Waiblingen

Feuerwehr Waiblingen: Die ungewöhnlichsten Einsätze im Jahr 2021

Feuerwehr Waiblingen
Die Feuerwehr Waiblingen ist im Jahr 2021 zu rund 440 Einsätzen ausgerückt. © Archivfoto: Benjamin Büttner

Die Feuerwehr Waiblingen blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück: Rund 440 Einsätze gab es zu bewältigen, „die bislang höchste Anzahl in unserer Geschichte“, sagt Nick Bley. Er ist Pressesprecher bei der Feuerwehr und dort für die Mitgliederbetreuung zuständig. Von der Notfalltüröffnung bis hin zum Großbrand vor wenigen Wochen in Hohenacker „war im Spektrum wieder alles dabei“, so Bley. In den zwölf Monaten haben die Feuerwehrleute einiges erlebt – mal Gutes, mal Schlechtes.

Besonders in Erinnerung bleiben für Bley aber jene Einsätze, die kurios, ungewöhnlich und so ganz und gar nicht alltäglich sind. So kann der Einsatz vor Ort mal von der ursprünglichen Meldung abweichen, ein unerwartetes Happy End eintreten oder neue Aufgaben auf die Einsatzkräfte zukommen. Gemeinsam mit der Feuerwehr Waiblingen haben wir die skurrilsten, aber auch unerwartet schöne Feuerwehreinsätze aus dem Jahr 2021 zusammengestellt.

Februar 2021: „Achtung 1000“ schallt durch die Nacht

Es ist der 16. Februar. Die Feuerwehr wird gegen halb zwei in der Nacht alarmiert. Der Grund: In der Waiblinger Kernstadt sind Lautsprecher-Durchsagen zu hören. Anwohner berichten, dass immer wieder die Phrase „Achtung 1000!“ durch die Nacht schallt. Die alarmierten Einsatzkräfte können die Ursache schließlich ausfindig machen: Der Auslöser des Alarms ist die Brandmeldeanlage im Remspark. Wie die Feuerwehr später informiert, soll ein Leck in der Sprinkleranlage in einem Technikbereich in der Tiefgarage dafür verantwortlich sein. „Hierbei wurde der Räumungsalarm ausgelöst und auch auf die Außenlautsprecher übertragen“, so Nick Bley.

Wenn es sich auch nur, wie die Feuerwehr vor Ort feststellte, um einen technischen Defekt handelt, sind die 16 Einsatzkräfte insgesamt zwei Stunden im Einsatz. Laut Bley steht das Wasser aus der defekten Sprinkleranlage im Technikbereich 15 Zentimeter hoch. Die Feuerwehr pumpt es ab.

März 2021: Testzentrum für Wahlhelfer

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliches Maßnahmen – und vor allem Engagement. Dass die Frauen und Männer der Feuerwehr nicht nur Brände löschen, Tiere retten und überflutete Keller auspumpen können, beweisen die Waiblinger Einsatzkräfte bei den Landtagswahlen im März.

Wie die Stadtverwaltung im März mitteilt, hat die Feuerwehr das Corona-Testzentrum in der Gemeindehalle Neustadt vorbereitet. Dort können sich die Wahlhelfer vor und nach der Wahl freiwillig testen lassen. Die Feuerwehr habe das Zentrum organisiert sowie die ganze Abwicklung inklusive Testung übernommen, so Bley. Möglich machen das Freiwillige und Mitglieder der Feuerwehr, die eine entsprechende Ausbildung dafür haben.

April 2021: Feuer und Rauch, aber es gibt nichts zu löschen

Am 14. April wird der Feuerwehr um 4.23 Uhr ein Gebäudebrand in Waiblingen gemeldet. Beim Eintreffen am Brandort zwischen der Rinnenäckersiedlung und der Bundesstraße „stellt sich heraus, dass es sich um Hunderte aufgestellte Frostkerzen handelte, die einen größeren Feuerschein in die Nacht werfen“, berichtet Nick Bley. „Daher mussten wir zum Glück nicht tätig werden,“ sagt die Feuerwehr.

