Winterbach

Rapper Fourty kommt von Berlin zurück nach Winterbach

Fourty
Rapper Fourty fühlt sich in seiner Heimat Winterbach rundum wohl. © Gabriel Habermann

Für seinen Traum hat René Rackwitz alles auf eine Karte gesetzt. Nachdem er ohne Abschluss die Lehenbachschule Winterbach verlassen hatte, hatte ihm seine Mutter geholfen, einen Ausbildungsplatz zum Friseur zu bekommen. Doch er bricht die Lehre ab, um sich ausschließlich auf seine große Leidenschaft zu konzentrieren. Die Musik. Mit 15 Jahren beginnt er, Songtexte zu schreiben, untermalt sie mit Beats aus dem Internet. Er richtet sich ein kleines Studio im Elternhaus ein, nimmt sich zunächst selbst auf. Später macht er professionelle Aufnahmen seiner Songs im Waiblinger Tonstudio A7-Media, lädt unter dem Pseudonym 40CRWNS seine Songs auf seinem Youtube-Kanal ins Netz. „Das war ganz schön riskant“, sagt der heute 26-Jährige rückblickend. Doch er hat Erfolg. Haare schneidet er jetzt nur noch manchmal bei seinen Freunden.

Durchbruch kurz vor Beginn der Corona-Pandemie

2017 wird der Essener Rapper PA Sports auf den Rapper aus Winterbach aufmerksam, lädt ihn nach Düsseldorf ein. „Ich dachte erst, es wäre ein Fake, dass so ein großes Label auf mich zukommt“, erzählt Rackwitz. Doch es ist wahr: Ein Jahr später wird der Winterbacher beim Zweitlabel von PA Sports, Dreamseller, unter Vertrag genommen. Er wird von den Profis gecoacht, arbeitet täglich an sich und seiner Musik. Ein weiteres Jahr später zieht der Winterbacher nach Berlin, bekommt einen Künstlervertrag bei Life is Pain und nennt sich fortan Fourty.

„Ich brauchte viel Geduld, bis im November 2019 meine erste Single veröffentlicht wurde“, berichtet der Musiker. Jeden Monat kommen danach weitere Songs und Musikvideos heraus, der Durchbruch gelingt ihm kurz vor Beginn der Corona-Pandemie. Im Februar 2020 erscheint „Weißer Rauch“. Es ist die erste Auskopplung seiner Debüt-EP und Fourtys erster Song, der es in die deutschen Single-Charts schafft. Dort bleibt er dann gleich 22 Wochen lang. In Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz wird „Weißer Rauch“ mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Zusammenarbeit mit Schlagersängerin Vanessa Mai

Fourty veröffentlicht nicht nur alleine neue Titel. Unter anderem nimmt er mit Schlagersängerin Vanessa Mai „Mitternacht“ auf, präsentiert den Song mit ihr zusammen im Fernsehen bei Shows wie „Verstehen Sie Spaß“ und der Silvestershow der ARD. „Ich war sehr aufgeregt, aber am Ende hat es großen Spaß gemacht“, sagt der Rapper über seine ersten Auftritte im TV.

Schlager und Rap – eigentlich ein großer Gegensatz, passen für Fourty aber durchaus gut zusammen. René Rackwitz ist offen für andere Musikrichtungen. „Ich mache keinen harten Rap, sondern singe auch viel und mag es, genreübergreifend zu arbeiten.“ Rap, RnB und elektronische Einflüsse treffen in seinen Songs aufeinander. „Ich will immer etwas Neues machen, das man noch nicht kennt.“ Thematisch verarbeitet er in seinen Texten alles, was er täglich selbst erlebt, vom Liebeslied bis zum Party-Song ist alles dabei.

Erster Live-Auftritt als Fourty war im August

Richtig feiern kann Fourty seinen ersten großen Erfolg nicht, denn im März 2020 beginnt der erste Corona-Lockdown. Musiker trifft die Pandemie hart, sämtliche Live-Auftritte fallen weg. Im Hip-Hop schlage sich das glücklicherweise finanziell nicht so sehr nieder wie in anderen Sparten wie zum Beispiel bei Schlagersängern, sagt der Musiker. In seinem Genre spiele Streaming schon lange eine große Rolle. Dennoch sei der Kontakt zum Publikum extrem wichtig. Vor kurzem war es so weit: „Mein erster Live-Auftritt als Fourty war Ende August beim Festival Electric Love in Salzburg“, erzählt er. Die Stimmung sei gut gewesen, auch wenn statt der sonst bei der Veranstaltung üblichen gut 50.000 Besucher nur 10.000 kommen durften.

Im Herbst und Winter, fürchtet Fourty, dürften Live-Auftritte wieder schwieriger werden, je nachdem, wie sich das Infektionsgeschehen entwickle. Doch im nächsten Jahr möchte er mit einer eigenen Tour durchstarten. Und vielleicht erfüllt sich dann auch sein nächster großer Traum: eine Nummer-eins-Single. Inspiriert zu neuen Songs wird er in Zukunft wieder vor allem in Winterbach. Seine Wohnung in Berlin hat der Rapper aufgegeben. „Ich wollte immer in die Stadt, doch nach zwei Jahren, in denen ich direkt am Ku’damm gewohnt habe, wurde es mir zu viel“, sagt Fourty. Seine Heimat im Rems-Murr-Kreis habe er vermisst und deshalb sei es logisch, sich nun eine Wohnung im Remstal als Rückzugsort zu suchen. „Wenn ich über die Felder laufe, kann ich gut abschalten und an meinen Songs arbeiten.“

Für seinen Traum hat René Rackwitz alles auf eine Karte gesetzt. Nachdem er ohne Abschluss die Lehenbachschule Winterbach verlassen hatte, hatte ihm seine Mutter geholfen, einen Ausbildungsplatz zum Friseur zu bekommen. Doch er bricht die Lehre ab, um sich ausschließlich auf seine große Leidenschaft zu konzentrieren. Die Musik. Mit 15 Jahren beginnt er, Songtexte zu schreiben, untermalt sie mit Beats aus dem Internet. Er richtet sich ein kleines Studio im Elternhaus ein, nimmt sich zunächst

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