Verkehrsversuch in Wilhelm-Maybach-Straße: Schorndorfer legen Widerspruch ein

Wie sich versetztes Parken auf den Verkehrsfluss in der Wilhelm-Maybach-Straße auswirkt, das versucht die Stadt Schorndorf schon seit Anfang des Jahres mit einem Verkehrsversuch herauszufinden. Seitdem darf zwischen Friedhof- und Silcherstraße nicht mehr nur bergaufwärts am rechten Fahrbahnrand geparkt werden, sondern wechselseitig auf beiden Seiten. Ob die mobilen Halteverbotsschilder, von denen sich Anwohner auch ein Ausbremsen des Durchgangsverkehrs versprechen, durch eine dauerhafte Beschilderung ersetzt werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch offen.
Keine Auskunft zu laufendem Verfahren
Der Grund ist: Gegen den Verkehrsversuch wurde beim zuständigen Regierungspräsidium Widerspruch eingelegt. Von der Entscheidung, sagt Jessica Pulzer, zuständige Sachgebietsleiterin Verkehrsangelegenheiten bei der Stadt Schorndorf, ist abhängig, ob der Versuch zur Dauerlösung wird oder der vorherige Zustand wieder hergestellt wird. Bis dahin, so Pulzer weiter, wird der Versuch verlängert. Vom Regierungspräsidium gibt es zum Sachverhalt nur diese Aussage: „Bitte haben Sie (...) Verständnis, dass wir über laufende Verfahren keine Auskünfte geben.“
Dass Raser auf diesem Straßenabschnitt im Fuchshof ausgebremst werden, dies hat auch FDP/FW-Stadtrat Jochen Schäfer als betroffener Anwohner schon wiederholt gefordert. Allzu oft wird seiner Beobachtung nach die Straße im Berufsverkehr als Abkürzung von der Burg- in Richtung Schlichtener Straße genutzt – und nicht immer bei Tempo 30.
Kein Durchkommen für große Fahrzeuge
Wie der Verkehr auf diesem Abschnitt der Wilhelm-Maybach-Straße geregelt werden soll, dazu gab es auch in der Vergangenheit schon Ideen: Erst 2018 wurden dort Halteverbote eingerichtet, die verhindern sollten, dass es wegen des wechselseitigen Parkens für Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr oder Lastwagen zu eng wird. Dass Fahrzeuge fortan bergaufwärts nur noch am rechten Straßenrand parken durften, führte aus Sicht der Stadtverwaltung aber dazu, dass es der aus Richtung Stadtmitte kommende Verkehr besonders zu den Hauptverkehrszeiten schwer hatte, an der langen Reihe parkender Fahrzeuge vorbeizukommen.
Für einen Ausgleich der Verkehrsströme, erläuterte Jessica Pulzer zu Beginn des Verkehrsversuchs, wurde das Halteverbot versetzt eingerichtet, und zwar mit so großem Abstand, dass große Fahrzeuge künftig durch die Wilhelm-Maybach-Straße kommen können.
Das gefällt nicht allen Betroffenen: In einem anonymen Brief an die Redaktion hat ein Anwohner schon Anfang des Jahres den Wegfall der Parkplätze kritisiert und den Sinn der Maßnahme bezweifelt: Das vermehrte Anfahren und Bremsen würde nicht zu einer Verkehrsberuhigung führen, sondern zum Gegenteil.