Café-Bar-Lounge auf zwei Stockwerken in Schorndorf eröffnet: "Loft" versprüht Urlaubsfeeling

Ein Schritt ins „Loft“ in der Kirchgasse 20 in Schorndorf ist ein Schritt in eine andere Welt: ein bisschen industriell, ein Hauch Großstadtflair, ein wenig Urlaubsfeeling und mittendrin drei sympathische Gastgeber. Kleopatra Tsatsa (33), ihr Bruder Stavros Tsatsas (30) und ihr Lebensgefährte Anastasios Vasilakopoulos, genannt Tasso, begrüßen ihre Gäste seit Anfang Januar in ihrem „Café-Bar-Lounge“-Lokal.
Alle haben Erfahrung in der Gastronomie. Die Geschwister wollten zwar ursprünglich einen anderen Weg einschlagen – die 33-Jährige hat ein abgeschlossenes Lehramtsstudium (Gymnasium), Bruder Stavros hat Immobilienwirtschaft studiert – dennoch haben sich beide damals entschlossen, den elterlichen Betrieb, ein Lokal in Tübingen, zu übernehmen.
Dieses haben sie dann zu einem Café mit einer Shisha- & Cocktailbar umgewandelt. Auch der Lebensgefährte von Kleopatra Tsatsa, Anastasios Vasilakopoulos, ein gelernter Bäcker, mit dem sie seit fünfeinhalb Jahren zusammen ist, stieg mit „ins Gastro-Boot“ ein.
Neue Herausforderung in Schorndorf gefunden
Doch nun, nach zehn Jahren in Tübingen, musste „etwas Neues“ angepackt werden. „Wir möchten die Zeit keinesfalls missen, wir hatten einen tollen Kundenstamm – rund 90 Prozent waren Stammgäste. Wir waren sehr zufrieden mit allem. Es war wie ein großes Wohnzimmer“, so die 33-Jährige. Sie gibt zu: „Irgendwie war es aber nach zehn Jahren auch eingefahren. Wir wollten uns weiterentwickeln und eine neue Herausforderung.“ Und die hat das Trio nun in Schorndorf gefunden.
Als ihnen die Immobilie in Schorndorf angeboten wurde, hat das Trio die Chance für einen Neubeginn genutzt. Die Idee für das „Loft“ ist im September 2020 entstanden, also mitten in der Corona-Zeit. „Wir waren sofort begeistert und voller Begeisterung dafür, dass wir eigentlich gar nicht darüber nachgedacht haben, diesen Schritt in der Pandemie zu wagen. Wir waren überzeugt davon, dass wir das schaffen werden“, sagt Kleopatra Tsatsa. Alles habe man von Grund auf renoviert und umgebaut, bis der Laden im Juni 2021 fertig und die Visionen verwirklicht waren – „nur aufmachen durften wir noch nicht“.
Mit leuchtenden Augen beschreibt die junge Frau, welche Vorstellungen umgesetzt wurden: Beim Betreten hat man direkt die stylische Bar im Blick, der Treppenzugang zum Keller ist nicht „irgendwie verbaut oder versteckt“, dort wurde eine schwebende Theke integriert, überdimensionale Bildschirme zeigen Bilder von Urlaubsorten. „Die sind auch dafür gedacht, dass wir Fußballspiele zeigen können – allerdings dann ohne Ton“, so der Plan der jungen Barbetreiber. Die meisten Möbelelemente stammen aus Griechenland. Künstliche Blumen hängen vom Geländer im Obergeschoss. Denn die 70 Quadratmeter des „Loft“ sind auf zwei Stockwerke verteilt, rund 60 Gäste finden einen Sitzplatz. Speisen stehen derzeit noch nicht auf der Karte. „Aber wir haben es im Kopf, eventuell Butterbrezeln oder Ähnliches anzubieten. Im Moment liegt der Fokus bei uns tatsächlich auf warmen und kalten Getränken.“ Großen Wert lege man da auf „Kaffeespezialitäten mit besonderen Bohnen“.
Nachteil und Vorteil: Das „Loft“ ist ein Raucherlokal
Was für den einen Gast als Paradies gewertet werden könnte, schreckt den anderen eventuell ab: Das „Loft“ ist ein Raucherlokal. „Ich bin selbst Nichtraucherin und wir wissen, dass es sowohl ein Vorteil wie auch ein Nachteil sein könnte. Aber ein Nichtraucherbereich war hier nicht umzusetzen.“ Dennoch glaubt Kleopatra Tsatsa, dass auch Nichtraucher „hier hereinkommen werden“ – dann, wenn zum Beispiel, "die eine Arbeitskollegin die andere auf einen Kaffee trifft, und die eine raucht und die andere nicht“. Ursprünglich wollte das Trio auch Shishas anbieten. „Noch ist das aber nicht so weit, weil es Nutzungsänderungen gab. Wir lassen es auf uns zukommen. Aber anbieten würden wir es schon gerne – gerade im Abendbetrieb.“
Ein Besuch im Lounge-Betrieb am Abend
Jede Uhrzeit scheint jedoch ihr eigenes Feeling zu haben. Ab 10 Uhr geht der Betrieb los: „Kaffee gibt es durchgehend bis 22 Uhr.“ Am Mittag oder Nachmittag sei schon der eine oder andere Gast auf ein Bier oder einen Espresso gekommen und abends wolle man in den Lounge-Betrieb übergehen. „Das soll ein Ausklang des Tages sein – mit einem Aperol, mit einem Hugo oder einem Longdrink. Chillen ist das Motto“, sagt Kleopatra Tsatsa. Das Konzept nennen sie „eindeutig“, die Vorstellungen klar.
Was noch in Angriff genommen wird: „Wir müssen ein bisschen mehr darauf hinweisen, dass wir jetzt hier sind.“ Will heißen: Da die Kirchgasse 20 etwas versteckt „im dunklen Eck“ gelegen ist, werde noch ein Reklameschild aufgestellt.
Wer das Sagen im „Loft“ hat? Kleopatra Tsatsa lacht. Alle drei seien „gleichberechtigte Chefs“, aber die Aufgaben sind verteilt. „Die Jungs sind die Profis hinter der Bar und ich koordiniere den Personalplan, mache die Buchhaltung, kümmere mich um Social Media und mache den Service.“ Zwei Mitarbeiter sind außerdem im Team dabei.
Ihre Visionen konnten sie im „Loft“ umsetzen. Es habe sich bereits eine kleine Stammkundschaft gebildet, berichtet Tsatsa stolz und fügt hinzu: „Ich bin begeistert, wie viele Gastronomen aus dem Umfeld uns schon besucht und sich vorgestellt haben. Wir wurden freundschaftlich und ohne Konkurrenzdenken in Schorndorf aufgenommen.“ Auch alle anderen sollen sich im „Loft“ willkommen fühlen. Man freue sich über jeden Gast, egal ob Raucher oder nicht, egal ob jung oder alt. Besucher müssen mindestens 18 Jahre alt sein, doch nach oben hin ist die Zielgruppe offen.
Geöffnet ist Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 24 Uhr und Freitag bis Samstag 10 bis 2 Uhr.