Winnenden

Eine Aufstiegshymne für den VfB Stuttgart

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Madeline Willers und Robin Henderson singen dem VfB ein aufmunterndes Lied. © Sven Vietense

Winnenden. Ein kleiner Text, in diesem Fall die Samstagsrubrik „Unter uns“, kann manchmal eine große Welle auslösen: Ein VfB-Marketing-Mann las von Stadionhits aus der Winnender Musikschmiede 7us, wandte sich an den Produzenten Hans Derer und bat um einen glückbringenden Aufstiegssong ...

Video: Madeline Willers feat. Robin Henderson - Wir werden niemals untergehen! (Snippet)

Ein Budget dafür habe er allerdings keins, so der VfB-Vertreter, mit „weiß-roten Grüßen“. Doch Derer murrte nicht, hat er doch erstens Mitleid mit dem Absteiger der vergangenen Bundesligasaison und zweitens mit Madeline Willers eine ebenso fähige wie ehrgeizige junge Sängerin unter Vertrag, die akribisch an ihrer Karriere arbeitet und sich anschickt, die neue Helene Fischer zu werden.

Zum guten Aussehen und der klassisch geschulten Stimme kommt bei der in Backnang geborenen 21-Jährigen, dass sie tatsächlich VfB-Fan ist. Sie beschloss, einen motivierenden Song einzuspielen, und scharte dazu Profis aus dem Schlager-Pop-Business um sich.

Entstanden ist eine motivierende Pop-Hymne mit dem Titel „Wir werden niemals untergehen“. Sie wird am 9. September eines der Geschenke für den VfB Stuttgart sein – an diesem Tag feiert der Traditionsverein seinen 123. Geburtstag. „Der Song wird dann im Stadion laufen – mal sehen, wie er ankommt“, sagt Hans Derer. Wie Madeline die Sache angegangen ist, nötigt ihm viel Respekt ab. Sie telefonierte mit Songschreibern und fand Bernhard Wittgruber, einen jungen Komponisten, der auch schon für Glasperlenspiel tätig war. Madeline Willers sagt, sie bekam Gänsehaut, als sie das Lied erstmals sang.

Eine Hymne zum Geburstag mit freundlicher Unterstützung

„Als stimmlichen Sturmpartner hat sie sich mit Robin Henderson den Sänger und Frontmann der wohl erfolgreichsten Stimmungsband im Land vors Mikro geholt –dem Hofbräu-Regiment“, freut sich Derer. Schon hört er im Geiste den Song in Grandls Volksfestzelt, von Hunderten Stimmen mitgegrölt. Auch Henderson ist bekennender VfB-Fan.

„Das wird der neue VfB-Hit aus Winnenden. Basta“, sagt Hans Derer selbstbewusst. Der Fußballverein übt sich in Zurückhaltung. Dem Marketing-Mann gefällt der Song zwar gut, aber letztlich wird der Geschmack der Fans entscheiden, ob sie in die Hymne einstimmen wollen oder nicht.

Die Melodie ist griffig und doch nicht zu simpel, der Wechsel zwischen weiblicher und männlicher Stimme sowie Duettparts sind apart. Der Text ist poetisch und doch passend zum Fußball, neben dem eindeutigen „Hejeje - Vau eff Be“ ist die Botschaft mehrdeutig: „Wir werden niemals untergehen – und auch wenn wir fallen, sind wir danach noch mal so stark, um alles noch zu drehn. Wir werden wieder ganz oben stehn. Es ist so weit, wir sind bereit für eine große Zeit. Es kann nur vorwärtsgehen.“

Eine Hymne für alle Fälle

Derer spricht die Melodie nicht nur als Fußballfan „emotional an“, auch den Text findet er „klasse, weil er universal einsetzbar ist. Er funktioniert als Liebeslied oder für jemanden, der mal eine reingekriegt hat.“ Im Münchner Tonstudio hat Willy Klüter der Hymne den letzten Schliff gegeben. „Ein wahrlich Großer seines Faches, der bereits für Acts wie die Schürzenjäger, Rosanna Rocci oder die Kastelruther Spatzen Goldene Schallplatten einspielte“, sagt Hans Derer.

Ob das Lied ein Erfolg wird, ob der VfB wieder aufsteigt: Beides steht in den Sternen. Derer kann nur auf Professionalität vertrauen und ein glückliches Händchen. Schließlich hat er schon einmal eine Punkband betreut, die für den FC Freiburg einen Aufstiegssong einspielte. Der Verein kickt inzwischen wieder erstklassig ...