Bello geht baden
Korb. Mit Getöse ist am Wochenende die Freibadsaison in Korb zu Ende gegangen. Bei den Hundebadetagen durften sich die Vierbeiner vergnügt im Wasser austoben. Damit folgten sie mehr als 20 000 Besuchern ins Becken – eine gute Bilanz im Vergleich zum Vorjahr. Ruhig wird’s in den kommenden Monaten trotzdem nicht auf dem Gelände: Es stehen Arbeiten an Dusch- und Solaranlage an.
„Kein gutes Jahr, kein schlechtes Jahr“: Einen gewissen Hang zur Untertreibung lässt Albert Heinrich, Vorstand des Korber Bädlesvereins, bei seiner ersten Einschätzung der Saisonbilanz fürs Korber Freibad erkennen. Immerhin haben sich in diesem Sommer 5000 Besucher mehr die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und im Becken abgekühlt, als im Jahr zuvor: Insgesamt kamen mehr als 20 000 Gäste ins Bädle. Das gute Mittel seien „fünfzehn-, sechzehn-, siebzehntausend“, sagt Heinrich selbst. Und gibt schließlich zu: „Es ist gut gelaufen. ... Wir können uns nicht beklagen.“
Erweiterte Öffnungszeiten für Vereinsmitglieder kommen gut an
Unter den Besuchern seien viele Dauerkarteninhaber gewesen, darunter auch solche, die erst neu zugezogen seien, berichtet Heinrich. Und „einen Haufen neuer Mitglieder“ habe der Bädlesverein auch gewonnen – dank der zusätzlichen Öffnungszeiten nur für Vereinsleute. Schon drei Stunden früher als andere Besucher konnten sie montags bis freitags die Becken stürmen, an Sams-, Sonn- und Feiertagen eine Stunde früher. Jeden Tag um 9 Uhr wurden ihnen die Pforten geöffnet. Als „ein Bonbonle“ für Mitglieder hatte Heinrich diese Neuerung im vergangenen Herbst angekündigt. Wie es ankam? „Gut, gut, gut!“
Die positive Rückmeldung und die neuen Förder- und Vereinsmitgliedschaften sind im Prinzip auch die Voraussetzung dafür, dass die Öffnungszeiten erhalten bleiben können. Denn um diesen Extra-Service bieten zu können, muss für die zusätzlichen Stunden entsprechendes Personal gestellt werden. Das wiederum ermöglichen die Mitgliedsbeiträge. Etwa 500 Einzelgäste und Familien sind Fördermitglieder, plus/minus 25 übernehmen aktiv Aufgaben.
Duschbereich wird erneuert
Vor allem diejenigen mit handwerklichem Talent sind in den kommenden Monaten gefordert: Nachdem im vergangenen Winter und Frühjahr die gesamte Elektrik erneuert und eine Solaranlage installiert wurde, sind nun die Duschanlage und eine zweite Solaranlage an der Reihe.
Im gesamten Duschbereich werden neue Sanitär- und Elektroleitungen eingezogen, außerdem der Durchlauferhitzer erneuert. Der Verein nutzt die Gelegenheit, den Duschbereich neu aufzuteilen, so dass eine Kabine mehr Platz hat. Dafür müssen die Bodenbeläge herausgerissen und die Platten von der Wand entfernt werden. Einen Teil davon können Vereinsmitglieder erledigen, den Rest übernehmen Handwerker. Die Gemeindeverwaltung hat dafür einen Zuschuss in Höhe von 20 000 Euro zugesagt. Dieser soll Handwerkerhonorare und Materialkosten weitestgehend decken. Alles was darüber hinausgeht, bleibt am Verein hängen: Heinrich geht von zusätzlichen drei- bis viertausend Euro aus.
Größere Solaranlage
Als zweite Maßnahme soll die bestehende Solaranlage auf die doppelte Größe erweitert werden. „Wir sind so begeistert von der Leistung“, sagt Heinrich. Durch die Solaranlage könne das Wasser zum Beispiel nach kühlen Nächten bedeutend schneller wieder aufgeheizt werden als ohne. Die Materialkosten betragen 5000 Euro, Handwerker, wie Dachdecker und Flaschner, seien bereit, kostenlos zu helfen.
Am Wochenende war im Bädle der Hund los: Am Samstag kamen 485 Vierbeiner mit Begleitung, am Sonntag sogar 600. In den Anfangsjahren freilich waren es sogar rund 1500. „Die vielen, inzwischen uns nachgemachten Hundebadetage in anderen Freibädern sorgen dafür“, erklärt der Vereinsvorsitzende den Rückgang. Vom Mastiff mit 94 Kilo Lebendgewicht über den Labrador mit 58 Kilo bis zum Mini-Yorkshire-Terrier oder Minispitz – „etwa so groß wie ein gut gefütterter Goldhamster“ – war diesmal an Hunderassen alles vertreten. Die vermutlich weiteste Anreise hatte ein Hirtenhund. Er kam mit Herrchen und Frauchen aus Öhringen und war zum fünften Mal in Korb. Die Badetage verliefen völlig friedlich, berichtet Albert Heinrich: „Weder Mensch noch Tier war streitlustig.“ Auch inhaltlich war wieder viel geboten, denn mit elf Informationsständen von der Tierrettung übers Tierheim, Hundeerzieher, Hundenahrungsberater und Hundeschmuck bis zum Tierbestatter blieb kaum ein Thema offen.