Stuttgart & Region

Deutlicher Rückgang bei Sexualdelikten: So sicher war der Wasen 2024 in Stuttgart

Wasenwache
Symbolfoto. © ZVW/Benjamin Buettner

Beim Volksfest auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart haben in diesem Jahr so viele Menschen gefeiert wie selten zuvor. Nach Angaben der Veranstalter kamen insgesamt 4,6 Millionen Besucherinnen und Besucher an den 17 Tagen auf das große Gelände am Neckar-Ufer. Und auch mit Blick auf die Bilanz der Polizei gibt es Erfreuliches zu vermelden.

Der Besucherandrang hat bei der 177. Volksfest-Auflage das Vor-Corona-Niveau erreicht, die Zahl der Straftaten ist demgegenüber im langfristigen Vergleich und auch gegenüber dem Vorjahr gesunken. Wie aus einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart hervorgeht, hat sich auch die Zahl der Aggressionsdelikte leicht verringert. Besonders deutliche Rückgänge seien im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität zu verzeichnen - bedingt durch die Legalisierung von Cannabis.

Innenminister Stobl: „Ein Sicherheitsrädchen hat in das andere gegriffen“

Demgegenüber bleibt die Zahl der Diebstahlsdelikte etwa auf demselben Niveau. „Im Bereich der Sexualdelikte ist erfreulicherweise ein deutlicher Rückgang festzustellen“, heißt es von der Stuttgarter Polizei. „Ein Sicherheitsrädchen hat in das andere gegriffen und eines der größten Volksfeste Europas für die über vier Millionen Besucherinnen und Besucher zu einem sicheren Ort gemacht", so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Auch im Hinblick auf die Parallelveranstaltungen im Neckarpark zieht die Polizei ein positives Fazit. Weder in Folge der Bundesligabegegnung des VfB Stuttgart gegen Hoffenheim, noch beim Champions League-Spiels des VfB gegen Sparta Prag kam es demnach zu Auseinandersetzungen auf dem Festgelände.

Worauf die Polizei Stuttgart in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk gelegt hatte

Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf der Kontrolle von Personen, die Waffen mit sich führten. Neben den Zugangskontrollen des Veranstalters führte die Polizei offensiv Personenkontrollen durch, die letztlich jedoch zu keinem vermehrten Auffinden von Waffen und gefährlichen Gegenständen gegenüber den Vorjahren führten. „Unser Konzept ist aufgegangen“, sagt Innenminister Strobl. Mit Präventions- und Aufklärungsarbeiten, offensiven Kontrollen vor Ort und zeitweise bis zu 160 eingesetzten Polizistinnen und Polizisten habe man „für ein hohes Sicherheitsniveau gesorgt“.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage spielte auch die Videoüberwachung eine große Rolle. „Die damit einhergehenden einsatztaktischen Vorteile für die Polizei garantierten, gemeinsam mit den offensiven Kontroll- und Präsenzmaßnahmen der zeitweise bis zu 160 eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten, ein gleichbleibend hohes Sicherheitsniveau“, so die Polizei.

Fazit der Bundespolizei: Friedliche An- und Abreise am Bahnhof Bad Cannstatt

Neben der Landespolizei liest sich auch das Fazit der Bundespolizei erfreulich. Die Beamten waren vor allem an den Bahnhöfen für eine sichere An- und Abreise der Wasenbesucher verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtanzahl der Straftaten mit Volksfestbezug im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei von 83 auf 45 Fälle deutlich gesunken. 

Der Rückgang der Gesamtzahlen spiegelt sich auch im Bereich der Körperverletzungen wieder. Während es im Jahr 2023 zu 28 Körperverletzungen im Zusammenhang mit dem Cannstatter Volksfest kam, ereigneten sich im aktuellen Jahr 20 Körperverletzungsdelikte. Dies entspricht einem Rückgang von 29 Prozent. Im Bereich der Sexualdelikte ist ebenfalls ein Rückgang um 86 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2023 kam es zu sieben Delikten mit sexuellem Hintergrund. Im aktuellen Jahr wurde hier ein Sachverhalt festgestellt. Zudem kam es nur zu einem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und es wurde lediglich ein Diebstahl festgestellt.