Rems-Murr-Kreis

Es wird schütten: Droht dem Rems-Murr-Kreis durch Dauerregen wieder Hochwasser?

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Bis Donnerstag kommt heftiger Regen. Kann's für den Rems-Murr-Kreis gefährlich werden? © ZVW/Benjamin Büttner

Rems-Murr-Kreis. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer Unwetter-Lage mit „ergiebigem Dauerregen“. Bis Donnerstag wird’s schütten. Regenmengen von lokal bis zu 100 Litern pro Quadratmeter werden vorhergesagt. Und was sagt die Hochwasservorhersagezentrale für die Städte und Gemeinden an Rems, Murr und den diversen, durchaus schon mit Kapriolen aufgefallenen Bächen im Rems-Murr-Kreis?

Warnungen vor „markantem Wetter“

Der Deutsche Wetterdienst hat Hessen, das Saarland und den nördlichen Teil Baden-Württembergs orange unterlegt. Während der Rest von Deutschland – mit winzigen lokalen Ausnahmen – im vollkommen grünen Bereich liegt: „keine Warnungen“. Orange bedeutet: „Warnungen vor markantem Wetter“. Was wiederum sagen soll: Es könnte vielleicht ein bisschen zu viel Wasser vom Himmel kommen, als dass alles ganz glatt läuft. Aber ein Unwetter mit schlimmen Folgen droht nicht.

Und tatsächlich: Die Karte der Hochwasservorhersagezentrale Baden Württemberg, die Hochwasserwarnungen anzeigen könnte, gibt sich für die Zeit von Dienstag, 23. September, 9 Uhr, bis Donnerstag, 25. September, 8 Uhr, ebenfalls in entspanntem Grün. „Hochwassergefährdung gering“. Es bestehe derzeit „keine überregionale Hochwassergefahr“. Wobei für lokale Überschwemmungen, ausgelöst durch örtlich begrenzte Starkregen oder Gewitter, keine Vorhersage gemacht werden könne. Es könnte also irgendwo im Rems-Murr-Kreis, wo die Wolken sich zwischendurch noch dichter ballen, als sie es ohnehin schon überall tun, doch zu etwas Ungemach kommen. Es könnte vielleicht der eine oder andere Gully das Wasser wieder ausspucken, statt es in die Kanalisation zu lassen. Vielleicht werden Pfützen auf manchen Straßen auch zu kleinen Weihern oder in Unterführungen läuft unangenehm viel Wasser zusammen. Aber das weiß im Voraus keiner, da hilft nur aufpassen und im Notfall reagieren.

Die Pegel werden noch mal ansteigen

Die Pegelstände jedenfalls – am Montag, 22. September, schon mal so angestiegen, dass die Grafiken den Betrachter mit einer beachtlichen Spitze beeindrucken – sind längst und flott wieder auf ganz entspannte Wassertiefen gesunken. Und tatsächlich bestand bislang keinerlei Gefahr: Der Pegel der Rems bei Neustadt lag beispielsweise bei ganz knapp über 150 Zentimetern. In Schorndorf beim Bauhof waren es sogar nur rund 120 Zentimeter. Der Buchenbach bei Leutenbach trumpfte mit 80 Zentimetern auf, die Wieslauf bei Haubersbronn genau so. Das alles war locker zu verkraften. Und viel mehr wird bis Donnerstag auch nicht erwartet.

Die Rems bei Neustadt könnte im schlimmsten Fall bis auf 175 Zentimeter ansteigen, um sich dann sofort wieder aufs Niveau der gewohnten Wassertiefen zu begeben. Für den Pegel der Murr, am 22. September nur auf knapp 80 Zentimeter angestiegen, werden höchstens 130 Zentimeter erwartet.

„Hochwasser“ allenfalls südlich von Stuttgart

Die Pegelkarte, die eine Übersicht über die Flüsse rings um Stuttgart gibt, markiert die Messpunkte des Rems-Murr-Kreises allesamt mit blau: niedriger als Mittelwasser. Das heißt so viel wie: Alles ganz normal. Nur am Neckar südlich von Stuttgart und dann an den Nebenflüssen noch südlicher, werden die Messpunkte grün. Hier fällt das Wort „Hochwasser“. Es ist allerdings jenes, das niedriger als das zweijährliche ausfällt. Hier wird also immer noch weniger erwartet als das kleine Hochwasser, das statistisch gesehen alle zwei Jahre auftritt.

Und was heißt das jetzt alles ganz konkret? Wer bis Donnerstag einen Regenschirm griffbereit hat, hat sicher klug vorgesorgt. Wer ganz unglücklich wohnt, könnte im blödesten Fall doch Wasser im Keller vorfinden. Die Feuerwehr wird dann aber bestimmt schnell kommen können, alldieweil der Rest vom Rems-Murr-Kreis heil durch den Regen kommen sollte. Die Feuerwehren im Rems-Murr-Kreis seien, so die Pressestelle des Landratsamts „derzeit in normaler Einsatzbereitschaft und aufgrund der aktuellen Hochwasserwarnungen entsprechend sensibilisiert“. Doch weitere Vorbereitungsmaßnahmen seien nicht erforderlich.

Aber an dieser Stelle noch was ganz Wichtiges: Die Notruf-Nummer für die Feuerwehr ist 112!

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