Welche Adresse haben Weihnachtsmann und Christkind? Wie Kinder-Briefe ankommen
Nur noch zwei Wochen sind es bis Weihnachten, doch nicht alle (Kinder-)Wunschzettel sind bereits abgeschickt. Zu schwierig sind Fragen wie: Was wünsche ich mir in diesem Jahr vom Weihnachtsmann? Über welche Geschenke vom Christkind würde ich mich besonders freuen? Sind diese schweren Entscheidungen aber erst einmal gefallen, folgt die nächste Frage: Wohin damit? Für Eltern ist da guter Rat teuer, schließlich hat man die Adresse von Weihnachtsmann und Christkind nicht zwingend parat. Wir verraten, wie die Wunschzettel und Briefe ankommen und was dabei zu beachten ist.
Himmelpfort: Hier gehen die meisten Briefe an den Weihnachtsmann ein
Der Legende nach begann alles 1984: "Damals schrieben zwei Kinder aus Berlin und Sachsen an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort", schreibt die Deutsche Post auf ihrer Website. Bei dem Ortsnamen schien es den Kindern offenbar logisch, dass dort der Weihnachtsmann zuhause sein müsste. Eine Post-Mitarbeiterin habe es nicht übers Herz gebracht, die Brief mit "Empfänger unbekannt" zurückzuschicken, und sie so kurzerhand selbst beantwortet. Bis 1995 sei die Menge der Briefe derart angestiegen, dass dem "Weihnachtsmann" zusätzliche Helferinnen und Helfer zur Seite gestellt werden mussten. Heute kommen laut Post rund 300.000 Briefe in Himmelpfort an, die Hälfte davon aus dem Ausland. Beantwortet würden sie in Deutsch, Englisch und sogar in Blindenschrift.
Die Adresse: An den Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort
Stichtag für den Brief: Die Briefe für den Weihnachtsmann sollen laut Post bis zum dritten Advent eingehen, damit sie noch beantwortet werden können. 2023 ist das der 17. Dezember.
Zu beachten: Absender nennen, damit die Antwort vom Weihnachtsmann die Kinder auch erreicht.
Himmelsthür: Die älteste Postamt des Weihnachtmanns
Seit 1967 gibt es laut der Deutschen Post ein Weihnachtspostamt im niedersächsischen Himmelsthür, einem Ortsteil von Hildesheim. Es gilt als erste "offizielle" Adresse des Weihnachtsmanns in Deutschland. Das Versprechen: Der Weihnachtsmann liest alle Briefe, die dort eingehen. Wenn eine Absenderadresse drauf steht, gibt es sogar eine Antwort.
Die Adresse: An den Weihnachtsmann, Himmelsthür, 31137 Hildesheim
Stichtag für den Brief: Zehn Tage vor Weihnachten soll der Brief eingehen, also spätestens am 14. Dezember.
Zu beachten: Absender nennen, dann gibt es eine Antwort vom Weihnachtsmann.
Himmelreich: Ehrenamtliche beantworten Kinder-Briefe an den Weihnachtsmann
Auch ins niedersächsische Himmelreich schicken Kinder ihre Briefe an den Weihnachtsmann. Doch der kleine Ortsteil in Neustadt von Rübenberge hat nicht mal ein Postamt. Dass die Briefe nicht nur trotzdem ankommen, sondern auch beantwortet werden, hat mit dem Engagement von über einem dutzend Ehrenamtlicher zu tun. "Wir gehen immer persönlich auf den Absender ein", sagte einer von ihnen 2021 gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen. "So kann auch eine kleine Beziehung entstehen.“ Finanziert werden die Antworten, denen oft eine kleine Aufmerksamkeit beiliegt, auf Basis von Spenden.
Die Adresse: An den Weihnachtsmann in Himmelreich, 31535 Neustadt am Rübenberge
Stichtag für den Brief: Wird nicht genannt.
Zu beachten: Wer eine Antwort wünscht, soll laut dem Verein, der die Weihnachtspost verantwortet, einen frankierten Rückumschlag (85-Cent-Marke) beilegen. "Auch eine kleine Aufmerksamkeit ist als eine nette Anerkennung gerne gesehen."
Himmelpforten: Hier teilen sich Christkind und Weihnachtsmann eine Adresse
Auch in Himmelpforten können Kinder den Weihnachtsmann mit ihren Briefen erreichen. In vielen Familien bringt aber das Christkind an den Weihnachtstagen die Geschenke. Die gute Nachricht: In Himmelpforten macht das keinen Unterschied. Ob Weihnachtsmann oder Christkind, hier kommt jeder Brief an. Die noch bessere Nachricht: Hier kann man sogar Christkind und Weihnachtsmann treffen und ihnen beim Beantworten der Briefe über die Schulter schauen. An welchen Tagen das 2023 möglich sein wird, hat die Deutsche Post noch nicht bekanntgegeben.
Die Adresse: An das Christkind, 21709 Himmelpforten
Stichtag für den Brief: Wird nicht genannt.
Zu beachten: Absender nicht vergessen. Öffnungszeiten für den Besuch der Postfiliale werden noch bekanntgegeben.
Engelskirchen: Hier kommen die meisten Briefe ans Christkind an
Laut Deutscher Post tauchten 1985 erstmals Briefe „An das Christkind bei den Engeln“ auf. Eine Mitarbeiterin in Engelskirchen habe sich der Briefe angenommen, und so sei die Christkind-Postfiliale dort entstanden. Mittlerweile kommen jährlich Briefe aus rund 50 Ländern, 2021 seien es fast 140.000 gewesen.
Die Adresse: An das Christkind, 51777 Engelskirchen
Stichtag für den Brief: Die Post sollte spätestens am 20. Dezember in Engelskirchen eingehen, damit noch eine Antwort vor Heiligabend kommt.
Zu beachten: Absender nennen, damit das Christkind weiß, wo es hinschreiben soll.
Himmelstadt: Zum ersten Advent bezieht das Christkind seine Postfiliale
Auch in Himmelstadt hat das Christkind eine Postfiliale, die es laut Post jedes Jahr am ersten Adventssonntag bezieht. Kinder können ihre Briefe dort nicht nur hinschicken, sondern auch persönlich abgeben. Ehrenamtliche beantworten die tausenden Seiten von Kinderpost, die dort jedes Jahr ankommen, in mittlerweile zwölf Sprachen.
Die Adresse: An das Christkind, 97267 Himmelstadt
Stichtag für den Brief: Briefe sollten das Christkind bis zum 17. Dezember erreichen. Für Kindergärten und Schulklassen ist der Stichtag schon am 15. Dezember.
Zu beachten: Die Öffnungszeiten für 2023 sind noch nicht bekannt. Und natürlich: Absender nicht vergessen!