Bloß keine Wäsche aufhängen! Die kuriosesten Silvester-Bräuche und Traditionen
In wenigen Stunden endet das Jahr 2022. In Deutschland wird am 31. Dezember traditionell mit Feuerwerkskörpern und Sekt das neue Jahr eingeleitet. Daneben gibt es viele weitere Silvesterbräuche, wie etwa Fondue oder Raclette oder Bleigießen. Doch woher stammen diese Bräuche? Und welche Traditionen gibt es in anderen Ländern? Ein Überblick.
Warum heißt die Feier zum Jahresende Silvester?
Seinen Namen verdankt Silvester Papst Silvester I. Silvester war laut Wikipedia von 314 bis zu seinem Tod Bischof von Rom und aus katholischer Perspektive Papst. Am 31. Dezember 335 starb Silvester. Das „Jahresendfest“ wurde dabei laut Wikipedia bereits im Römischen Reich gefeiert. Die Assoziation des Jahresendes mit dem Namen Silvester gehe auf das Jahr 1582 zurück. Zu der Zeit wurde mit dem Gregorianischen Kalender der letzte Tag des Jahres vom 24. auf den 31. Dezember verlegt.
Während Silvester namentlich also christlich geprägt ist, entstammen nicht alle Bräuche der christlichen Tradition.
Warum werden Feuerwerkskörper gezündet?
Ein Feuerwerk zum Jahresende gab es bereits bei den Germanen. Die Feuerwerkskörper wurden gezündet, um Dämonen und böse Geister zu vertreiben.
Ihren Ursprung haben Feuerwerke laut Website des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI) in China. Der chinesische Mönch Li Tian erfand laut VPI im China der Tang-Dynastie das Schwarzpulver. Damit erweckte er nicht nur den Gebrauch von Schusswaffen, sondern auch das Feuerwerk zum Leben.
Das erste Feuerwerk in Deutschland soll laut VPI Kaiser Maximilian I. im Jahr 1506 anlässlich des Reichstags zu Konstanz gezündet haben.
Welche Traditionen und Bräuche werden an Silvester in Deutschland gepflegt?
Ob Bleigießen, leckeres Essen oder ein pompöses Feuerwerk. In Deutschland gibt es viele Bräuche, die am 31.12. gepflegt werden. Für viele gehört es dazu, sich den Filmklassiker „Dinner for One“ anzusehen. Andere treffen sich zu Spielabenden mit Freunden oder der Familie, um pünktlich zu Mitternacht mit einem Glas Sekt das neue Jahr zu begrüßen.

Warum zwischen Silvester und Neujahr keine Wäsche waschen?
Zu einer eher kuriosen Tradition in Deutschland gehört es, die Wäsche nicht zwischen den Jahren zu waschen. Laut der Website karrierebibel.de zieht in der Silvesternacht Wotan, der oberste aller Germanengötter und Totengott, mit seinem Geisterheer umher. Dabei bestehe die Gefahr, dass er sich in aufgehängter Wäsche verfängt. Wenn Sie den Gott der Toten also nicht zwischen Ihrer Wäsche vorfinden wollen, „sollten Sie diesem Silvesterbrauch nach über den Jahreswechsel keine Wäsche waschen“, so karrierebibel.de.

Geflügel an Silvester zu essen verheißt nichts Gutes
Wer zum Jahresende Geflügel verärgert, verspielt sein Glück für das kommende Jahr, heißt es auf der Website von karrierebibel.de. Dem Brauchtum nach fliegt das eigene Glück mit der Gans (oder anderem Geflügel) davon, wenn man diese am letzten Tag des Jahres verärgert.

Linsen an Silvester soll für Geldsegen sorgen
Wer möchte, dass es im neuen Jahr finanziell gut läuft, sollte an Silvester Linsen oder Linsensuppe essen. Dem Brauch nach symbolisieren Linsen dabei Münzen, über die Sie sich im kommenden Jahr freuen dürfen, so karrierebibel.de.

