Waiblingen

Falsch geparkte E-Scooter in Waiblingen: 47 Verstöße in vier Wochen

E-Scooter von Lime
Wer einen E-Scooter der Firma Lime in Waiblingen ausleiht, muss ihn seit 30. Januar 2023 danach an einer von derzeit 67 Abstellflächen parken. Wer dies nicht tut, riskiert eine Strafgebühr von 25 Euro. © Alexandra Palmizi

Nach dem Ärger um auf Gehwegen querliegenden E-Scootern haben der Anbieter Lime und die Stadt Waiblingen vor einigen Wochen nachgebessert. Wer seit Montag, 30. Januar 2023, in Waiblingen einen E-Scooter von Lime ausleiht, kann diesen nur noch auf fest eingerichteten Abstellflächen ordnungsgemäß parken. Wer dies nicht tut, muss als Nutzer mit einer Gebühr von 25 Euro rechnen. Laut Sarah Schweiger von der Lime-Unternehmenskommunikation wurden insgesamt in den rund vier Wochen vom 30. Januar 2023 bis Ende Februar 47 Verstöße für das Parken außerhalb einer Abstellfläche registriert.

Die meisten Parkverstöße von E-Scootern ereignen sich laut Lime in der Kernstadt

Nutzer werden beim ersten Verstoß allerdings erst mal nur schriftlich verwarnt. „Bei einem weiteren Vorfall wird die Aufwandsentschädigung für das Umstellen des Fahrzeugs in Höhe von 25 Euro in Rechnung gestellt“, erläutert Sarah Schweiger. Die meisten Parkverstöße ereigneten sich nach ihren Angaben in der Kernstadt von Waiblingen. „Besonders betroffen ist dabei die Strecke zwischen dem Bahnhof und der Talaue.“ Es gab dabei auch Fahrer, die bereits mehr als einmal wegen nicht ordnungsgemäßem Abstellen eines E-Scooters 25 Euro bezahlen mussten.

Bahnhof, Alter Postplatz und Marktgasse waren laut Lime schon vor der Umstellung vom „Free Floating“-System zu festen Abstellflächen am stärksten frequentiert und sind es weiterhin noch. Hingegen ist nach Sarah Schweigers Angaben die Nachfrage auf der Korber Höhe und dem Gebiet rund um den Rötepark in Waiblingen-Süd stark zurückgegangen.

Roller-Angebot wird in Hegnach und Bittenfeld besonders stark nachgefragt

Neu ist seit dem 30. Januar 2023, dass auch in den Ortschaften Beinstein, Neustadt, Bittenfeld, Hohenacker und Hegnach die E-Scooter von Lime genutzt und abgestellt werden dürfen. „Wir konnten gleichmäßig viele Fahrten über alle Standorte registrieren“, betont Sarah Schweiger. Besonders stark sei das Angebot bislang jedoch in den Ortschaften Hegnach (Hainbuchenstraße) und Bittenfeld (Kelterstraße und Freibad) angenommen worden.

Insgesamt gibt es in Waiblingen 67 Abstellflächen – davon 28 in den Ortschaften und 39 in der Kernstadt und auf der Korber Höhe. Grundsätzlich arbeitet Lime nach eigenen Angaben mit einem dynamischen Bereitstellungsmodell. In diesem ist es nicht vorgesehen, dass mehr als fünf Fahrzeuge an einer Position bereitgestellt werden. „Unser Algorithmus passt sich jedoch der Nachfrage an, so dass im Sommer zum Beispiel mehr Fahrzeuge in der Nähe des Freibads bereitgestellt werden, während im Winter, wenn der Weihnachtsmarkt stattfindet, dem Bereich in der Nähe des Marktplatzes mehr Fahrzeuge zugeteilt werden“, erläutert Sarah Schweiger.

Probebetrieb für E-Scooter-Verleih wurde bis Ende September 2023 verlängert

Die 67 Abstellflächen wurden in engem Austausch mit der Stadt Waiblingen ausgewählt. Für den laufenden Probebetrieb, der im Dezember 2022 vom Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umwelt bis Ende September 2023 verlängert wurde, ist vorerst keine Änderung vorgesehen. Dies wäre nur dann der Fall, wenn es triftige Gründe geben würde, wie etwa bei der Sicherheit. „Wir haben einen Punkt verschoben, weil er zu nah an einer Feuerwehrausfahrt war“, berichtet Sarah Schweiger. Jedoch sei man für jeden Vorschlag aus der Bevölkerung dankbar – auch mit Blick auf die mögliche Zeit nach dem Probebetrieb. Ob der E-Scooter-Verleih auch danach erlaubt wird, müssten allerdings noch die Stadträte entscheiden – und dann wären auch grundsätzlich mehrere Anbieter auf dem Markt zulässig. „Ich gehe von einer Entscheidung erst im Herbst aus“, sagt Klaus Läpple, Abteilungsleiter Klimaschutz und Umwelt bei der Stadt Waiblingen.

