Puppen-Theater in Waiblingen: Veit Utz Bross startet neues Stück "Der Schokoladenkuchen"

Die Königsfamilie, sprechende Tiere, zwei Bäcker und der vergessliche Zauberer betreten wieder die Bühne in der Waiblinger Altstadt. Puppenspieler Veit Utz Bross hat in seinem Theater unter dem Regenbogen ein neues Stück mit dem Titel „Der Schokoladenkuchen“ im Programm. In diesem Stück geht es um die schöne Prinzessin aus Waiblingen, das Rezept für die beste Brezel und den leckersten Schokoladenkuchen.
Bei den Kindern kommen die lustigen Zaubersprüche und die sprechenden Tiere an. Doch auch die älteren Generationen kommen bei diesem Stück auf ihre Kosten, wie ein Besuch bei einer der ersten Vorstellungen zeigt. Das Stück hat der Kinderbuchautor Peter Kundmüller geschrieben. Mit dem Schriftsteller aus Waiblingen hat Veit Utz Bross nun schon das sechste Mal zusammengearbeitet.
Eigentlich sei der Spielbeginn der neuen Stücke immer im Oktober, aber nach der 16-monatigen Corona-Pause hat sich Bross entschlossen, die Saison früher zu beginnen. Normalerweise habe er zwei Wochen zum Proben, aber durch den pandemiebedingten Lockdown habe er dieses Mal drei Monate Zeit gehabt.
„In den Puppen ist ganz viel Technik drin“
Seit 23 Jahren führt Veit Utz Bross sein Theater unter dem Regenbogen in Waiblingen. Sein Vater, Fritz Bross, war ein leidenschaftlicher Puppenmacher. Von dieser Begeisterung ließ der Sohn sich anstecken. „In den Puppen ist ganz viel Technik drin, die meinen Vater faszinierte.“
Vor 56 Jahren hatte er seinen ersten bezahlten Auftritt. Nun ist er 72 Jahre alt und seine Leidenschaft für das Puppentheater ist geblieben. „Ich möchte es noch gern lang machen, aber irgendwann kann es einfach vorbei sein“, sagt Veit Utz Bross. Aus Altersgründen musste er zwar den Spielplan reduzieren, aber dennoch fühle er sich auf der Bühne jedes Mal wohl.
Veit Utz Bross hat immer noch Lampenfieber
Wie oft er das Publikum mit seinen Puppen unterhalten habe, könne er nicht sagen, denn irgendwann höre man auf zu zählen. Dennoch bleibt die Nervosität vor jedem Auftritt. „Man ist immer aufgeregt. Wenn man kein Lampenfieber mehr hat, dann sollte man aufhören“, sagt der Puppenspieler. Ein Ende sei für ihn aber noch nicht in Sicht, denn ein neues Stück für sein Theater unter dem Regenbogen sei in Planung.
Während des Corona-Lockdowns hat sich Veit Utz Bross eine kreative Pause genommen. In dieser Zeit habe er vieles aufarbeiten können. Zum Beispiel hat er ein kleines privates Museum im Obergeschoss des Theaters eingerichtet. Dort verwahrt er die Puppen, die nicht mehr auf die Bühne kommen. Manche Puppen in diesem Raum seien älter als der Puppenspieler selbst. Dort gibt es winzig kleine und riesige Puppen. Alles ist dabei. „Ich habe über 100 Puppen“, sagt Veit Utz Bross.
Zwar ist das Museum nicht für die Öffentlichkeit gedacht, dennoch könne man den Puppenspieler nach der Vorstellung um eine Besichtigung bitten. Wer in das private Museum hinein darf, kann all die Puppen sehen, die in den vielen Jahren mit Veit Utz Bross auf der Bühne standen und nun in Rente gegangen sind.