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Aphanogmus Kretschmanni: Neue Wespenart nach Winfried Kretschmann benannt

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Ministerpräsident Kretschmann und Marina Moser mit dem Modell der Wespe Aphanogmus kretschmanni. © Max Kovalenko

Sie ist einen Millimeter klein, hat eine Reihe Stacheln an der Unterseite des Hinterleibs und wie es sich für eine waschechte Baden-Württembergerin gehört, wurde die neu entdeckte Wespenart auf einer Streuobstwiese aufgespürt. Nun hat das Insekt auch noch einen ganz besonderen Namenspaten bekommen: Den Landesvater Winfried Kretschmann höchstpersönlich.

Entdeckerin Marina Moser lobt MP Kretschmann

„Mit der Benennung der neuen Wespe nach Herrn Ministerpräsidenten Kretschmann möchten wir seine wissenschaftliche Neugier und seinen unermüdlichen Einsatz für den Erhalt der Biodiversität ehren”, sagt die Entdeckerin Marina Moser. Der MP selbst ist ebenfalls begeistert: „Neben der persönlichen Ehre der Benennung freut es mich einfach sehr, dass mit der Entdeckung der neuen Art die Landkarte der bisher noch unbekannten Insekten nicht mehr ganz so weiß ist.“

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Die Wespe Aphanogmus kretschmanni. © SMNS / Marina Moser

Auch in Deutschland gibt es noch viel zu entdecken

Die Erforschung neuer Arten wird durch den voranschreitenden Verlust der Biodiversität zunehmend zum Wettlauf gegen die Zeit. Im Rahmen der Landesinitiative „Integrative Taxonomie“ widmet sich das Naturkundemuseum Stuttgart verstärkt der Erfassung der Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg. Taxonomie ist das wissenschaftliche Fachgebiet der Klassifizierung, Beschreibung und Benennung von Lebewesen. 

Dass es selbst in Deutschland noch viel zu entdecken gibt, zeigt die zuvor unbekannte Wespe, die Moser, Doktorandin am Naturkundemuseum, aufgespürt hat. Am Donnerstag (27.04.) wurde dem Ministerpräsidenten ein Modell der Art überreicht.

Das Naturkundemuseum und die Universität Hohenheim engagieren sich laut einer Mitteilung in der taxonomischen Forschung und Lehre zum Schutz der biologischen Vielfalt. „Die Sammlungen als Archive des Lebens bilden die Grundlage unserer Forschung am Naturkundemuseum. Wie spannend die Forschung an der unbekannten Artenvielfalt vor der Haustür sein kann, zeigt unsere Entdeckung von Aphanogmus kretschmanni“, so Museumsdirektor Lars Krogmann.

Wo die neue Art entdeckt wurde

Gefunden wurde Aphanogmus kretschmanni bislang in Naturschutzgebieten in den Landkreisen Tübingen und Karlsruhe sowie im Enzkreis. Durch die Beschreibung und die Veröffentlichung der Gensequenz und des 3D-Modells in Datenbanken kann die neue Art zukünftig zuverlässig bestimmt und in internationalen Forschungsprojekten weiter untersucht werden.

Die Landesinitiative "Integrative Taxonomie" soll dem dramatischen Rückgang von Tier- und Pflanzenarten entgegenwirken, indem sie die Artenkenntnisse und die Ausbildung von Artenschutzfachleuten fördert. 

Originalpublikation:

  • Moser, M., Ulmer, J. M., van de Kamp, T., Vasilița, C., Renninger, M., Mikó, I., & Krogmann, L. (2023). Surprising morphological diversity in ceraphronid wasps revealed by a distinctive new species of Aphanogmus (Hymenoptera: Ceraphronoidea). European Journal of Taxonomy, 864(1), 146-166.
  • DOI: https://doi.org/10.5852/ejt.2023.864.2095 

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