Neues am Badesee eröffnet
Plüderhausen. Ginge es nach dem Plüderhäuser Badesee, könnte die Remstal-Gartenschau heute schon beginnen, nicht erst in knapp zwei Jahren. Er ist nämlich für rund 152 000 Euro tauglich gemacht worden für die große Veranstaltung. Aber nicht nur für sie, sondern auch für die Zeit danach. Nachhaltig ist das, und das wurde bei der Einweihungsfeier auch betont.
Bürgermeister Andreas Schaffer sprach genau von dieser Nachhaltigkeit, nachdem er die Gäste begrüßt hatte. Sie sei eine „wichtige Messlatte“ für die Projekte, die Plüderhausen im Zusammenhang mit der Remstal-Gartenschau angehe und verwirkliche. „Sehr zufrieden“ sei er, dass genau 700 Tage vor Beginn der Remstal-Gartenschau in Plüderhausen das erste Projekt der Remstalgemeinde eingeweiht werden könne. Der Badesee sei ein überregional bekannter Anziehungspunkt „wir sind stolz, diese Idylle am Ortsrand von Plüderhausen zu haben“, die jetzt noch attraktiver geworden sei.
„Wie so oft“ stand am Ende vieler Überlegungen der Kompromiss
Streng genommen sei dieses Projekt aber gar nicht rein auf die Gartenschau zugeschnitten gewesen, sagte Schaffer. Vielmehr „war die Verbesserung des unattraktiven Kinderstrandes das Kernziel“. Am Aichstrutsee bei Welzheim habe man dann gesehen, wie man einen Kinderstrand „einfach natürlich gestalten kann“, und den dortigen Planer Uli Finke zurate gezogen. Er habe sich dann noch ein paar Gedanken mehr gemacht, wie der ganze Bereich attraktiver gestaltet werden könnte. Ergebnis „dieses partizipativen Planungsprozesses“, bei dem inzwischen Landschaftsarchitekt Gunter Jedamzik und die Arbeitsgemeinschaft Badesee mit im Boot waren, sei eine Planung gewesen, „deren Kosten allerdings weit über den veranschlagten Mitteln lagen“. Herausgekommen sei „wie so oft“ ein Kompromiss: „Man nahm einiges raus, ließ wichtige Punkte drin, plante in einem Bauabschnitt – natürlich unter Inkaufnahme einer etwas höheren Summe.“
Mitten in der Badesaison eingeweiht
Leider sei die Gemeinde Plüderhausen bei der Ausschreibung „konjunkturbedingt über 20 Prozent über dem Kostendeckel gelandet“, was zur Folge gehabt habe, dass ein weiterer Kompromiss erforderlich geworden sei. Auch die Ausführung sei witterungsbedingt nicht so glatt gelaufen wie gewünscht. Im Frühjahr hätten die Arbeiten eigentlich abgeschlossen sein sollen. Jetzt sei man mitten in der Badesaison angekommen, und es habe schon viele Diskussionen mit Badegästen gegeben. Schaffer: „Wir sind froh, dass wir jetzt zum Beginn der Hochsaison einweihen können.“
Badesee jetzt noch attraktiver
Thomas Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, beglückwünschte Plüderhausen „zu diesem tollen Badesee“, der jetzt noch attraktiver geworden sei, vor allem für die Kinder. Der Verband Region Stuttgart habe den Zuschuss in Höhe von 52 000 Euro „gern gegeben“.
„Ein wunderbares Stück Remstal"
Für Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Remstal-Gartenschau ist, „ist ein wunderbares Stück Remstal noch schöner geworden“. Plüderhausen sei im Zusammenhang mit der Remstal-Gartenschau „besonders engagiert“. Diese Gemeinde sei ein beispielhafter Gastgeber für die Veranstaltung im Jahr 2019. Klopfer hat beobachtet, dass das Remstal „immer mehr zusammenwächst“ und dass es entlang des Flusses „sehr viel Schönes zu entdecken gibt“. Plüderhausen habe am Badesee „ein wunderbares Projekt geschaffen, der Marktplatz wird bestimmt auch wunderbar“.
„Friends“
Dass die Gruppe „Friends“ die Einweihungsfeier musikalisch umrahmte, kam nicht von ungefähr. „Badeseeband“ nannte sie Bürgermeister Schaffer, und das nicht ohne Grund. Denn seit rund zehn Jahren spielen „Friends“ während der Badesaison einmal die Woche am See. Früher dienstags, inzwischen freitags. Natürlich nur, wenn es nicht Katzen hagelt, sprich regnet, was der Himmel hergibt.
Am Freitag bei der Feier meinte es Petrus nicht besonders gut, was den Plüderhäuser Schultes zu der Aussage veranlasste, bei Regen im Badesee zu schwimmen, habe auch seine Qualität. Aber eine Einweihungsfeier bei Regen, das sei nicht so toll. Dennoch ließen es sich Andreas Schaffer und der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer nicht nehmen, nach dem offiziellen Akt im Badesee zu schwimmen. Da regnete es aber auch nicht mehr.