Schorndorf

Schorndorfer Gitarrentage werden gestrichen: Das wird stattdessen geboten

Gitarrentage
Gitarrentage 2022. © Gaby Schneider

Nach den jüngsten Einsparungsberatungen hat der Gemeinderat entschieden, dass auch die Kultureinrichtungen dazu ihren Beitrag leisten müssten. Das tun sie nun und das sieht nach der beschlossenen Deckelung etwa beim Kulturforum doch recht einschneidend aus.

Lange Liste der gestrichenen Leistungen

Die Liste des Sparbeitrags dieser vor genau 35 Jahren gegründeten Einrichtung städtischer Kulturarbeit mit Bürgerbeteiligung, ein sehr viel billigeres Modell als ein Kulturamt, wie es vergleichbar andere Kommunen haben, ist lang.

So werden die Gitarrentage für dieses Jahr gestrichen. Das Festival mit internationaler Ausstrahlung wird zumindest 2023 nicht stattfinden. Der Ateliertag mit zuletzt 1000 Besuchern wird nicht mehr vom Kulturforum organisiert. Wurde nun von den Mitgliedern des Kunstvereins übernommen.

Das Theaterprogramm des KuFo in der Barbara-Künkelin-Halle: ersatzlos gestrichen. Besonders davon betroffen die Schorndorfer Gymnasien, da es sich bei den aufgeführten Stücken meist um Abitur-Themen handelte. Keine Beteiligung mehr auch am weit ausstrahlenden Festival der „Kulturregion“. In der Q-Galerie wird es in Zukunft eine Ausstellung weniger geben. Zusätzlich wurde mit dem Dienstag ein Öffnungstag gestrichen. Die Konzerte mit Neuer Musik? Fallen aus.

Nicht mehr geben wird es auch den Kulturkalender, der bis vor Corona dreimal jährlich erschien. Eine aufwendige Dienstleistung war das, die, nur mal nebenbei, von den so engagierten wie kompetenten Mitarbeiterinnen in der eigentlich fatal unterbesetzten Geschäftsstelle des Kulturforums bereitgestellt wurde. In diesem Kulturkalender bewarb und führte das Kulturforum alle kulturellen Veranstaltungen in der Stadt auf: aller Vereine, und von der VHS bis zu den Theatern, Musikveranstaltern, der Kreisjugendmusikschule, überhaupt den Schulen, sowie von Stadtmuseum und Kirchen. Das war ein kompakter und informativer Überblick zum Planen für alle Kulturfreunde in Schorndorfs weitem Einzugsgebiet. Nix mehr. Auch an der SchoWo wird sich das KuFo mit einem eigenen Rahmenprogramm, das nicht zuletzt viele Jugendliche ansprach, nicht mehr beteiligen.

Bereits für 2021 und ‘22 war der Zuschuss für das Kulturforum um zehn Prozent herabgesetzt worden und liegt nun bei etwa 300.000 Euro. Mit der Zusage, diese Kürzungen für 2023-25 zurückzunehmen, heißt es beim Vorstand des KuFo. Das ist nun nicht geschehen. Was bedeutet, dass bei anstehenden Tariferhöhungen, gestiegenen Energiekosten und Inflation, Mietzahlungen, die an die Stadt zurückfließen, also Fixkosten, deren Steigerung nicht aufgefangen wird, künftig weniger Geld für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Damit auch weniger Einnahmen. Ein Teufelskreis.

Kultureller Glanz ist nicht umsonst zu haben. Didi März, Zweiter Vorsitzender des Kulturforums, sagt: „Wir müssen in Zukunft halt kostengünstigere Veranstaltungen machen.“ Man hört dabei mit, dass er das Wort „billiger“ vermeidet.

Workshops statt Gitarrentage

Statt der Gitarrentage wird es dennoch drei Gitarrenworkshops geben. Ohne Festival. Und auch Gitarrenkonzerte werden angeboten. Die Nachfrage ist groß. Der Auftritt von Christoph Schellhorn an diesem Samstag ist ausverkauft. Die Kunstnacht wird wieder ein Besuchermagnet sein. Auch eine literarische Reihe wird angeboten. Kultur? Verbindet. Ist nicht umsonst.

Nach den jüngsten Einsparungsberatungen hat der Gemeinderat entschieden, dass auch die Kultureinrichtungen dazu ihren Beitrag leisten müssten. Das tun sie nun und das sieht nach der beschlossenen Deckelung etwa beim Kulturforum doch recht einschneidend aus.

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Lange Liste der gestrichenen Leistungen

Die Liste des Sparbeitrags dieser vor genau 35 Jahren gegründeten Einrichtung städtischer Kulturarbeit mit Bürgerbeteiligung, ein sehr viel billigeres Modell als ein

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