Kleine Kehrwoche

Von fliegenden Katzen!

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Wenn Katze eine Reise tut, dann findet das nicht jeder gut. © Gundula Vogel / Pixabay

Die eher „nebenbei“ generierte Kolumne über Katzen kam so richtig gut an! Es scheint unter den Lesern der „Kehrwoche“ so einige „Service-Kräfte“ und Dosenöffner für die Stubentiger zu geben. Bitte, gerne: Nachschub!

Die Geschichte des Russen Mikhail Galin ist schon etwas älter. Aber immer wieder gerne erzählt. Er wollte seinen Kater Viktor bei einem Langstreckenflug in der Kabine mitfliegen lassen. Zumal das Tier aber zwei Kilo zu viel wog, bestand die Airline darauf, dass er über acht stunden im Gepäckraum verbringen solle. Als alle Verweise auf das wahrscheinliche Ableben des Katers nichts halfen, blieb Mikhail am Boden; sein Ticket verfiel. Da er dies aber nicht auf sich beruhen lassen wollte, machte er sich auf die Suche nach einer anderen Katze, die seinem Viktor bis auf’s Schnurrharr ähneln, nur eben zwei Kilo leichter sein sollte. Katzenfreunde aus Riga und Moskau schlossen sich der Suche an – und wurden fündig!

Mikhail fuhr also wieder zum Flughafen, erwarb – für umgerechnet über 1000 Euro – ein neues Ticket zu seinem Reiseziel und schaffte es tatsächlich, mit dem Doppelgänger durch den Check-In, tauschte ihn dann gegen Viktor aus und beide gelangten an Bord des Fliegers. Ein Sieger-Foto mit Champagner und Katze machte dann die Runde im Netz, ging sogar viral. Etliche Katzenfreunde freuten sich mit ihm – leider nicht die Fluggesellschaft.

Bei Aeroflot fand man das Foto rein gar nicht lustig. Man checkte die Sicherheitsaufnahmen des Abflughafens, wurde fündig und reagierte ebenso rigoros wie beim Katzen-Wiegen: „Aeroflot hat sich dazu entschieden, den Passagier aus seinem Vielfliegerprogramm zu entfernen. All seine gesammelten Flugmeilen werden gelöscht.“ Die Rede ist von über 400.000 Meilen. Schlechte Verlierer. Sieger der Herzen sind und bleiben Mikhail und Viktor. Und zum Glück gibt es ja noch andere Fluglinien.

Dass es übrigens auch anders geht, zeigt eine Meldung aus den USA: Das Tierheim in Las Vegas suchte dringend Adoptiv-Katzeneltern für drei je zwei Wochen alte Kätzchen, die man nach den Fluggesellschaften Delta, Spirit und Frontier benannt hatte. Die Airlines versüßten die Adoption: Für Delta uns Spirit versprachen sie jeweils Flug-Gutscheine im Gesamtwert von 500 US-Dollar; für seinen Namensvetter ließ Frontier das Doppelte springen. – Die Kätzchen fanden so rasch ein neues Zuhause.

Freundliche Grüße, Ihr Mathias Schwappach

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