Welche Traditionen und Bräuche werden an Silvester im Ausland gepflegt?
Wie in Deutschland, gehört ein riesiges Feuerwerk auch in vielen anderen Ländern zur Tradition. Daneben gibt es aber eine Reihe anderer Bräuche, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
Diese Tradition gibt es an Silvester in England
In London versammeln sich die Menschen am Riesenrad „London Eye“, um das Silvesterfeuerwerk zu genießen. Daneben gibt es eine große Kostüm-Silvesterparty. Wenn die Glocken vom Big Ben um Mitternacht das neue Jahr einläuten, singen die Briten laut karrierebibel.de eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum: „Auld Lang Syne“. Anschließend werden Neujahrswünsche formuliert.

So feiert Frankreich Silvester
Nicht ganz so ausgiebig feiern die Franzosen das neue Jahr. Laut karrierebibel.de gibt es in Paris kaum Feuerwerk. Allenfalls auf der Champs-Elysées werde geböllert. Stattdessen treffen sich Franzosen an Silvester mit Freunden zum Essen und Champagner-Trinken.

Rote Unterwäsche und Trauben zu Silvester in Spanien
Die Spanier verbringen den letzten Abend im Jahr im Kreis der Familie – bei Essen und Wein. Um Mitternacht wird mit Sekt angestoßen. In das Sektglas werfen die Spanier laut karrierebibel.de einen goldenen Ring – das soll ihnen Glück bringen.
Ein weiterer Brauch in Spanien ist es, dass Frauen an Silvester rote Unterwäsche tragen. Dahinter steckt der Wunsch, dass das neue Jahr viel Leidenschaft bereithält. Wer die rote Unterwäsche geschenkt bekommt, hat gleich doppelt Glück. Das verspreche angeblich nicht nur flammende Leidenschaft, sondern auch die große Liebe.

Ein weitverbreiteter Brauch in Spanien ist auch, dass um Mitternacht 12 Trauben verspeist werden – pro Glockenschlag eine Traube. Damit sollen sich alle Wünsche erfüllen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wer die letzte Traube mit dem letzten Glockenschlag nicht aufgegessen hat, soll laut Brauch Unglück haben.
Die Tradition mit den Trauben gibt es übrigens auch in Argentinien und Portugal.

Auch Italien setzt auf rote Unterwäsche
In Italien setzen nicht nur die Frauen an Silvester auf rote Unterwäsche, sondern auch Männer. Sie soll für Liebe, Gesundheit, Glück und Leidenschaft im neuen Jahr sorgen. Anders als in Spanien ist es in Italien laut der Website printplanet.de allerdings wichtig, dass man die Unterwäsche geschenkt bekommt. Sonst wirke der Brauch nicht. Am 1. Januar wird die Unterwäsche entsorgt.
Außerdem werden in Italien zu Silvester nach Mitternacht traditionell Linsen gegessen. Diese symbolisieren einen Geldsegen.
Basiliusbrot an Silvester in Griechenland
In Griechenland wird laut karrierebibel.de zum Neujahrstag traditionell das „Basiliusbrot“ gereicht. Dabei handelt es sich um ein Neujahrsgebäck, das aus Weizenmehl besteht. Als Glücksbringer backt der Bäcker vorher eine Münze ein. Der Finder darf auf einen Geldsegen im neuen Jahr hoffen.
Eine weitere Tradition in Griechenland hat das Glücksspiel. Karten- und Würfelspiele zu Hause mit Freunden, Verwandten und Familie seien ebenso beliebt wie ein Besuch im Casino. Wer an diesem Abend gewinnt, hat nach Auffassung der Griechen auch das weitere Jahr über Glück.

Lämmchen an Silvester in Rumänien
Lämmchen streicheln als Glücksbringer? Daran glauben laut karrierebibel.de die Menschen in Rumänien. Viele Kinder laufen mit den Lämmchen, auch „Vasilica“ genannt, zu Silvester in den Straßen und auf den Märkten Rumäniens herum. Gegen ein kleines Entgelt darf man die süßen Tierchen streicheln.

Zehntägige Feier in Russland zu Silvester
Da die orthodoxe Kirche in Russland sich nach dem julianischen Kalender und nicht nach dem gregorianischen richtet, ist dort am 14. Januar Neujahr. Der Jahreswechsel ist laut karrierebibel.de für die Russen Auftakt für eine zehntägige Sause, bei der man sich gegenseitig beschenkt.

