Rems-Murr-Kreis

Spendenaktion nach Tötungsdelikt in Oeffingen: Beerdigung in Ruanda ermöglichen

Trauerfeier
Gedenken an die erst 26 Jahre alte Getötete, die am Neckar-Landunssteg bei Fellbach-Oeffingen gefunden worden war. © Gabriel Habermann

Jean de Dieu Kamanzi von den United Nations Volunteers schreibt von „tiefer Traurigkeit“ und „ungläubigem Unverständnis“: Es geht um den grausamen Tod der 26 Jahre alten jungen Frau aus Ruanda. Ihr Leichnam wurde am Freitag, 8. November, im Neckar an der Landungsbrücke nahe Fellbach-Oeffingen gefunden.

Kamanzi schreibt, dass die junge Frau seit über einem Jahr in Stuttgart lebte, um eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen. Dass sie lebensfroh, fröhlich und hilfsbereit war. Dass sie von einer besseren Zukunft träumte. Dass sie mehrere Tage einfach verschwunden war. Und dass sich mit dem Fund ihres Leichnams die schlimmsten Ängste bewahrheiteten. 

Fassungslosigkeit, Trauer und Gemeinschaft

Mehr als 20 Menschen waren am Dienstag, 12. November zum Landungssteg gekommen, um der Fassungslosigkeit und der Trauer Ausdruck zu verleihen. Die meisten von ihnen gehörten der ruandischen Gemeinschaft Stuttgart an. 

Die Polizei war am selben Tag mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit gegangen. Einen Zusammenhang mit dem Todesfall in Schwaikheim, der erst vor wenigen Wochen die Öffentlichkeit erschütterte, schließt die Polizei inzwischen ziemlich sicher aus.

Spendenaktion auf Gofundme

Jean de Dieu Kamanzi organisiert zum Gedenken der 26-Jährigen eine Spendenaktion auf „Gofundme“, einer Plattform im Internet, auf der sogenanntes Crowdfunding stattfindet: Aufrufe zu Spendenaktionen – jeder gibt ein bisschen, damit etwas Großes geschafft werden kann. Die junge Frau aus Ruanda soll in die Heimat überführt werden. Die einzige Familie, die sie jedoch in Ruanda habe, sei eine Schwester, die, hochschwanger, nicht nach Deutschland kommen könne. Die ruandische Gemeinschaft will helfen, „damit ihre Schwester, ihre Familie und ihre Freunde sie mit der Würde und Liebe, die sie verdient, zur Ruhe bringen können“.

Die Kosten für die Überführung belaufen sich, so Kamanzis Informationen auf „Gofundme“, auf etwa 12.000 Euro. Mit diesem Betrag sei alles abgedeckt. Bislang, Stand 13. November, 16 Uhr, sind 106 Spenden eingegangen. Das sind 3615 Euro.

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