Essen auf dem Volksfest Stuttgart: Warum Veganer im Wasen-Festzelt nicht verhungern
Als Veganerin oder Veganer hatte man es vor einigen Jahren auf dem Cannstatter Volksfest nicht immer leicht. Wer auf dem Wasen nach veganem Essen gesucht hat, sah sich am Ende manchmal einer großen Portion Pommes mit Ketchup gegenüber. Da blieb nur der neidische Blick zu den schlemmenden Nicht-Veganern oder die Flucht in den Maßkrug. Doch seitdem hat sich in Stuttgart einiges geändert. Wir haben uns angeschaut, was 2023 wo auf der Festzelt-Speisekarte steht und mit dem Label "vegan" gekennzeichnet ist.
Göckelesmaier-Festzelt: Veganes Essen von Ex-VfB-Torhüter Timo Hildebrand
Das ausgerechnet der Göckelesmaier, berühmt für seine Hähnchen, in einem Atemzug mit veganem Essen genannt wird, mag grotesk erscheinen. Diese erste Gefühlsregung vergeht aber schnell, wirft man einen Blick auf die Speisekarte: Es gibt nicht nur mehrere vegane Gerichte – sie sind auch in Kooperation mit dem rein pflanzenbasierten Restaurant "Vhy!" von Tim Bengel und Ex-VfB-Torhüter Timo Hildebrand entstanden. Echten Vegan-Experten, also.
Auf der Speisekarte stehen:
- "Maiers vegane Volksfestjause" – eine Platte für zwei Personen mit Holzofenbrot und einer Schnittlauchschnitte, Gemüse, Rote-Beete-Aufstrich, Avocado-Creme, Petersiliensalat, gegrillten Mini-Paprikas und einem Spitzkraut-Salat von "vhy!" (26,80 Euro)
- "Veganer Popeye Burger" – ein Spinat-Hafer-Brokkoli-Grünkohl-Bratling mit Salat, Gurke, Tomate, Zwiebeln, gegrillter Aubergine und Guacamole, dazu Pommes und veganer Spitzkraut-Salat von "vhy!" (15,80 Euro)
- "Veganer Spinatknödel von 'vhy!'" – Knödel auf Spitzkraut-Salat, mit veganer Kräuterbutter und Tomaten-Crumble (15,80 Euro)
Wasenwirt: Wer vegan essen will, dem bleibt nur Salat
Beim Festzelt "Zum Wasenwirt" beschränkt sich der Abschnitt der Speisekarte, der mit "vegan, gluten- & laktosefrei" überschrieben ist, auf ein einzelnes Gericht: Einen Salat aus Bio-Quinoa-Samen, dazu Karotten und Lauchzwiebeln auf Rote-Beete-Carpaccio. Ein Preis wird in der online abrufbaren Version nicht angegeben.
Wilhelmers Schwabenwelt: "Wurstsalat mal anders"
Salat ist nicht gleich Salat. Im Festzelt "Wilhelmers Schwabenwelt" wird ein schwäbischer Wasen-Klassiker neu interpretiert: Dort können Gäste eine vegane Variante des Wurstsalats probieren.
Auf der Speisekarte stehen:
- "Schwabenwelt Fit Vital" – Blattsalate mit gerösteten Brotchips an Kürbiskernöl, dazu Tomaten, Wildkräuter und Zwiebeln (14,90 Euro)
- "Wurstsalat mal anders" – vegane Fleischwurst-Alternative*, abgeschmeckt mit Essiggurken, Radieschen, Petersilie und Zwiebelringen. (14,90 Euro)
- "Veganer Superfood-Salat" – bunter Salat mit veganer Fleischküchle-Alternative*, Gojibeeren, Mango-Ragout, Gurken und Kräutern. (19,90 Euro)
Dinkelacker-Festzelt "Klauss & Klauss": Pommes, aber viele davon!
Bei "Klauss & Klauss" kennt man das Leid der Wasen-Pommes-Veganerinnen und -Veganer aus den vergangenen Jahren wohl noch sehr gut. Das legt zumindest ein Blick auf die Speiskarte nahe – wenn schon Pommes, dann wenigstens viele davon!
Auf der Speisekarte stehen:
- "Schupfnudeln mit Fildersauerkraut" (kein Preis angegeben)
- "Riesen-Portion Pommes" – dazu werden in der Vegan-Sektion der Speisekarte Ketchup oder Mayo angeboten. Da Mayo nicht vegan ist, und hier nicht explizit von veganer Mayo die Rede ist, empfiehlt es sich, vor Ort nochmal nachzuhaken. (kein Preis angegeben)
Fürstenberg-Festzelt: Ran an die Gulasch-Alternative
Im Fürstenberg-Festzelt stehen in diesem Jahr zwei vegane Gerichte auf der Wasen-Speisekarte. Vor allem die Fans herzhaften Essens dürften hier auf ihre Kosten kommen.
Auf der Speisekarte stehen:
- "Frischer Hirtensalat" – mit veganer Feta-Alternative*, Tomaten, Paprika und Dressing (17,90 Euro)
- "Veganes Gulasch"* – mit herzhafter Soße, Paprika und Reis (17,90 Euro)
Die Almhütte Royal: Zwei vegane Essen im Zeichen des Kürbis
Die Almhütte Royal bietet beim Cannstatter Volksfest 2023 zwei vegane Gerichte an. Auf der Festzelt-Speisekarte gibt es dafür die Sektion "vegane Alm". Wer nichts gegen Kürbis einzuwenden hat, wird hier fündig.
Auf der Speisekarte stehen:
- "Süßkartoffelschupfnudeln" – mit Zucchini, Kirschtomaten und Kürbissoße (kein Preis angegeben)
- "Königliche Kürbissuppe" – Hokkaido-Kürbissupe mit gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl in der Löwenkopfterrine, dazu frisches Brot (kein Preis angegeben)
Grandls Hofbräuzelt: Wer es süß mag, kommt hier auf seine Kosten
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir bislang noch keine einzige Süßspeise auf den Wasen-Speisekarten entdeckt haben? Nun, jetzt ist es endlich soweit: Wer im Festzelt nicht nur deftig essen möchte, sondern auch ein Herz für Süßspeisen hat, der wird im Grandls fündig.
Auf der Speisekarte stehen:
- "Gebackener Gemüsestrudel" – mit Räuchertofu, Schnittlauchsoße und wildem Gemüse (22 Euro)
- "Marillenknödel" – mit Vanillesoße, Haferbröseln und Beeren (11,60 Euro)
Festzelt Sonja Merz: Gibt es hier auch etwas Veganes?
Ob Veganerinnen und Veganer auch beim Festzelt von Wasen-Wirtin Sonja Merz fündig werden, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Auf der Website des Zelts findet sich ein Auszug aus der Speisekarte, bei dem zumindest nichts offensichtlich Veganes dabei ist. Wir haben deshalb angefragt, ob auch veganes Essen auf der Karte steht. Eine Antwort steht noch aus.
*Hinweis für Allergikerinnen und Allergiker: Bei den veganen Alternativen wird nicht immer auf den ersten Blick klar, woraus sie bestehen. Für die Allergene bitte die verlinkten Speisekarten beachten oder vor Ort nachhaken.