Zahl der Fahrten im Februar im Vergleich zum Januar um rund 35 Prozent niedriger

Die Gesamtzahl an Fahrten ist laut Lime im Februar trotz ähnlicher Wetterbedingungen um circa 35 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dies, betont Sarah Schweiger, sei jedoch zu erwarten gewesen, da ein stationäres Modell nicht die gleiche Flexibilität,  das Parken an einem Zielort betreffend, bieten könne wie ein „Free-Floating“-Modell. Bei Letzterem dürfen E-Scooter fast überall abgestellt werden. Lime ist nach eigenen Angaben aber sehr optimistisch, dass sich die Nutzer schnell an das neue System gewöhnen und die Zahl der Fahrten bald wieder steigen wird. „Gleichzeitig sind jedoch die eingehenden Beschwerden bezüglich hinderlich stehender Fahrzeuge stark zurückgegangen, was wir sehr begrüßen!“

E-Scooter werden bald nicht mehr von einem Diesel-Fahrzeug eingesammelt

Einhalten will Lime auch eine Zusage vom vergangenen Jahr. Nach einer Kritik von Stadtrat Siegfried Bubeck (FW/DFB), dass die E-Scooter von Lime von einem mit Diesel betriebenen Fahrzeug eingesammelt werden, verwies damals Firmenvertreter Duc Nam Vu im Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umwelt darauf, dass Lime das sowieso ändern will – und dies noch im Lauf des ersten Quartals des Jahres 2023 umsetzen wird. „Die Aussage ist nach wie vor korrekt, Lime wartet weiterhin auf die Lieferung eines im Sommer 2022 bestellten Elektrofahrzeugs“, betont Unternehmenssprecherin Sarah Schweiger. Die Umstellung finde mit der Lieferung statt, welche fürs Ende des ersten Quartels beziehungsweise Anfang des zweiten Quartels erwartet wird. Das wäre dann spätestens im April 2023 der Fall.

Klaus Läpple von der Stadt Waiblingen sind kaum neue Beschwerden bekannt

Waiblingen hat derzeit 100 E-Scooter von Lime, davon 70 für die Kernstadt und 30 für die fünf Ortschaften. Aus diesen hat Klaus Läpple übrigens bislang so gut wie keine Kritik erhalten, ebenso wenig wie aus der Kernstadt. Die Aussage bezieht sich dabei auf den Zeitraum vom 30. Januar bis 28. Februar, also die ersten Wochen nach dem Wegfall des „Free Floating“-Systems.

Eine Kollegin berichtete Klaus Läpple jüngst, dass einmal an der Hegnacher Sporthalle E-Scooter auf Mülltonnen gestapelt worden seien. Bei der Tiefgaragen-Ausfahrt des Bürgerzentrums hat es nach Läpples Angaben Beschwerden über E-Scooter gegeben, die dort am Boden lagen und für die Autos eine Hürde darstellten. Eine Markierung, wo hier E-Scooter abgestellt werden sollen, ergibt laut dem Leiter der Abteilung Klimaschutz und Umwelt aber derzeit noch keinen Sinn – schließlich befindet sich Waiblingen bis Ende September noch im Probebetrieb. Am Hallenbad Waiblingen ist zudem ein Abstellpunkt für E-Scooter laut Läpple etwas weiter Richtung Skatepark verlegt worden – was er selbst völlig in Ordnung findet. „Da muss halt jetzt jemand 20 Meter mehr laufen, bis er seinen Roller hat.“

Keine Ausweitung der Anzahl der Abstellplätze und E-Scooter geplant

Eine Optimierung der Standorte, wo die E-Scooter abgestellt werden, ist aus Klaus Läpples Sicht dann sinnvoll, wenn dringende Gründe dafür sprechen. „Was aktuell aber nicht erfolgt, ist die Ausweitung der Anzahl der Stellplätze und der Fahrzeuge.“

Zusammenfassend lässt sich sagen: Seit der zum 30. Januar geänderten Regeln gibt es laut Läpple weniger schlecht abgestellte Lime-Elektroroller als davor. „Wir sind zufrieden mit dem bisher Erreichten.“

Nach dem Ärger um auf Gehwegen querliegenden E-Scootern haben der Anbieter Lime und die Stadt Waiblingen vor einigen Wochen nachgebessert. Wer seit Montag, 30. Januar 2023, in Waiblingen einen E-Scooter von Lime ausleiht, kann diesen nur noch auf fest eingerichteten Abstellflächen ordnungsgemäß parken. Wer dies nicht tut, muss als Nutzer mit einer Gebühr von 25 Euro rechnen. Laut Sarah Schweiger von der Lime-Unternehmenskommunikation wurden insgesamt in den rund vier Wochen vom 30. Januar

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