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"Absolut ungenügend": DB schafft Papier-Fahrplan ab – Pläne rufen Kritik hervor

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In Winnenden hängen sie schon gar nicht mehr: Die weißen Pläne mit den Ankunftszeiten. © ZVW/Gabriel Habermann

Stuttgart. Zur Fahrplan-Umstellung am 15. Dezember will die Deutsche Bahn (DB) einen Teil der ausgehängten Fahrpläne in Papierform abschaffen. Das berichtet der SWR . Worum geht es?

Wer schon mal Bekannte, Freunde oder Familie vom Bahnhof abgeholt hat, dürfte sie kennen: Die weißen Aushang-Fahrpläne der Bahn. Während die gelben Fahrpläne die Abfahrtszeiten der Züge anzeigen, zeigen die weißen Fahrpläne, wann die Züge im Bahnhof ankommen. Das ist vor allem dann relevant, wenn ein Zug sich längere Zeit im Bahnhof aufhält, und die beiden Zeiten damit stark voneinander abweichen.

Was die DB als Ersatz für die Fahrpläne anbieten will

Diese weißen Fahrpläne, die man vor allem an größeren Bahnhöfen noch findet, soll es ab 15. Dezember nicht mehr geben. Stattdessen sollen QR-Codes laut SWR-Bericht auf die Ankunftszeiten auf bahn.de führen.

Der Vorteil der digitalen Anzeige ist auch einer der Gründe, warum die Deutsche Bahn die Papier-Pläne abschaffen will: Durch die vielen Baustellen würden die Aushänge oft ohnehin nicht stimmen. "Überholte Datenlage" nennt die DB das gegenüber dem SWR. Anzeigetafeln an den Bahnhöfen sowie die DB-App seien schon jetzt die bessere Variante.

"Absolut ungenügend": Was Seniorenrat und Fahrgast-Verband kritisieren

Kritik an der Maßnahme kommt vom Landesseniorenrat Baden-Württemberg. Der Rat befürchtet Probleme für ältere Menschen, die nicht digital unterwegs sind.

Auch der Fahrgastverband "Pro Bahn Baden-Württemberg" übt Kritik. Man trete " für einen möglichst barrierearmen Zugang zum öffentlichen Verkehr ein, und dazu gehören auch Informationen, die ohne weitere Hilfsmittel lesbar sind", heißt es in einer Stellungnahme . "Wenn die DB die gedruckten Aushangfahrpläne durch entsprechende dynamische Anzeigen ersetzen würde, wäre das ja in Ordnung (wenn denn die Informationen auch zuverlässig stimmen würden), aber einfach nur ein QR-Code in der Informationsvitrine ist absolut ungenügend."

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