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Die Queen of Rock: Wie Tina Turner für schwarze Sängerinnen den Weg geebnet hat

TINA - Das Tina Turner Musical - 40 Jahre Private Dancer

TINA - Das Tina Turner Musical - 40 Jahre Private Dancer Album.

© Stage Entertainment / Jan Potente

Tina Turner oder auch "Queen of Rock 'n' Roll" wird den meisten noch ein Begriff sein. Ihre Lieder „Whats love got to do with it“ oder „Let’s stay together“ sind Welthits. Mit ihrem Album „Private Dancer“ gelang ihr in den 80ern das Comeback der Musikgeschichte. Das ihr Leben aber alles andere als rosig war und von viel Kummer und Rückschlägen geplagt war, zeigt das Tina Turner Musical in Stuttgart noch bis zum Herbst. Zum 40. Jubiläum der Platte kamen im Apollo Theater Musikexperten bei einem Round-Table zusammen, um einen Blick zurückzuwerfen. Wie Tina Turner für schwarze weibliche Sängerinnen den Weg geebnet hat und warum genau dieses Album so erfolgreich war.

Hitalbum "Private Dancer" hatte Einfluss auf Tina – Das Tina Turner Musical 

Das Musical, welches noch bis September im Apollo Theater in Stuttgart zu sehen ist, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch Tinas Leben. Von den Anfängen im Kirchenchor im ländlichen Nutbush, über die bewegte Ehe und Zusammenarbeit mit Musikproduzent und Sänger Ike Turner bis hin zu ihrem großen Comeback in den 80ern. Das Album "Private Dancer" hat auf die Produktion des Stücks große Auswirkungen gehabt, da es in Etappen, die Hintergrundgeschichte zum Hit "Whats love got to do with it" nacherzählt. In der Hauptrolle als Tina Turner zu sehen, ist die 44-jährige Aisata Blackman.

"Ihr Werk ist inspirierend": Musicaldarstellerin Aisata Blackman über Tina Turner

Vor ihrer Rolle als Tina, war Blackman nicht bewusst, wie viel Arbeit Turner hineinstecken musste, um als schwarze Künstlerin gesehen und respektiert zu werden. "Als ich jung war waren die Lieder "Privat Dancer" und "Whats love got to do with it" bereits Hits und es war da schon normal," sagt sie und meint damit schwarze Musiker in den Charts. "Mir ist dann immer mehr bewusst geworden, das es eben nicht die Norm war als schwarzer Künstler annerkannt und gespielt zu werden. Ihr Werk ist inspirierend." 

STAGE ENTERTAINMENT: TINA - Das Musical - Neue TINA-Darstellerin
Die Neue Haupdarstellerin Aisata Blackman in der Rolle der TINA. © MORRIS MAC MATZEN

Album "Private Dancer" von Tina Turner ebnet schwarzen Musikerinnen den Weg

Tina Turner wuchs zu einer Zeit auf, in der es gerade für schwarze Menschen alles andere als einfach war. Aufgewachsen in Zeiten der Rassentrennung in Tennessee musste sie sich schon früh gegen eine ausgrenzende und ihr feindlich gestimmte Welt behaupten. Trotz allen Widrigkeiten und Rückschlägen gelang es ihr in der Musikbranche Fuß zu fassen und das in einem Genre, welches zu jener Zeit nur Männern vorbehalten war.

"Das Album "Private Dancer" hat die Musikgeschichte dahingehend verändert, dass es bis dahin keine Frauen und schon gar keine schwarzen Frauen gab, die Rock‘n‘Roll gesungen haben," so Steve Blame, ehemaliger MTV-Moderator und Vertrauter von Tina Turner beim Table Talk. 

Dass sie als schwarze Frau mit Rock in die Charts kam, sei außergewöhnlich gewesen, wie Christiane Rebmann, Musikjournalistin ergänzt. "Damit war sie ein Vorbild für viele folgende Künstlerinnen, die ihren Weg in der von Männern dominierten Musikszene selbstbestimmt erkämpft haben."

Tina Musical
Ausschnitt aus dem Musical. © ZVW/Sofie Smakici

Tina Turner is back: Prägendes Comeback in der Musikgeschichte

Das Album zählt bis heute zu den erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte und war für die Sängerin sowohl inhaltlich als auch musikalisch neu. "Sie kam ja vom Soul und Rock n’ Roll und hat auf dem Album verschiedene für sie neue Musikrichtungen kombiniert," äußert sich Alex Gernandt, ehemaliger BRAVO-Chefredakteur dazu. 

Turner sei anfangs von ihrem Megahit "Whats love got to do with it" nicht begeistert gewesen und wollte diesen partout nicht singen, erzählt Christiane Rebmann. "Am Ende hauchte sie dem Lied aber mit ihrer Stimme Leben ein." Das war auch der erneute Startschuss für ihre Karriere, nachdem sie bereits in den 60ern erfolgreich war - ein erstaunliches und prägendes Comeback. 

20 Millionen Platten ihres Erfolgsalbums verkaufte die Sängerin. Sie heimste 4 Grammy Awards für dieses Album ein und auch in Deutschland war es mehr als erfolgreich, in dem es sich 96 Wochen lang in den Top-100 hielt. "Sie hat mit dem Album bewiesen, dass Frauen erfolgreiche Rockmusikerinnen sein können. Damit hat sie generell die Tür für schwarze Musikerinnen geöffnet," so Steve Blame über den massiven Erfolg der Platte. Tina Turner verstarb am 24. Mai 2023 in Küsnacht (Schweiz).

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