Das „Ama Deli“ am Marktplatz ist eröffnet

Schorndorf.
Es ist so weit: Nach siebenwöchiger Umbaupause hat das „Ama Deli“ am Sonntag eröffnet. „Heftig“, sagt Mathias Simon am Tag danach, sei der Start gewesen. Die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen, sind an manchen Ecken die Handwerker noch zugange, das Team sucht noch Verstärkung und nicht alle Sachen, räumt der Betreiber des neuen Tagesrestaurants ein, „haben ihr finales Plätzchen gefunden“. Doch Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee und selbst gebackene Kuchen gibt es. Und das Angebot in bester Marktplatzlage hat am Sonntag auch gleich die ersten Gäste angelockt, in der Märzsonne auf der Außenterrasse Platz zu nehmen.
Auch drinnen hat sich einiges getan: Statt der Bäckereitheke, an der die Weinstädter Traditionsbäckerei Mack sieben Jahre lang ihre Backwaren verkauft hat, gibt es im Ama Deli einen offenen Kochbereich. Um im Eingangsbereich rechts unter der Treppe, die hinauf in den ersten Stock führt, Platz für einen Delikatessenbereich mit Bio-Kaffee, Wein aus eigener Serie, Obstbränden, Eierlikör und alkoholfreiem Secco zu schaffen, wurde die Theke gekürzt. Gegenüber bietet ein Barbrett mit zwei Stehtischen jetzt nicht nur Gelegenheit, dem Koch beim Zubereiten der Speisen zuzusehen, sondern das Geschehen auf dem Marktplatz bestens im Blick zu behalten. Im Gastraum gibt es 45 Sitzplätze auf orange-rot-gepolsterten Stühlen und Bänken unter Simons Kochbuch-Sammlung. 60 weitere Plätze bietet der Außenbereich, 80 sollen’s mittelfristig werden.
Umbau auch im ersten Stock: 80er-Jahre-Glanz vertrieben
Erneuert wurden die Toiletten im Untergeschoss. Und auch im ersten Stock, der beim großen Umbau vor sieben Jahren ausgespart wurde, hat sich einiges verändert: Trennwände und ein Buffet fehlen noch, doch der dunkelbraune Holzboden, die rot-orangefarbenen Sitzmöbel und schlichten Schalenlampen haben den 80er-Jahre-Glanz, der dort noch herrschte, bereits vertrieben. Auch hier gibt es 45 Sitzplätze, die auch für geschlossene Veranstaltungen und Feiern reserviert werden können.
Dass der Umbau in nur sieben Wochen über die Bühne gehen konnte, ist nicht zuletzt auch Architekt Edward Fasshauer zu verdanken. „Er war jeden Tag hier“, sagt Simon und beschreibt den Einbau des Thermik-Bereichs mit einer leistungsstarken Ablufthaube als „größte Herausforderung“ des Umbaus.
Der flexible Kochbereich ist der Arbeitsplatz von Tassilo Härtel, der als Küchenchef im Stuttgarter „Amadeus“ eingearbeitet wurde. Aus dem Restaurant im ehemaligen Waisenhaus am Charlottenplatz, das Mathias Simon und seine Frau Elke Rommel-Simon seit 2004 betreiben, kommt auch Betriebsleiter Cem Tosun.
Für das ehemalige Café Weiler indes ist es die zweite Veränderung in acht Jahren: Bis 2012 hat Petra Weiler-Trölsch das Traditionscafé im ehemaligen Wohnhaus der Barbara Künkelin betrieben.
Tagesrestaurant mit Delikatessenbereich
Im April 2013 hat die Weinstädter Bäckerfamilie Mack übernommen, die Ende vergangenen Jahres nicht nur ihr Schorndorfer Café geschlossen hat, sondern mit Übergabe der Geschäfte an Sohn Andreas auch die Produktion und die Cafés in Endersbach und die Filiale in Rommelshausen aufgegeben hat.
Dass jetzt Stuttgarter Gastro-Profis in Schorndorf aktiv werden, kommt nicht von ungefähr: Mathias Simon, den eine Freundschaft mit Andreas Mack verbindet, hat die Endersbacher Bäckereifamilie – als gelernter Koch und Hotel-Betriebswirt – bei der Einrichtung des Cafés am Marktplatz unterstützt. Unbekanntes Pflaster haben er und seine Frau in Schorndorf also nicht betreten – auch, weil sie ihren Wohnsitz im Remstal haben.
Geöffnet hat das „Ama Deli“ als Tagesrestaurant mit Delikatessenbereich werktags von sieben bis 19 Uhr und sonntags von acht bis 19 Uhr – mit einer Speisekarte, die neben Frühstücksangeboten, Suppen, Salaten und Mittagsgerichten auch Bauernhofeis, Kaffee aus der Gmünder Rösterei Dinzler und Backwaren der Schwaikheimer Bäckerei Haag zu bieten hat.