Baubeginn für den Remsstrand
Weinstadt-Großheppach. Er gehört zu den Weinstädter Vorzeigeprojekten für die Gartenschau 2019: Am Montagnachmittag ist der Baubeginn für den Remsstrand bei der Häckermühle offiziell gefeiert worden. Wenn alles fertig ist, sollen dort Kinder in einer Flachwasserzone planschen. Es wird eine Holzbrücke geben, eine Insel und einen neuen Spielplatz.
Oberbürgermeister Michael Scharmann hat sich den Auftritt im Bagger natürlich nicht nehmen lassen. Unter bewusstem Verzicht auf die eigens für ihn bereitgestellten Gummistiefel ging er im Mantel und braunen Herrenschuhen durch den Dreck und steuerte gekonnt den Bagger, wofür es von den zahlreich versammelten Stadtmitarbeitern, Stadträten, Anwohnern und interessierten Bürgern Applaus gab. Die Bauarbeiten an sich haben schon vor mehr als zwei Wochen begonnen. Auf den Mühlwiesen, die Weinstadt einer Erbengemeinschaft abgekauft hat, soll ein kleiner Park entstehen, mit Fußgängerwegen und einem Abschnitt des Remstalradwegs, der von Waiblingen kommend Richtung Remshalden führt. Zum Südufer der Rems wird eine Holzbrücke errichtet. Der Clou an dem Projekt ist die Flachwasserzone, in der sich Groß und Klein in der Rems vergnügen können – was OB Scharmann mehr als begeistert. „Wo sonst ist das in Weinstadt möglich?“
Scharmann verspricht mehr Parkplätze als bisher
Bisher war die Rems schließlich meist hinter Gebüschen und Bäumen versteckt. Sprich: Sie war für die Leute nicht erlebbar – und da bildete auch das Areal bei der Häckermühle keine Ausnahme. Nun entsteht dort viel Neues, unter anderem ein Spielplatz. Auch wird die erst vor einem Jahr von der Stadtverwaltung wiederentdeckte historische Remsbrücke zumindest teilweise freigelegt. Einige Stellplätze werden wegen des Projekts verlegt, doch OB Scharmann verspricht, dass nach Fertigstellung mehr Parkplätze in der Brückenstraße vorhanden sein sollen als vorher.
Thorsten Englert, Geschäftsführer der Gartenschau-GmbH, verwies darauf, dass durch die Gartenschau in den beteiligten 16 Kommunen mehr als 60 Millionen Euro ausgegeben werden. „Wir investieren nachhaltig in unser Remstal.“ Dies kommt nach seiner Ansicht auch der Natur zugute, etwa durch die Renaturierung der Rems, die ja Bestandteil des Projekts in Großheppach ist. Mit dabei beim Spatenstich war auch das neue Maskottchen Remsi. Anders als die gleichnamige Ratte, die seit 2014 Maskottchen des Waiblinger Hauses der Stadtgeschichte ist, handelt es bei der Gartenschauwerbefigur um eine Biene. Im Gegensatz zum OB hatte Remsi übrigens „ganz nagelneue Gummistiefel“ an, wie Englert betonte – schließlich stehen noch viele Spatenstichtermine im Remstal an. Für OB Scharmann steigt mit dem Remsstrand jedenfalls die Aufenthaltsqualität. „Man braucht nicht mehr nach Italien fahren.“
Dicker Zuschuss
Einen Zuwendungsbescheid von 1,075 Millionen Euro erhält die Stadt für den Remsstrand – und damit wird das 1,4-Millionen-Euro-Projekt größtenteils über Fördergeld finanziert. Ebenso wird der rund 300 000 Euro teure Weinstädter Abschnitt des Remstalradwegs, der auch durch den Park beim Remsstrand führen wird, größtenteils aus Zuschüssen bezahlt.