Stuttgart & Region

Das vergessene Pogrom: Die antisemitischen Krawalle in Stuttgart im Jahr 1873

Das vergessene Pogrom - Die historische Hirschstraße Foto Stadtarchiv 0703
Blick in die Hirschstraße, wo die antisemitischen Krawalle ihren Ausgang nahmen, zirka 1890. © Stadtarchiv Stuttgart

Im März 1873 kam es in Stuttgart zu einem mehrere Tage andauernden antijüdischen Massenkrawall – ein Pogrom, das jedoch im kollektiven Gedächtnis der Stadt seit langem vergessen ist. Das Stadtarchiv will das ändern und organisiert am Donnerstag (16.03.) einen Vortrags- und Diskussionsabend.

Antisemitismus in historischer und aktueller Perspektive

Es soll um Antisemitismus in historischer und aktueller Perspektive gehen. Zunächst einmal wird der Historiker Dr. Martin Ulmer die Ereignisse vor 150 Jahren zusammenfassen und den Verlauf sowie die Ursachen und Motive des antijüdischen Pogroms darstellen. In einem anschließenden moderierten Gespräch mit Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus, werden laut einer Mitteilung vom Dienstag (07.03.) historische und aktuelle Ausformungen des Antisemitismus diskutiert.

Martin Ulmer ist Kulturwissenschaftler und Historiker. Er promovierte über den Antisemitismus in Stuttgart im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Er ist hauptamtlicher Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb und Lehrbeauftragter für jüdische Studien am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.

Michael Blume ist seit 2018 Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus. Nach einer Bankausbildung studierte er Religions- und Politikwissenschaften in Tübingen, wo er auch zu Religion und Hirnforschung promovierte. Seit 2003 arbeitet er im Staatsministerium Baden-Württemberg.

Los geht's um 19 Uhr im Vortragssaal des Stadtarchivs im Bellingweg 21.