. Für alle Fälle. Und „Cody“ ist auch sonst ein bemerkenswertes Tier. „Der geht eigentlich überall rein, in jeden Bach“, versichert seine besorgte Halterin. Er ist also nicht wirklich wasserscheu, der „Cody“. „Hier aber will er nicht. Weil er den Grund des Bodens nicht sieht.“ Was für ein wahrhaft philosophisches Tier! Enthält sich, wenn es den Grund nicht sieht!
Solche aufmüpfigen Statements sind indessen dem inzwischen acht Jahre alten weißhaarigen Golden Retriever einer Schorndorfer Familie fremd. „Das ist ein echter Wasserhund“, erklärt sein Besitzer, der mit der ganzen Familie regelmäßig zum Hundebadetag kommt. „Ob Bodensee oder Sylt, der geht überall ins Wasser.“
Ein großes Hundetreffen also. Auf der Wiese für die Hundeschnösel, die sich nicht nass machen wollen, ebenso wie für die sich selbst toll findenden Schlappohren mit den melancholischen Augen, die am Beckenrand schwänzelnd so tun, als ob sie das alles eher nix angeht. Dann aber, weit in der Mehrzahl, all die Bälger, die noch jedem ins Wasser geworfenen Plastikball japsend hinterherschwimmen, weil sie ihren Frauchen und Herrchen gern den Gefallen tun. Oder so tun, als ob. Wer weiß?
Weit über 100 Hunde kamen zu diesem letzten Badetag, haben Tanja Schäfer und Oliver Schackerl von den das nasse Spektakel veranstaltenden Schorndorfer Stadtwerken gezählt. Dabei ging die Wassertemperatur schon eher in Richtung kühle 19 Grad. Aber das wirkliche Hundewetter, das kommt erst noch!
Hundestaffel
Beim Hundebadetag dabei war auch die Rettungshundestaffel Rems-Murr mit ihren Spezial-Schnüfflern, die, so Vorstand Markus Daiß, das ganze Jahr bereit sind, nach Vermissten, sich verlaufenden Dementen oder Suizidgefährdeten zu suchen.

