Waiblingen

Mit acht Jahren schon BMX-Champ

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Der Stettener BMX-Fahrer Quinn Schäfer (8) wurde für sein sportliches Engagement geehrt. © Gabriel Habermann/ZVW
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Konzentriert flitzt der Achtjährige die Rommelshausener Dirt-Strecke entlang. © Gabriel Habermann/ZVW
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Konzentriert flitzt der Achtjährige die Rommelshausener Dirt-Strecke entlang. © Gabriel Habermann / ZVW
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Konzentriert flitzt der Achtjährige die Rommelshausener Dirt-Strecke entlang. © Gabriel Habermann / ZVW
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Konzentriert flitzt der Achtjährige die Rommelshausener Dirt-Strecke entlang. © Gabriel Habermann / ZVW

Kernen-Stetten. „Wheelen“, „Backflip“ – ganz selbstverständlich gehen dem achtjährigen Quinn Schäfer Worte wie diese von den Lippen. Seit drei Jahren fährt der Stettener BMX-Rennen. Für seinen fünften Platz in der U-9-Klasse der deutschen Meisterschaften wurde er bei der Sportlerehrung der Gemeinde Kernen ausgezeichnet. Jetzt muss er wegen einer Hüfterkrankung pausieren.

„Ok, riders – random start – riders ready – watch the gate!“ Die Startansage des BMX-Rennens ist noch nicht verhallt, da fällt das Gatter vor einem halben Dutzend niedriger BMX-Räder. Schon flitzt Quinn Schäfer den Hügel hinab. Hält auf die Erhebungen der Strecke zu, springt mit seinem Fahrrad ab. Schwebt für Sekundenbruchteile in der Luft. Dann landet der Achtjährige mit neugewonnenem Schwung – und fährt weiter, als wäre es das Alltäglichste der Welt.

Gerne im Dreck unterwegs

Seit 2014 fährt Quinn bei BMX-Wettbewerben mit, sein Vater hat ihm eigens dafür eine Facebook-Seite eingerichtet. Denn der Junge hat Erfolg: Schon auf dem Anfängerlevel der BaWü-Cup-Rennen und der süddeutschen Meisterschaft stand er 2015 auf den Stufen des Siegertreppchens. 2016 dann belegte er in der U-9-Lizenzklasse den fünften Platz in der deutschen Meisterschaft – ein Rang, auf den er wie auch seine Eltern Annett und Thomas Schäfer sehr stolz sind. Und nicht nur die drei freuen sich über die Erfolge: Die Gemeinde Kernen hat Quinn schon zweimal für sein sportliches Engagement geehrt, in den Jahren 2016 und 2017.

Quinn geht es beim BMX-Sport nicht in erster Linie um die Auszeichnungen. Er hat einfach Spaß daran – ein Umstand, auf den sein Vater, selbst passionierter BMX-Fahrer und Vorstand des Radsportvereins Freebikers Weinstadt, sehr stolz ist. Zweimal die Woche gehen die beiden zum Vereinstraining, entweder in Hallen oder im Bikepark Weinstadt am Großheppacher Ortsrand. Ab und zu zieht es sie auch auf die unbefestigte „Dirt“-Strecke (zu Deutsch: Dreck-Strecke) unterhalb des Kernener Römer Bads.

International erfolgreich

Trotzdem: Wettfahrten sind Ausgangspunkt und Herzstück von Quinns sportlicher Laufbahn. Noch vor seinem ersten Training bei den Freebikers wurde er von seinem Vater zu einem Wettrennen in Großheppach mitgenommen.

Ein Appetithappen, der die Lust auf mehr weckte. Er führte Quinn schließlich sogar zu zwei internationalen Wettbewerben: nach Weiterstadt zum „Three Nations Cup“ für niederländische, belgische und deutsche Teilnehmer, außerdem nach Verona zum „Alpe Adria Cup“ für Teilnehmer unter anderem aus Österreich, Slowenien, Frankreich oder Spanien. Darauf ist der junge Radler besonders stolz.

Thomas und Annett Schäfer wiederum sind vor allem beeindruckt von Quinns Entwicklung vom Gelegenheits- zum kunstfertigen Sportradler. „Er hat ein Gefühl fürs Fahrrad“, sagt Thomas Schäfer.

"Springen kann er schon fantastisch gut"

Ganz besonders fällt ihm das bei Sprüngen auf der Rennstrecke auf. Der Hintergrund: BMX-Strecken sind eine Kombination aus Renn- und Schanzhügeln in Doppel-S-Form. Sie sind meist aufgebaut aus der Startabfahrt, geraden, welligen Abschnitten sowie engen Kurven, die wieder in parallel liegende, weitere Hügelgeraden münden. Wenn Fahrer von der Hügelkuppe abspringen, bekommen sie Schwung und machen im kurzen Flug Strecke gut. Genau das liegt Quinn, berichtet Thomas Schäfer: „Springen kann er schon fantastisch gut.“

Sprünge machen Quinn besonders Spaß

Quinn sagt selbst, dass Sprünge ihm besonders Spaß machen. Gerne würde er eine Kunsttechnik lernen, bei der er in der Luft kurz das Hinterrad ausbrechen lässt, es gleich wieder gerade ausrichtet und landet. Dabei geht’s mehr ums Können und Zeigen: Für Rennen hat dieser Kniff keinen Vorteil.

Vorerst wird Quinn jedoch keine neuen Tricks einstudieren können. Er leidet an einer Hüfterkrankung, die vor allem bei Kindern unter neun Jahren auftritt. Deshalb darf er vorerst sein Hüftgelenk nicht zu stark belasten oder erschüttern. Die Konsequenz für ihn: kein Fußball, kein wildes Herumspringen und keine BMX-Rennen im Jahr 2017. Langweilig wird Quinn aber nicht. Er spielt gerne Tischtennis und hat begonnen, Gitarre zu lernen.


BMX für Dummies: Was heißt eigentlich...?

... „Wheelen“? Es handelt sich um eine Doppelsprungtechnik, erklärt Thomas Schäfer. Bei zwei eng aufeinanderfolgenden Erhebungen springt der Radler vom ersten Hügel ab, landet auf dem Hinterrad und springt in dieser Haltung vom zweiten Hügel ab. Das bringe Beschleunigung, so Schäfer.

... „Backflip“? Wie in der Akrobatik ist mit dem Wort „Backflip“ ein rückwärtsgerichteter Überschlag gemeint – hier als Kunstsprung mit dem Rad.