Fußball: Was hat sich eigentlich nach dem Skandalspiel Rommelshausen - AC Beinstein/Azzurri Fellbach getan?

Am 20. September 2020 ist das Kreisliga-B-Fußballspiel zwischen der Spvgg Rommelshausen und der SGM AC Beinstein/AC Azzurri Fellbach nach dem Schlusspfiff ausgeartet. Fäuste flogen, ein Betreuer wurde mit der Eckfahne geschlagen, die Polizei war angerückt. Es folgten mehrere Urteile des Sportgerichts. Was ist eigentlich daraus geworden?
Das Entsetzen war damals groß gewesen. Vor allem in Rommelshausen, aber auch in der Fußballgemeinschaft insgesamt, denn das Geschehen war von verschiedenen Handykameras aufgezeichnet und über die sozialen Medien verteilt worden. Zu sehen war, wie Spieler und Zuschauer der Gastmannschaft Rommelshausener Spieler über den Platz jagten, ein Ordner der Sportvereinigung wurde von einem Gästespieler mit der Eckfahnenstange geschlagen und erhielt obendrein noch einen Faustschlag ins Gesicht. Sekunden später wurde er auch noch von einem anderen Spieler, Bruder des Schlägers und an dem Tag als Zuschauer auf dem Platz, mit Anlauf über den Haufen gerannt.
Nicht alle Gästespieler beteiligten sich an dem Tumult. Torwart Claudio De Martinio warf sich sogar schützend über den zu Fall gebrachten Ordner. Die Gäste verurteilten zwar die Gewalt, wollten aber die Schuld nicht allein auf sich sitzenlassen, warfen den Gastgebern vor, die Ausschreitungen durch Provokationen während des Spiels letztlich sogar ausgelöst zu haben.
Das Sportgericht Rems-Murr sah die Schuld allerdings bei den Gästen. Zwar konnte es letztlich nicht alle ausfindig machen, die sich an den Ausschreitungen beteiligt hatten, verhängte aber gegen drei Spieler lange Sperren. Trainer Andrea Farao, der einen Ordner geschlagen hatte, erhielt eine Geldstrafe. Im Raum stand zudem ein Ausschluss der Mannschaft AC Beinstein/AC Azzurri Fellbach, eventuell auch dadurch, dass die Mannschaft wegen einer Sperre dreimal in Folge nicht antreten kann. Das alles jedoch ist von der Corona-Pandemie beziehungsweise dem erneuten Lockdown verhindert worden. Die Sperren bezogen sich nicht auf die Anzahl von Spielen, sondern auf einen Zeitabschnitt, der in die Zeit der Saisonunterbrechung fiel. Letztlich also hatten nur die Geldstrafen für den Verein und Trainer Farao reale Folgen. Gleich mehrere Spieler der Spvgg Rommelshausen hatten auch Zivilklage erhoben. Bisher, so die Auskunft aus Rommelshausen, habe sich in diesem Punkt aber noch nichts getan.
Antonio Fierro, Chef beim AC Beinstein, hat nach seinem ersten Ärger auch eingesehen, dass zumindest Teile seiner Mannschaft schuld an den Ausschreitungen waren. Von den beiden Spielern, die den Rommelshausener Ordner geschlagen haben, den Brüdern Lovaglio, habe er sich sofort getrennt. Mittlerweile ist auch Andrea Farao nicht mehr Trainer. Sein Nachfolger ist Pino Santoro.