Reichlich Konfetti zu Silvester in Argentinien
Eine besondere Art, sich von alten Unterlagen zu trennen, haben Argentinier zu Silvester: Sie machen daraus am letzten Tag des Jahres Papierschnipsel. Diese werfen sie als Konfetti in der Silvesternacht aus dem Fenster, weiß karrierebibel.de. Damit entledigen sie sich symbolisch all ihrer Altlasten.

Außerdem essen sie – wie auch die Spanier und die Portugiesen - zwölf Weintrauben.
Blumen im Meer zu Silvester in Brasilien
Die Einwohner Rio de Janeiros werfen in der Silvesternacht Blumen ins Meer. Gehen die Blumen im Meer unter, geht der Wunsch für das nächste Jahr in Erfüllung, so karrierebibel.de. Spülen die Wellen die Stängel hingegen an den Strand zurück, gelte die Bitte als abgelehnt.

Den Brauch mit der Unterwäsche pflegen auch die Südamerikaner. Hier geht es allerdings bunter zu als in Italien oder Spanien. Wer rote Dessous trägt, wünscht sich laut karrierebibel.de mehr Leidenschaft im Bett. Rosa hingegen steht für mehr Liebe. Wer sich mehr Geld wünscht, trägt gelbe Unterwäsche. Und für Ruhe und Harmonie soll weiße Unterwäsche sorgen.
Puppen verbrennen zu Silvester in Ecuador
Einen etwas bizarren Brauch pflegen die Ecuadorianer an Silvester: Dort werden um Mitternacht Puppen mit Knallkörpern gefüllt und angezündet. Laut karrierebibel.de zeigen die Puppen meist Hexen oder böse Geister. Teilweise präsentieren sie aber auch Politiker oder andere Personen des öffentlichen Lebens. Indem sie explodieren, wird man sie los.

Linsen als Geld- und Glücksbringer an Silvester in den USA
Insbesondere in den Südstaaten essen laut karrierebibel.de Amerikaner an Silvester Linsen beziehungsweise Linsensuppe. Diese gelten dort als Geld- und Glücksbringer.
Andere pflegen zu Silvester den Brauch, das Haus nicht zu verlassen. Unter dem Motto „Nothing Goes Out“ darf laut karrierebibel.de niemand das Haus verlassen – nicht einmal, um den Müll rauszubringen oder zum Briefkasten zu gehen. Andernfalls droht ein Jahr voller Pech.
Es gibt aber auch diejenigen, die es an Silvester so richtig krachen lassen und auf einen der zahlreichen Maskenbälle gehen. Außerdem findet auf dem Time Square in New York die legendäre Silvesterparty statt. Neben einem Feuerwerk findet auch der „Ball Drop“ statt. Beim „Ball Drop“ handelt es sich um einen Zeitball, der laut Wikipedia.de seit 1997 alljährlich an Silvester auf dem Dach des Wolkenkratzers „One Times Square“ 43 Meter an einer Stange herabgelassen wird. Die Kugel senkt sich 60 Sekunden vor dem Jahreswechsel.

Wie feiert China Silvester?
Eine Silvesterfeier am 31. Dezember gibt es in China nicht. Das chinesische Neujahr beginnt nämlich erst im Februar. Mit Bambuszweigen wird das Haus dann von bösen Geistern gereinigt und alles erneuert. Außerdem schmücken die Chinesen das Haus mit roten Papierstreifen und goldenen Glückssymbolen.
An manchen Orten werfen laut karrierebibel.de Alleinstehende Mandarinen ins Meer. Dass soll helfen, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Kurz vor Neujahrsbeginn, also ab 23 Uhr, öffnen Chinesen alle Fenster, um das neue Jahr hineinzulassen, so karrierebibel.de.

Tempelglocken schlagen zu Silvester in Japan
Nicht nur die Chinesen bringen ihre Häuser vor Silvester auf Hochglanz. Auch bei den Japanern ist Putzen angesagt. Um Mitternacht schlagen laut karrierebibel.de dann im ganzen Land die Tempelglocken genau 108-mal. Das soll die 108 Übel der Menschen und des alten Jahres vertreiben. An Silvester selbst werden „Mochi“ (Klöße aus Klebreis) geformt und am Neujahrsmorgen gegessen. Die Mochis sollen ein langes Leben bewirken, so karrierebibel.de.
