Birkenhof Classic 2018 im Westernreiten
Schwaikheim. Als Brennpunkt der süddeutschen Westernreitszene hat sich am Wochenende der Birkenhof präsentiert. Selbst aus der Pfalz, aus Franken und Oberbayern kamen Teilnehmer angereist, um sich mit ihren Pferden im Wettbewerb zu messen.
Los ging es mit einem Pferde-Schönheitswettbewerb. Selbst Laien konnten sich an den prächtig herausgeputzten Tieren begeistern, ausschließlich „Quarter Horses“, wie Sarah Betz erklärte, die Gastgeberin auf dem Birkenhof.
Trend geht zu Tieren mit höherem Stockmaß
Die Pferderasse stammte ursprünglich aus den USA und ist mit über viereinhalb Millionen registrierter Tiere die weltweit verbreitetste überhaupt. Es werden Typen der traditionell eher kleinwüchsigen und kompakten Rasse gezüchtet, wobei der Trend zu Tieren mit höherem Stockmaß gehe. Dies habe man auch beim Birkenhof Classic über die Jahrzehnte hinweg beobachten können.
Wolfgang Albrecht aus Plüderhausen war verantwortlich dafür, dass das Turnier nach den Regeln und Vorgaben der „American Quarter Horse Association“ ablief. Er überprüfte, dass jedes der knapp 100 gemeldeten Pferde in der richtigen Wettbewerbsklasse startete, dass die Wettbewerbe nach den Verbandsregeln abliefen, und sorgte dafür, dass die bei dem Turnier erworbenen Punkte der Profireiter bei den deutschen und amerikanischen Quarterhorse-Vereinigungen registriert werden.
Außergewöhnliche Kameradschaft und Gastfreundschaft
War er als „Show-Sekretär“ somit der wichtigste Mann auf dem Birkenhof? Davon wollte er aber nichts hören. Tatsächlich sei es so, dass er in seinem Leben noch nie auf einem Pferd saß. Eberhard Kleinmann, ein inzwischen verstorbener Freund von ihm, hatte in Plüderhausen einen Western-Reitstall und engagierte sich als Vizepräsident der Deutschen Quarter Horse Association früh für die Organisation von Wettbewerben.
Für die Verwaltung suchte der Verband so lange einen Verantwortlichen, bis sich Albrecht dazu überreden ließ. Er habe sich von der Atmosphäre einfangen lassen, von der außergewöhnlichen Kameradschaft und Gastfreundschaft, die gerade auf dem Birkenhof gepflegt werde.
Zunächst zusammen mit den Country- und Westernfreunden
Gern erinnere er sich auch noch an die Anfangsjahre des Turniers zurück, als das Turnier gemeinsam mit den Country- und Westernfreunden als großes Happening gefeiert wurde, mit Hufeisenwettbewerb in der Reithalle und mit stilecht gewandeten Vaqueros und Cowboys. Schließlich hätten das Westernreiten und die Aktivitäten der Country- und Westernfreunde gemeinsame Wurzeln im Wildwest-Mythos.
Sportlicher Wettbewerb beim Birkenhof Classic
Mittlerweile haben die Westernfreunde ihren eigenen Verein, während beim Birkenhof Classic der sportliche Wettbewerb deutlich an Gewicht gewonnen hat. Rückblickend auf vergangene Jahrzehnte, bestätigte Sarah Betz, habe das Westernreiten eine rasante Entwicklung genommen, nicht nur hinsichtlich der Zahl der Sportler. Er habe sich professionalisiert und mittlerweile ein bemerkenswertes Leistungsniveau erreicht.
Dass die charakteristische Atmosphäre, die das Westernreiten auszeichnet, auch unter verändertem Vorzeichen erhalten blieb, dafür sorgten auch wieder die Westernparty und die Bewirtung durch die Gastgeberfamilie Schmid. Bei gutem Wetter, berichtete Christian Betz, finden sich schon mal an die 1000 Besucher auf den Birkenhof ein. Die Veranstaltung habe längst ihren festen Platz im Schwaikheimer Gemeinschaftsleben, sei daraus nicht mehr wegzudenken.
Größter Pferdezuchtverband
Bei der American Quarter Horse Association mit Sitz in Amarillo, Texas, handelt es sich mit annähernd fünf Millionen Tieren um den weltweit größten Pferdezuchtverband und um der Dachverband aller internationalen American-Quarter-Horse-Verbände. Sein deutscher Ableger ist die Deutsche Quarter Horse Association, deren Geschäftsstelle sich in Aschaffenburg befindet.