Entführer drohten ihm mit dem Tod: Mann von Stuttgart nach Polen verschleppt
Stuttgart. Bereits am 6. Juli ist in Bad Cannstatt nach Polizeiangaben ein 25-Jähriger entführt worden. Drei Tage später konnten Einsatzkräfte der Stuttgarter Polizei unter Mithilfe einer polnischen Spezialeinheit den Mann in Polen befreien und drei Männer im Alter von 24, 28 und 39 Jahren festnehmen. Sie stehen im Verdacht, bei der Entführung beteiligt gewesen zu sein. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Zeugin hatte die Tat beobachtet
Eine Zeugin hatte laut Polizei am Sonntag (06.07.) gegen 12.45 Uhr den Notruf gewählt, nachdem sie beobachtete, wie mehrere Männer an der Wildunger Straße einen Mann schlugen, ihn in ein Fahrzeug zerrten und davonfuhren. Kurze Zeit später meldete ein Freund des 25-Jährigen diesen bei einer Polizeidienststelle als vermisst.
Die Ermittlungen führten in die Region Warschau und Katowice
Die mutmaßlichen Entführer forderten laut Polizei ein Lösegeld von mehreren Hunderttausend Euro und drohten mit schwersten Verletzungen und der Tötung des 25-Jährigen. Die Ermittlungen führten die Beamten auf die Spur der Tatverdächtigen – und letztlich in die Region Warschau und Katowice.
Eine Spezialeinheit der polnischen Polizei nahm den 39-Jährigen und seinen mutmaßlichen 24-jährigen Komplizen in enger Abstimmung mit der Polizei Stuttgart in einem mehrstündigen Spezialeinsatz in Warschau am Mittwoch (09.07.) fest und befreiten den 25-jährigen Entführten, der unverletzt blieb. Nur kurze Zeit später wurde auch der dritte 28 Jahre alte Tatverdächtige in Katowice von einer Spezialeinheit festgenommen.
Es wurden internationale Haftbefehle erwirkt
Zur Ermittlung des Motivs und den weiteren Hintergründen der Tat hat die Kriminalpolizei eine Ermittlungsgruppe mit internationalem Netzwerk eingerichtet. Verdeckte Maßnahmen der polnischen Polizei und Staatsanwaltschaft gegen das Täterumfeld dauerten in Polen bis zum heutigen Montag (14.07.) an.
„Die Ermittlungen zu den Hintergründen stehen noch am Anfang. Unseren ersten Erkenntnissen nach kannten sich Täter und Opfer bereits zum Tatzeitpunkt“, so Daniela Treude von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Stuttgart. Gegen die Tatverdächtigen, den 39-Jährigen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit, den 24-Jährigen mit libanesischer Staatsangehörigkeit und den 28-Jährigen mit israelischer Staatsangehörigkeit wurden internationale Haftbefehle erwirkt.



