Schorndorf

Kleintierzüchter in Schorndorf haben Angst vor Geflügelpest

Kleintierzuchtverein
Georg Griese: „Bisher kein Fall von Geflügelpest.“ © Gabriel Habermann

Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest breitet sich seit Wochen im Südwesten aus und ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit durch Influenza A-Viren, die vor allem bei Wasservögeln vorkommt. Aber eine landesweite Stallpflicht für Geflügel soll es laut Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz noch nicht geben. Da es sich bisher nicht um ein flächendeckendes Seuchengeschehen handle, seien die Voraussetzungen für eine sogenannte Aufstallungsordnung nicht gegeben, hieß es. Man stehe mit den Behörden und Experten in Kontakt, um auf Veränderungen sofort reagieren zu können.

Kleintierzüchter Schorndorf: „Ja, wir haben Angst“

Diese Aussage beruhigt nicht jeden. Auch die Kleintierzüchter Schorndorf haben Bedenken. „Ja, wir haben Angst, dass die Geflügelpest sich ausbreitet“, sagt Georg Griese, Vorstand des Schorndorfer Kleintierzüchtervereins. Derzeit lasse man keine fremden Personen in die Nähe der Ställe. „Wir versuchen, unser Geflügel durch Stallhaltung zu schützen“, so Griese. Bisher habe man keinen Fall von Geflügelpest verzeichnen können. Habe aber alles im Auge.

Aktuell keine Fälle in Schorndorf

Im Landkreis Böblingen wurden seit Anfang des Jahres Erreger des Virus in zwei gestorbenen Graugänsen, einem Turmfalken und einer Wildente identifiziert. In Stuttgart wurde die besonders ansteckende Virusvariante H5N1 Anfang Februar bei verendeten Möwen nachgewiesen und eine Stallpflicht für Geflügel erlassen.

Ob es in Schorndorf aktuell Fälle gibt, ist nicht bekannt. Auch Tierarzt Dr. Jochen Schäfer hat bisher keine Auffälligkeiten gemeldet bekommen: „Ich habe in meiner Praxis nur ganz wenige Hobbygeflügelhalter, die bis jetzt noch keine Probleme hatten.“ Auf welche typischen Symptome und Indizien für Geflügelpest geachtet werden muss?

Hockt keines der Tiere teilnahmslos herum? Oder hat gar einen geschwollenen, dunkelrot bis lila verfärbten Kopf oder Kamm (ein sogenannter Eulenkopf, der auf Ödeme hinweist)? Hat eines der Tiere Durchfall oder grünlich-wässrigen Kot, legt keine Eier mehr, die Regelleistung lässt stark nach oder sind Eier deformiert? Für Hühnervögel ist die Vogelgrippe, insbesondere die neuen Varianten H5N1 und H7N9, allermeist tödlich.

Risiken der Vogelgrippe für den Menschen

Eine Gefahr für den Menschen ist nicht komplett auszuschließen. Allerdings wurde in Deutschland noch kein einziger Fall gemeldet, wo das Vogelgrippe-Virus vom Geflügel auf den Menschen übertragen worden wäre. Symptome wären grippeähnlich.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) teilte Anfang Oktober 2022 mit: „Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit 2003 weltweit über 2600 humane Erkrankungen und 1100 Todesfälle mit aviärer Influenza nachgewiesen. Die mit Abstand meisten Fälle wurden im asiatisch-pazifischen Raum registriert. Die meisten Infektionen wurden bislang durch die Subtypen A(H5N1) und A(H7N9) verursacht, es wurden aber auch andere aviäre Influenzaviren beim Menschen nachgewiesen (unter anderem A(H5N6), A(H9N2).“

Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest breitet sich seit Wochen im Südwesten aus und ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit durch Influenza A-Viren, die vor allem bei Wasservögeln vorkommt. Aber eine landesweite Stallpflicht für Geflügel soll es laut Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz noch nicht geben. Da es sich bisher nicht um ein flächendeckendes Seuchengeschehen handle, seien die Voraussetzungen für eine sogenannte Aufstallungsordnung nicht

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