"Es ist zum Verzweifeln": Andrea Schloz sucht nach Brand in Schorndorf neue Wohnung

Andrea Schloz ist verzweifelt. Nach dem Brand in der Schlichtener Straße am 26. Januar ist ihre Wohnung im zweiten Stock, die sie erst vor kurzem bezogen hat, unbewohnbar. Auch die anderen Bewohner können noch nicht zurück. Wann das wieder der Fall sein wird – unklar. „Alles ist voller Ruß, aber zum Glück ist nichts verbrannt.“
Eine Brandreinigungs-Firma ist fast jeden Tag vor Ort, kümmert sich um den gesamten Innenbereich des Gebäudes und versucht, so gut es geht, die schwarzen Rückstände zu beseitigen. Gottfroh ist Andrea Schloz, dass ihre Tiere – zwei Hunde und drei Katzen – gerettet wurden und wohlauf sind. Sie sind derzeit im Tierheim untergebracht. „Das Tierheim hat mir signalisiert, dass meine Tiere auch noch so lange dort bleiben können, bis ich eine neue Bleibe gefunden habe.“
Rauchgasvergiftung erlitten
Derzeit verbringt die 51-Jährige ihre Zeit tagsüber bei ihrem Freund, nachts schläft sie bei Bekannten. „Meine Arbeit kann ich im Moment nicht ausüben“, sagt Schloz, die eigentlich eine Stelle als Altenpflegerin hat. Durch den Brand erlitt sie eine Rauchgasvergiftung, wurde im Krankenhaus behandelt. In der Nase haben sich Blasen gebildet, die oft bluten. Nach wie vor hat sie Schmerzen in der Lunge. Vorerst ist sie beim Jobcenter gemeldet.
„Der Brand war ein großer Schreck“, schildert Schloz den Donnerstagabend, an dem das Feuer im Treppenhaus ausgebrochen war. Sie habe telefoniert, stand eigentlich parat, um mit den Hunden Gassi zu gehen, deshalb waren diese schon an der Leine. „Dann bemerkte ich Rauch, der unter dem Türrahmen in die Wohnung zog.“ Um zu sehen, was da los ist, öffnete sie die Tür – ein Fehler.
„Es war wie eine Verpuffung und ich bekam alles ins Gesicht. Ich war in Panik.“ Draußen seien die Rettungskräfte schon vor Ort gewesen. „Ich habe das Fenster geöffnet, die Feuerwehrmänner haben meine Tiere und mich da rausgeholt.“ Eine Katze sei in der Wohnung kaum mehr zu sehen gewesen, weil alles verraucht war. „Ich wusste nicht, was mit meinen Tieren passiert. Ich wurde ja selbst behandelt und in die Klinik gebracht.“ Die Polizei habe ihr dann mitgeteilt, dass die Tiere im Tierheim versorgt werden.
Warum es im Treppenhaus des Gebäudes brannte, ist derzeit immer noch nicht ermittelt. Nach wie vor steht die genaue Brandursache noch nicht fest. Aber die Polizei geht von einem Brandstiftungsdelikt aus. „Im Treppenhaus brennt es nicht so einfach. Und ein technischer Defekt ist auszuschließen“, so Polizeipressesprecher Rudolf Biehlmaier. Außerdem könne es sich auch um eine fahrlässige Brandstiftung handeln.
Vom Besuch im Tierheim wird abgeraten
„Es ist zum Verzweifeln“, sagt Andrea Schloz. Jeden Tag lese sie Wohnungsanzeigen, schaue im Internet – „Es ist nicht einfach, eine Wohnung zu finden, schon gar nicht, wenn man zwei Hunde und drei Katzen hat.“ Und ihre Tiere seien ihr Ein und Alles. „Über eine Zwei-Zimmer-Wohnung wäre ich schon sehr froh – in Schorndorf oder der näheren Umgebung“, Andrea Schloz blickt zu Boden. So schnell wie möglich möchte sie auch wieder mit ihren Tieren zusammen sein. Ihre Hunde, 17 und sieben Jahre alt, sind seit Anfang an bei ihr. Sie habe sie als Welpen bekommen.
Auch die drei Katzen, zwischen zwei und sieben Jahre alt, seien „sehr anhänglich und auf mich fixiert“, erzählt Schloz. „Sie stehen auf, wenn ich aufstehe. Wenn ich heimkomme, stehen sie parat und freuen sich, dass ich wieder da bin. Ich brauche meine Tiere – und sie brauchen mich.“ Ein Besuch im Tierheim ist im Moment nicht ratsam: „Davon wurde mir abgeraten. Denn wenn ich sie nur besuchen würde, würden sie zu sehr leiden, wenn ich wieder gehe. Wenn ich komme, dann, um sie mitzunehmen.“