UPDATE: Evakuierung des Staufer-Schulzentrums beendet
Waiblingen.
Alle Schüler haben am Freitagmorgen das Staufer-Schulzentrum in Waiblingen verlassen müssen, weil ein undefinierbarer Geruch durchs Schulgebäude gezogen war.
Kurz nach 10 Uhr konnten die Schüler ins Gebäude zurück. Ersten Erkenntnissen der Feuerwehr zufolge hatte ein Defekt am Blockheizkraftwerk den Geruch verursacht. Zu einem Brand ist es nicht gekommen. Die Feuerwehr nahm vor Ort Gas- und Abgasmessungen vor, um zu überprüfen, ob eventuell Gas in der Schule ausgetreten war. Die Messungen blieben ohne Ergebnis, weshalb Nick Bley, Abteilungskommandant bei der Waiblinger Feuerwehr, die Schule nach circa einer Stunde wieder freigeben konnte. Am Gymnasium konnten die Schüler bereits nach circa einer Viertelstunde die Schule wieder betreten.
Nach dem Vorfall sind etwa fünf Schüler ärztlich betreut worden, weil die Situation ihnen Angst gemacht und sie kurze Zeit Kreislaufprobleme hatten. Den Schülern ging es schnell wieder gut; es handelte sich laut Axel Rybak, Rektor der Staufer-Realschule, um eine "reine Vorsichtsmaßnahme". Der Geruch war nicht mit Gesundheitsgefahren verbunden, "es bestand keine Gefahr für die Kinder", so Rybak.
Der Rektor entließ die Schüler gegen 10.15 Uhr nach Hause, weil am Freitag ohnehin der Unterricht um 11 Uhr geendet hätte, und zwar wegen eines Kollegiumsausflugs. Weil die Feuerwehr noch im Haus zugange war, ließ der Rektor die Kinder etwas früher gehen; "wir wollten nicht im Weg rumstehen". Die Feuerwehr belüftete noch den Keller, den Ursprungsort des unangenehmen Geruchs. Kurz nach 11 Uhr rückten die Feuerwehrleute ab.
Das Blockheizkraftwerk befindet sich unter den Toiletten. Allem Anschein nach ist Kühlwasser aus der Anlage ausgetreten und in Kontakt mit einem heißen Bauteil geraten, bestätigt Dr. Manfred Reister, der technische Leiter der Stadtwerke Waiblingen. Es entstand ein unangenehmger Geruch, der sich über Lüftungsschächte sehr schnell vorrangig im Gebäude der Stauer-Realschule verbreitete. Inzwischen ist das Blockheizkraftwerk abgestellt; Montag schauen Serviceleute nach dem Rechten und beheben den Defekt. Die Wärmeversorgung der Schule ist derweil sichergestellt, sagt Dr. Reister.
"Irgendwie verbrannt hat das gerochen", berichtet die elfjährige Vanessa. Sie saß gegen 9.30 Uhr mit ihren Schulkameradinnen auf dem Schulhof und wartete geduldig ab, was nun weiter geschieht. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Schülerinnen noch davon aus, dass im Physiksaal oder in der Küche der Schule irgendwas gebrannt haben könnte, was sich aber nicht bewahrheitete. Melih war ganz aufgeregt. "Es hat angefangen, richtig zu stinken. Ich hab mich richtig erschrocken", erzählte der 13-Jährige.Per Lautsprecherdurchsage forderte die Schulleitung dann alle Kinder auf, das Schulgebäude zu verlassen. Auf dem Schulhof herrschte dichtes Gedränge; ein paar besorgte Mütter mischten sich unter die Menge.
Trotz der anhaltenden Unsicherheit darüber, was denn nun genau los war, blieben die Kinder ruhig. "Die Lehrer haben gute Arbeit gemacht", lobt Feuerwehrmann Yannick Best.
Die Feuerwehr war mit 34 Mann und sechs Fahrzeugen im Einsatz.