Heuweg Weinstadt: Brände, Feuerwehr, Schlägereien - hilft die Security?

Am Dienstagabend, 21. Februar, um kurz nach 19 Uhr musste die Feuerwehr wegen eines Brandes zur Unterkunft für Obdachlose und Asylbewerber in Weinstadt ausrücken. Das Feuer sei bei Eintreffen der Feuerwehr allerdings schon mit einem Pulverlöscher gelöscht gewesen, so der Kommandant. Ein aufmerksamer Nachbar, offenbar selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, habe beherzt eingegriffen, teilte Feuerwehr-Sprecher Tim Maier mit.
Schaden wird auf 2000 Euro geschätzt
In dem Zimmer, in dem das Feuer am Dienstagabend ausgebrochen ist, hat sich laut Informationen der Polizei keine Person aufgehalten. Es gab demnach keine Verletzten. Am Mittwochmorgen gab die Polizei bekannt, dass die Schadenssumme auf 2000 Euro geschätzt wird. Die Brandursache ist weiterhin unklar. Der Polizeiposten Weinstadt ermittelt.
Die Freiwillige Feuerwehr Weinstadt war zusammen mit dem DRK-Ortsverein Weinstadt, dem Rettungsdienst und der Polizei mit sieben Löschfahrzeugen und mehr als 40 Einsatzkräften vor Ort. Die Feuerwehr kontrollierte den Bereich auf etwaige Glutnester und belüftete das Gebäude.
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr in den Heuweg ausrücken muss, auch wenn es ziemlich genau ein Jahr lang ruhig geblieben war: Am 20. Februar 2022 brannte zwischen zwei Wohncontainern Sperrmüll, bei diesem Brand entstanden um die 15.000 Euro Sachschaden. Die Polizei ging damals davon aus, dass das Feuer aus einer Fahrlässigkeit heraus entstanden war.
Feuerwehr muss immer wieder anrücken
Nur wenige Wochen davor, am 18. Februar 2022, stand ebenfalls auf dem Gelände der Asylunterkunft ein Palettenstapel in Flammen, der von der Feuerwehr gelöscht werden musste. Im September 2020 sorgten eine defekte Mikrowelle und die daraus resultierende starke Rauchentwicklung ebenfalls für einen Feuerwehreinsatz.
Auch im Sommer 2022 war im Heuweg einiges los: Dabei handelte es sich allerdings nicht um einen Feuerwehreinsatz, sondern um eine Übung der Jugendfeuerwehr. Der Höhepunkt des sogenannten Berufsfeuerwehrtags war für die Jugendfeuerwehr eine Übung, bei der ein Brandeinsatz im Großheppacher Heuweg simuliert wurde, teilte die Feuerwehr Weinstadt im September 2022 in einer Pressemitteilung mit.
Dort hatte das Vorbereitungsteam laut Pressemitteilung in drei Metalltonnen ein echtes Feuer im Freien vorbereitet und in einem angrenzenden Gebäude zwei leichte Übungspuppen versteckt. Mit zwei Einsatzfahrzeugen und auf den letzten Metern auch mit Blaulicht und Martinshorn rückten die Nachwuchsfeuerwehrleute an und löschten innerhalb kürzester Zeit die Brände mit Wasser aus mehreren Schläuchen.
Lage hat sich etwas beruhigt dank Sicherheitsdienst
Doch auch abgesehen von den Feuerwehreinsätzen: Immer wieder macht die Unterkunft für Obdachlose und Asylbewerber am Großheppacher Ortsrand Negativschlagzeilen, weil es zu Schlägereien oder anderen Randalen kommt. Um die 70 Männer sind dort untergebracht, ein kleinerer Teil in der Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft der Stadt, die übrigen in einer Anschlussunterbringung des Landkreises. Ein ehemaliger langjähriger Bewohner berichtete unserer Redaktion gegenüber von völlig betrunkenen Mitbewohnern, Lärm und davon, wie er mehrfach bestohlen worden sei.
Seit Oktober 2021 setzt die Stadt Weinstadt in Kooperation mit dem Landratsamt dort einen Sicherheitsdienst ein. Dieser soll vor Ort abends und nachts die Hausordnung durchsetzen und die bis dahin immer weiter eskalierte Spirale von Gewalt, Randale und Alkohol aufhalten. Seit der Sicherheitsdienst vor Ort seine Runden drehe, sei eine sichtbare Verbesserung eingetreten, so Oberbürgermeister Michael Scharmann, als der Einsatz der externen Security im Herbst 2022 auch für das laufende Jahr verlängert wurde.