Stadtmarkt mit Regen, Wind und Sonne
Schorndorf. Nach dem Vormittagsregen kam nicht nur die Sonne, es strömten auch die Massen: Die Kombination aus einem ausgesuchten Angebot an den Ständen und bewährter Einzelhandelsqualität lockte am Sonntag wieder Tausende Besucher in die Innenstadt. Der 30. Stadtmarkt: Für Schorndorf-Centro-Geschäftsführer Ulrich Fink – wie gewohnt – eine runde Sache.
Dass sich der Tag noch so gut entwickeln würde, wer hätte das am Morgen gedacht. Regenschauer, Wind und Schmuddel: Stadtmarktwetter ist das nicht. Doch kaum war die Mittagszeit vorüber, kam die Sonne – und mit ihr strömten die Massen, die sich den ganzen Nachmittag durch die Johann-Philipp-Palm- und die Gottlieb-Daimler-Straße drückten, den verkaufsoffenen Sonntag in den Geschäften nutzten und beim Mädchenflohmarkt im Café de Ville vorbeischauten. Und die sich’s auf dem Marktplatz an allerlei Essens-Ständen schmecken ließen, die Bratwürste, Langosch und Dinnede aus dem Holzofen genossen, Salami und Käse aus Frankreich probierten, dazu Schorndofer Bier und Coffee to go. Flaneure, die in der Neuen Straße in Bücher- und Schallplattenkisten kramten und sich auf dem Archivplatz und dem Schlosswallschulhof über die neuesten Modelle der Autohändler informierten.
Trotz Wind und Wetter: Nur vier, fünf Händler haben abgesagt
Nur Flohmarktwetter war am Sonntag nicht – und das war auf dem Parkplatz An der Mauer schnell zu spüren: Viele Lücken zwischen den Ständen und Nachwuchshändler, die über die Mittagszeit hinaus nicht durchgehalten haben. Klüger war’s, der Wetter-App zu vertrauen und erst nach dem Regen den Stand mit Waren zu bestücken. So konnten – für Taschengeldbeträge – doch noch ein paar Puppen und Spiele, Kleider und Bücher die Besitzer wechseln.
Ansonsten aber gab es kaum Ausfälle: Vier, fünf Stadtmarkt-Händler, mehr nicht, haben wegen Wind und Wetters abgesagt. „Die Profis“, weiß Schorndorf-Centro-Geschäftsführer Ulrich Fink, „wissen, wie man sich sichert für diese Fälle“.
Veranstalter sind zufrieden
Und sie wurden belohnt: Mag der Stadtmarkt dieses Mal auch erst spät in Schwung gekommen sein – mit ein paar Tausend Besucher weniger als in den Vorjahren – die Veranstalter sind zufrieden: „Wir sind“, sagt Fink, „mit einem dicken blauen Auge davongekommen“. Ein guter Tag für Schorndorf also – und daran hat das bewährte Konzept sicher seinen Anteil: Mit einem eingespielten Team organisiert Schorndorf-Centro den Stadtmarkt schon seit vielen Jahren. Bei der Standauswahl wird auf Vielfalt geachtet – und auf Vorauskasse: „Sonst hätte man bei so einem Wetter wie heute zwei Stände“, ist sich Fink sicher.
Auswahl für Kunden soll groß sein
Und obwohl die Standgebühren im oberen Bereich liegen, 80 Prozent der Beschicker sind dem Stadtmarkt seit Jahren treu – und kommen, wie der französische Delikatessenhändler, für den einen Tag sogar aus dem Elsass angefahren. Das kommt nicht von Ungefähr: Im Gegensatz zum Krämermarkt wird hier darauf geachtet, dass die Auswahl für die Kunden groß bleibt. Ein Lederwarenstand am anderen, das gibt’s beim Stadtmarkt nicht. Und auch bei den Süßigkeitenhändlern ist die Marschroute klar: „So lange niemand abspringt, gibt es keinen neuen.“
Gemischtes Fazit der Einzelhändler
Von den Einzelhändlern bekommt Fink am Ende des verkaufsoffenen Sonntags dafür ein gemischtes Fazit zu hören: Lief’s bei den einen gut, klagen andere über schleppende Geschäfte. Und trotzdem: Mag der Stadtmarkt wegen des ungemütlichen Wetters auch erst spät in Schwung gekommen sein – mit geringerer Verweildauer bei den Besuchern – für Fink war’s eine runde Sache.
Gebrannte Mandeln, Magenbrot und Lebkuchenherzen – Leckereien, die zum Stadtmarkt gehören. Doch die Anzahl der Süßigkeitenstände halten die Veranstalter bewusst in Grenzen.
Zusammenarbeit
„Ausgezeichnet“ und „super“ – was die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt angeht, können Schorndorf-Centro-Geschäftsführer Ulrich Fink und sein Sohn Andreas nicht klagen. Im Gegenteil: Zwei Mitarbeiter der Polizeibehörde standen morgens um 5 Uhr schon bereit, um die Aufbauarbeiten zu begleiten.
Ein Einsatz freilich, auf den Fink nach den schlechten Erfahrungen beim Frühlingserwachen gedrängt hatte: Damals mussten beim Aufbau zwölf bis 14 Autos abgeschleppt werden – und die Rechnung bekam Schorndorf-Centro zugeschickt. Bis heute, sagt Fink, müsse er dem Geld hinterherrennen.
Für Ordnung auf dem Stadtmarkt haben dann acht Mitarbeiter von Schorndorf-Centro und fünf der Bunk-Sicherheitsdienste gesorgt.