Im Einsatz sind drei Fahrzeuge, da die Schilderungen eines Anwohners auf einen Gebäudebrand hindeuten. Der Eindruck sei aber durch die Kerzen entstanden. Bley: „Das sieht groß aus in der Nacht.“

Zur Info: Frostkerzen werden im Obst- und Weinbau eingesetzt. Die Wärme, welche von den Kerzen ausgeht, soll die Pflanzen vor Frost schützen.

September 2021: Das Konzert der Fantastischen Vier

Dieses Mal benötigt die Feuerwehr kein Blaulicht, sondern ist schon direkt vor Ort – für den Fall, dass etwas passiert. Im Rahmen des Waiblinger Kultursommers sorgen die Einsatzkräfte in Sachen Brandschutz für die Sicherheit der Besucher, auch beim Konzert der Fantastischen Vier. Am 5. September ist folgender Tweet auf dem Twitter-Kanal der Feuerwehr zu finden: „Heute den dritten Abend Brandsicherheitswache beim #waiblingerkultursommer, warten auf ein FANTAstisches Konzert.“ Und bei musikalischer Unterhaltung macht die Arbeit mehr Spaß.

Oktober 2021: Tierisch Glück gehabt!

Am Montagabend, 18. Oktober, rettet die Feuerwehr einen schwimmenden Hund aus der Rems. Dieser sei durch Passanten am Wehr der Häckermühle entdeckt worden, so Bley. „Durch das schnelle Eingreifen konnte der Hund vor dem Ertrinken gerettet werden“, so die Feuerwehr. Der bereits ältere Hund, vermutlich ein Schäferhund oder Schäferhund-Mix, wird in die Tierklinik gebracht. Ein unmittelbarer Vermissten-Aufruf des Tierschutzvereins Waiblingen auf Social-Media-Kanälen führt dann doch noch zum Happy End. Frauchen und Tier kommen mit dem Schrecken davon.

November 2021: Paar geht ungewollt baden

Selber Ort, andere Zeit: Am 26. November gegen 14 Uhr rückt die Feuerwehr erneut zu einem Einsatz an die Rems heraus. Mit dem Stichwort „Person im Wasser“ vermeldet die Feuerwehr einen Einsatz bei der Rundsporthalle in Waiblingen. Eine 74-jährige Frau flieht vor dem Angriff eines Hundes in Richtung Rems-Böschung – und fällt in den Fluss. Ihr Partner, ein 73-Jähriger, eilt zur Hilfe und fällt ebenfalls in die Rems. „Wir wurden zur Rettung der beiden Personen aus der Rems alarmiert“, erinnert sich Bley.

Beide Personen können augenscheinlich unversehrt aus dem Wasser gerettet werden, wobei ein Angehöriger der Feuerwehr ebenfalls ins Wasser stieg, um die Frau zu sichern. Hund und Halter aber konnten an der Einsatzstelle nicht ausfindig gemacht werden, so Bley. Wie die Polizei mitteile, habe sich der Hundehalter zeitnah über Angehörige bei der Polizei gemeldet. Es sei nicht davon auszugehen, dass er sich gezielt vom Einsatzort entfernt habe, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen.

Dezember 2021: „Alle wohlbehalten zurückgekehrt“

Zu guter Letzt kann die Feuerwehr eine positive Bilanz ziehen. Von den insgesamt 385 aktiven Einsatzkräften „sind bislang alle wohlbehalten zu ihren Familien und Angehörigen zurückgekehrt“, so Bley.

Die Feuerwehr Waiblingen blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück: Rund 440 Einsätze gab es zu bewältigen, „die bislang höchste Anzahl in unserer Geschichte“, sagt Nick Bley. Er ist Pressesprecher bei der Feuerwehr und dort für die Mitgliederbetreuung zuständig. Von der Notfalltüröffnung bis hin zum Großbrand vor wenigen Wochen in Hohenacker „war im Spektrum wieder alles dabei“, so Bley. In den zwölf Monaten haben die Feuerwehrleute einiges erlebt – mal Gutes, mal

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