Weihnachtsmarkt am 2. Advent
Urbach. Fröhliche Weihnacht … überall! Also auch in Urbach. Bereits zur Eröffnung wimmelte es von Besuchern. Nicht weniger als 58 Stände, ein großes Musikprogramm gestaltet von Posaunenchor, Gesangverein und Musikschule sowie schöne Angebote für die Kleinsten sorgten am Sonntag für herrlich vorweihnachtliche Stimmung rund um die Urbacher Mitte. Knackige Kälte um ein Grad und strahlender Sonnenschein taten ihr Übriges, um das Ambiente zu vervollständigen.
So kam dann mit Sicherheit jeder einmal in die erbarmungslose Zange von Väterchen Frost. Kalte Hände bei den Musikern und, trotz Vorkehrungen mit dicken Socken und Schuhwerk, auch bei den Standbetreibern und Besuchern.
„Wenn ich heute nach Hause komme, werfe ich meine Socken gleich weg“, stöhnt Klaus Weiler. An seinem Stand gibt es heimische Walnüsse und Misteln zu kaufen. Bereits nach einer Stunde sind die Nüsse ausverkauft, aber auch seine Füße schon am Erfrieren. Er ist schon zum zehnten Mal auf dem Urbacher Weihnachtsmarkt vertreten, und liebäugelt nun massiv mit richtig dicken Norwegersocken. Nüsse konnte er dieses Jahr nur 30 Kilo ernten gegenüber 50 Kilo im Vorjahr. „Die Waschbären sind schuld“, weiß er aus sicherer Quelle. Er hat die Diebe schon zu früher Stunde unter seinem Nussbaum in Krehwinkel auf frischer Tat ertappt.
Ein Hingucker: Der Spezial-SC-Urbach-Stehtisch
Richtig grundsolide aufwärmen kann man sich am Stand des SC Urbach. Eine sehr pfiffige Idee hatte dort bereits vor drei Jahren der SC-Aktive Timo Heinrich. Er hat aus einem Ölfass einen Ofen gebaut. Der wird fleißig befeuert und oben drauf, mit genügend Sicherheitsabstand, thront eine dicke, massive Holzplatte. Fertig ist der wohlig-warme Spezial-SC-Urbach-Stehtisch. Zudem gibt es bei den Fußballern noch Flammkuchen und Glühwein mit Schuss im Angebot. Wärme von innen und außen: Herz was willst du mehr? Heinrich erzählt, dass ihm schon 500 Euro für diese Konstruktion geboten wurde. Die insgesamt zwei Exemplare sind aber unverkäuflich. Der Urbacher Weihnachtsmarkt wäre um eine wohlige Attraktion ärmer.
Jörg Hetzinger mit Enkelkind unterwegs
Kalte Hände bekommen auch die Kleinen, die vor dem Schafgehege an einer kleinen Sitzgruppe bei Susanne Schuck Schäfchen basteln können. Fünf lebendige Schafe stehen quasi Modell für die entstehenden Werke. Die Kinderpflegerin hat den Ton für den Korpus extra vorgewärmt, aber dennoch reibt sich die dreijährige Anna zwischendurch die Hände. Ihr Feuereifer wird aber dadurch nicht ausgebremst. Das Schäfchen bekommt noch Augen, einen Körper aus Schafwolle und wird abschließend auf ein Stück Baumrinde gesetzt. Zuhause findet sich bestimmt ein schönes Plätzchen dafür.
Mit Enkelkind Henrik ist Bürgermeister Jörg Hetzinger unterwegs. „Ich habe heute auch schon gewickelt und Fläschchen gegeben“, gesteht Hetzinger schmunzelnd. Er genießt sichtlich den knapp Zweijährigen und die Vorweihnachtszeit. Die beiden zieht es nun direkt in Richtung Karussell.
Der Nikolaus war auch vor Ort
„Winter Wichtel“, „Schneekönigin“ und „Russischer Winter“: Die Tees mit den wunderschönen Namen kann man am Stand von Silvia Moreth-Dilger entdecken. „Nicht jeder will was Alkoholisches zu trinken“, hat sie Erfahrungswerte. Eine Besonderheit nach eigenem Hausrezept ist ihr „Fitnessglühwein“. Ein guter Wein ist die Grundlage, gesüßt wird nur mit Traubenzucker. Mehr verrät sie nicht: Geheimrezeptur!
Durch die mittlerweile dicht gedrängte Menschenmenge pilgert ein großer unübersehbarer Gevatter. Falsch getippt! Es handelt sich nicht um den Nikolaus. In diesem speziellen Fall ist es ein großer, weißer Hund. Die Kinder laufen neben ihm her. Es ist das Maskottchen vom Verein Schatzkiste. Der noch junge gemeinnützige Verein präsentiert sich mit dieser Figur. Am Stand der Schatzkiste angekommen, wird die Verkleidung ausgezogen. Matthias Meitinger ist darunter richtig ins Schwitzen gekommen und froh über frische Luft und eine Pause.
Aber der andere Kollege ist in Urbach natürlich auch unterwegs: Der Nikolaus!
Prämierung der schönsten Stände
Um das Gesamtbild des Weihnachtsmarktes auch im optischen Sinn weihnachtlich zu gestalten, nimmt die Gemeinde Urbach seit 2010 eine Prämierung der schönsten Stände vor.
Das Preisgeld, unter anderem gibt es 150 Euro für den Sieger, soll die Marktbeschicker motivieren, ihren Stand herauszuputzen. Maximal können 60 Punkte erreicht werden.
Jürgen Schlotz vom achtköpfigen Bewertungskomitee hat am Sonntag folgende Gewinner ermittelt:
1. Platz: (52 Punkte): Der Stand der ungarischen Partnerstadt Szentlörinc mit einer schönen blau-weiß gestalteten Dekoration an ihrem sehr großen Stand.
2. Platz: (51 Punkte): Petra Grockenberger („Gsälzpetra“). Dieses Jahr verpasst sie nur knapp den 1. Platz für ihren umfangreich gestalteten Stand. Sie belegte in den Vorjahren bereits viermal den ersten Platz.
3. Platz: (48 Punkte) evangelischer Kirchenchor für eine üppige tannengrüne Gestaltung.